Geliebter Frostgesang – mein 1000. Kältelauf
Wohlan, die Zeit ist reif für ein exponiertes Jubiläum sondergleichen, welches heute zum ersten und auch einzigen Mal in Erscheinung treten darf. Hierbei handelt es sich mitnichten um eine scheinbar banale Würdigung im Kontext Täglichlaufen; kein Jubiläum, welches mit gewohnt schnöden fünf, acht oder zehn Jahren Täglichlaufen realisiert werden kann, nein, heute begehe ich ein elementares Ereignis ohne jedwede Entsprechung – eine wahrhaft seltene statistische Begebenheit, die nur mit immens viel Geduld zu generieren ist, doch freilich in meinem geliebten, gelebten Täglichlaufenkontinuum geboren wurde. Heute morgen vollzog ich meinen 1000. Kältelauf – bezogen auf einen Zeitraum, der am 01.01.2000 seine Initiation feierte. Mit anderen Worten, vom 01.01.2000 bis heute absolvierte ich 1000 Läufe, die alle dem unerbittlichen Reich der hehren Kälteregentin geschuldet sind. Was für eine bedeutende Zahl – 1000 Läufe in meinem geliebten Frostgesang.
Es ist kein Geheimnis, wenn ich hier einmal mehr die Lieblichkeit der Kälte preise – ich präferiere die angenehmen Temperaturen sehr und liebe ihre kühlen Konsequenzen per se und gebe mich ihnen in der Majorität in kurzer Bekleidung hin – das versteht sich von selbst. Das Jahr 2009 stellt in diesem Kontext eine gewichtige Ausnahme dar, denn am 06.01.2009 lief ich bei -16 °C, was bis dato als mein persönlicher Kälterekord galt. Der Jahresauftakt begann also für die heutigen Verhältnisse extrem kühl, um im Dezember des gleichen Jahres noch übertroffen zu werden. Am 20.12.2009 absolvierte ich den kältesten Lauf – solange ich überhaupt laufe – und an jenem Tage herrschten eiskalte -17 °C und gleichsam doch so angenehme -17 °C – was für ein unvergessener Tag wie Lauf. Beide Kälteläufe sind bis heute unübertroffen und leben nur in meiner Erinnerung beständig fort. Sich in all den vergangenen Jahren Täglichlaufen 1000 Mal diesen besonderen Bedingungen hingeben zu dürfen – auf dem weißstrahlenden Pfad der Kälte – ist schlußendlich ein einzigartiges Glück, wofür ich sehr dankbar bin.
Erst mein Täglichlaufen hat es mir ermöglicht, diesen Weg in Demut und Zufriedenheit zu beschreiten, gleichwohl veredelt dieses „Jubiläum“ mein Täglichlaufen auf eine exponierte Art und Weise, die mich zutiefst stolz zurückblicken läßt. Mein lieber Frostgesang, mögest du auch in Zukunft mich an deiner Gnade partizipieren lassen. Und so expandiert er, der weiße Hauch – geschuldet dem fröstelnden Reich der belebenden Kühle.
29. Januar 2015 um 10:41
Tausend Läufe in der Kälte. Echt stark. Das Nachmachen schafft nicht jeder. Hut ab!
29. Januar 2015 um 10:42
Danke Joachim. Da haben wir es wieder – wer etwas schaffen will, schafft es nicht. Die Lösung liegt im Nichtschaffen.
29. Januar 2015 um 12:26
Ihr heutiges Jubiläum, wenn man davon reden kann, findet tatsächlich keine Entsprechung. Es ist noch schwerer zu realisieren als ihr Täglich-Laufen, was sie bald seit 14 Jahren ohne Unterbrechung betreiben. Ich gratuliere ihnen herzlich zu der Zahl 1000. Die meisten Läufer, die ich kenne, meiden die Kälte und lieben sie nicht. Den Frost nun 1000 mal mit einem Lauf zu würdigen, verdient besondere Hochachtung. Respekt für ihr Tun. Auf die nächsten 1000 Läufe in der Kälte. Bleiben sie dabei gesund.
Herzlichst
Richard
29. Januar 2015 um 13:42
Vielen Dank, Richard. Eigentlich handelt es sich hierbei nur um ein Nebenprodukt, welches automatisch generiert wurde. Dennoch, die Zahl 1000 wirkt ein wenig magisch auf mich.
Es ist keine Neuigkeit, aber ich liebe die Kälte sehr. Entsprechend mein Loblied. Aber nochmals 1000 Läufe nur in der Kälte? Das ist unwahrscheinlich.
Alles Gute,
Marcus
29. Januar 2015 um 14:11
Also so recht weiß ich nicht, ob ich dir zu so einem Jubi gratulieren soll?! Hihihi, wie kann man nur die Kälte so huldigen *grusel* Aber nun gut, ich gratuliere dir 😯
Aber dein Burzeltachgeschenk verschweigst du total. das gibts ja ned. Da kommt ein sooo süßes Wollputzel zur Welt und du schreibst von Kälte. Ui ui u!
Ab jetzt wünsche ich dir Läufe bei Plusgrade hehe!
29. Januar 2015 um 14:15
Nun ja, ein Jubiläum im klassischen Sinn, welches eine Gratulation „nötig macht“, ist es auch nicht. Dennoch, es ist ein denkwürdiger Tag, 1000 Kälteläufe zu zelebrieren. Merci. 🙂
Ich wollte es erst erwähnen, aber die süßen Wollputzels bekommen als nächstes einen eigenen Artikel. Ehre, wem Ehre gebührt, gell?
Plusgrade? Das konterkariert aber die heutige Intention. 😯
29. Januar 2015 um 14:17
Ja das ist ein sehr seltsames Jubi :D. Das schafft nicht jeder.
Uiiiiiiiii! Super. Ich hoffe vom 3. Wolllamperl gibts auch bald ein Foto. Die sind ja so was von knuffig. Meine sehe ich im Moment nicht. Es liegt zuviel Schnee auf der Weide.
Sicher Plusgrade! Wir steuern auf das Frühjahr zu 😀
29. Januar 2015 um 14:20
Wer sollte das auch schaffen wollen? Aber nun ja, es ist bekanntlich alles möglich.
Schaun mer ma. Das Lütte sieht aus wie Nummer Zwei und ist einfach goldig; vielleicht noch zutraulicher. Der Schnee vergeht bald.
Der Frühling ist hier längst eingezogen. Selbst wenn es in den frühen Morgenstunden noch frisch ist. Die Piepmatzels singen schon kräftig.
29. Januar 2015 um 14:24
Du bist eben das Leitschaf für die Süßen. So ist das nunmal 😀 Hach du Glücklicher!
Also von Frühling kann hier noch keine Rede sein. Wenn ich raus gucke, sehe ich nur weiß. Püh!
29. Januar 2015 um 14:26
Nein, nicht Leitschaf. Ich bin der Futterlehrling. Glücklich ja – ich liebe die süßen Putzels. 🙂 🙂 🙂
Hier geht der Golfstrom vorbei, ergo zieht der Frühling früher ein – daher auch der Name: FRÜHling. 😀
29. Januar 2015 um 14:37
Wenn dann doch lieber Futtergeselle 😀 Sie lieben dich ebenso. Da stellt dir Mamaschaf schon ihren Nachwuchs vor! Wo gibts denn sowas?!
LOL ja klar, der Golfstrom. Gibts denn soviele Spieler bei euch, dass es so warm wird durch die Rumfuchtlerei mit den Schlägern?
29. Januar 2015 um 14:39
Ich lerne ja noch. 😉 Ja, die Mama wich nicht von meiner Seite und knuffte mich in den Arm. So eine liebe und süße und das Kleine erst, ich könnte dahin schmelzen………………………
Ich kenne mich nur mit Täglichlaufen aus; zudem ist Golf kein Sport – von daher muß ich passen. 😉
29. Januar 2015 um 15:37
Lieber Marcus,
Respekt, Gratulation usw zu deinen 1000 Einheiten in der Kälte! Das ist ein Riesending, was genau so abstrakt ist wie dein 14 Jahre Streaken in Serie. Macht schon sprachlos. Vor allem weil du selbst in der Kälte nicht mit langen Anzügen streakst. Wir kennen deine Fotos!
Wenn ich überlege, das kann man nur als Streaker erreichen. Als normalLäufer kommt man da nicht hin. Also weiter so!
Nach 1000 kommen 2000!
MfG
29. Januar 2015 um 15:38
Vielen Dank, lieber Otto. Du weißt ja, ich bevorzuge eine angemessene Kleidung und ich werfe mich nicht in eine Sibirien-Optik, wenn es nicht wirklich nötig ist. 😉
Merci für Deine 14 Jahre, aber da hast Du Dich verschrieben – bisher sind es nur 13 Jahre Täglichlaufen. Und 2000 Kälteläufe? Du bist heute wirklich ambitioniert. 😉
Alles Gute,
Marcus
30. Januar 2015 um 17:12
Die paar Einheiten bis 14 rockst du doch mit links!
31. Januar 2015 um 11:49
Von außen scheint es vielleicht so – die Realität ist eine andere.
29. Januar 2015 um 15:39
Noch eins: -17 ist zu extrem! Brrr!
29. Januar 2015 um 15:40
Für unsere Verhältnisse absolut.
29. Januar 2015 um 15:41
Der 1.1.2000 wäre ein schöner Streakstartpunkt gewesen. Meinst du nicht auch?
MfG
29. Januar 2015 um 15:42
Theoretisch ja, praktisch nicht. Alles hat zwei Seiten. Ich bin aber mit dem 18.03. sehr zufrieden.
30. Januar 2015 um 17:13
Der bald ist! Ich freu mich schon auf dein Artikel zum 18.
Super WE!
31. Januar 2015 um 11:48
Wenn es mir denn gelingt.
29. Januar 2015 um 17:10
1000 Kälteläufe sind ganz schön viel sogar auf 14 Jahre gerechnet. Auch wenn ich über so etwas nicht statistisch Buch führe, erstaunt mich diese Zahl doch sehr. Ja, Kälteläufe können sehr schön sein. Ob ich das jedoch bei -16 / -17 Grad sagen würde, bezweifel ich. Aber das sind ja auch die ganz extremen Läufe, die jeder auf seine Weise irgendwann mal hat und auch individuell empfindet. Bis auf Deine kurze Laufbekleidung kann ich Deine Freude bezüglich der Kälteläufe gut nachvollziehen.
Lieben Gruß
Kornelia
29. Januar 2015 um 17:11
Das ist eine mehr oder weniger durchwachsene Statistik. Im Jahr 2000 waren es nur 21 Kälteläufe, 2013 hingegen: 121. Ansonsten kann man schon feststellen, daß es ab 2009 immer kälter wurde. Der Lauf bei -17 °C besaß seinen eigenen Charakter, für unsere Verhältnisse eine wahre Ausnahme – derlei kann man nur genießen.
Bezüglich der Kleidung kann ich festhalten, daß ich mich entsprechend anpasse – wenngleich meine Grenzen ein wenig anders gelagert sind als bei anderen Menschen. Meiner Gesundheit tut das jedenfalls sehr gut.
Alles Gute,
Marcus
29. Januar 2015 um 20:12
Das ist eine echte Gänsehaut-Statistik Marcus. Macht fast 75 Kälteläufe pro Jahr. Das ist viel. Du bist in einer kalten Ecke unterwegs und hast aus Deiner Sichtweise gewissermaßen das Glück, dass Du diese tiefen Temperaturen doch relativ häufig genießen kannst.
Alles Gute
Dietmar
29. Januar 2015 um 20:13
Kalte Ecke ist relativ. Vor kurzem sah ich eine Dokumentation über Oimjakon in Jakutien und angesichts der dortigen -70 °C relativieren sich meine heißen -17 °C, die zudem eine wahre Seltenheit bilden. Aber Du hast Recht, wenn ich die Kälte nicht lieben würde, hätte ich ein „Problem“.
Alles Gute,
Marcus
30. Januar 2015 um 06:49
Lieber Marcus,
1000 Läufe bei Frost und Kälte, eine beachtliche Anzahl, aber in der Masse, gerechnet auf die fast 14 Jahre auch schon wieder nicht so viel. Daran sieht man, wie selten doch diese Läufe im Verhältnis sind, vielleicht ein Zeichen der Erderwärmung 😉
Ich wünsche Dir noch viele Läufe bei solchen Bedingungen, am besten mit Schnee oder (Eis-) Regen…
Salut
Christian
30. Januar 2015 um 12:59
Vielen Dank, lieber Christian. Dein Wunsch scheint den Wettermächten Befehl zu sein und so kann ich höchst zufrieden vermelden, daß ich heute früh bei Schnee, bzw. Schneeregen meinen Lauf absolvieren durfte.
Auf den Zeitraum relativieren sich die 1000 Läufe, aber seit 2009 kann ich eine kalte Tendenz wahrnehmen, die sich vielleicht fortsetzen wird und wahrscheinlich als Folge der Erderwärmung betrachtet werden muß. 😉 Solche Thesen gibt es durchaus unter jenen Wissenschaftler, aber ich persönlich neige dazu, ihnen das Wissen abzusprechen. Für diese Komplexität ist unser Geist zu beschränkt, aller Modelle zum Trotz.
Alles Gute,
Marcus
P.S. 1001 Kälteläufe. Wie im Märchen. 😀
30. Januar 2015 um 13:42
Brrrrrrrrr lieber Marcus, Dein Beitrag läßt mich frösteln. *lach* So oft in der Kälte laufen, gefällt mir nicht. Ich kann Dich zwar etwas verstehen, aber diese extreme! Kälte gut zu finden, geht über mein Verstand. Da fange ich gleich an zu zittern. 😉
Dir aber viel Spaß weiterhin!
LG
Beata
31. Januar 2015 um 11:47
Die Herrlichkeit der Welt… – liebe Beata. Möge Dein Frösteln nachgelassen haben. 😉
Alles Gute,
Marcus
18. Februar 2015 um 13:03
[…] darf in der Rückbetrachtung ein essentielles Ereignis nicht unerwähnt bleiben, denn mein 1000. Kältelauf war und ist ein wahrhaft einzigartiges Erlebnis für mich gewesen, welches mein Täglichlaufen auf […]
29. Dezember 2015 um 09:57
[…] entsprechend fort. Der absolute Höhepunkt in dem ersten Monat des Jahres enttarnte sich als mein: 1000. Kältelauf. Bezogen auf einen Zeitraum, der am 01.01.2000 seine Initiation feierte. Mit anderen Worten, vom […]
14. Dezember 2019 um 10:30
[…] tanzt freudvoll hernieder – mit dem heutigen Lauf habe ich meinen 1500. Kältelauf realisiert. Fünf Jahre bedurfte es, um weitere 500 Läufe, geboren in dem wundervollen Kältehauch zu generieren. Der kälteste Lauf […]