Täglichlaufen. Stolze und kostbare 23 Jahre und Ein Monat in Serie. Irrelevant, welche Begebenheiten das Leben auch bereithält, die Zeit hält einfach nicht inne – ungerührt weht sie in die Vergangenheit und gewahrt nichts, blickt nicht ansatzweise über ihren sturen Weg hinaus. So ist die Ordnung der Dinge. Ich registriere mein Täglichlaufen gleichwohl und dennoch ist die Freude nicht zurückgekehrt.
Mehrere Erlebnisse erzeugten trotzdem ein inneres Lächeln – zahlreiche Weinbergschnecken, allesamt mit dem Talent auf der Straße zu pausieren, durfte ich retten und in sichere Gefilde überführen. Eines Morgens erspähte ich vor der Schafweide einen großen Schafbock, welcher außerhalb seines eingezäunten Terrains weilte und in der Tradition der findigen und neugierigen Fluchtwollies steht. Als er mich er kommen sah, rannte er sofort zu mir, ich begrüßte und streichelte ihn und so blieb er an meiner Seite angekuschelt und folgte wie ein Hund – als ich kurz nach dem vermeintlichen Loch im Zaun suchte. Im Anschluß brachte ich ihn nach Hause, was er doch freudig goutierte. Ich besuchte noch meine Blacky, welche die Streicheleinheiten gewohnt genoß und setzte sodann meinen Lauf fort. Manche Dinge ändern sich doch nicht.
Gelebtes Täglichlaufen – auch ich bin stur und setze es ungeachtet aller Härten fort. Die Freude und der Genuß werden mich irgendwann vermutlich auch wieder finden. Früher oder später.