Archive for the Pro Gewichtsreduktion Category

Der Weg zum Sport – Part V – Finis coronat opus

Posted in Pro Gewichtsreduktion on 26. November 2008 by Täglichläufer

Eine Thematik, die ich hier vernachlässigt habe. Folgender Beitrag wird diese Serie mehr oder minder abschließend behandeln. Die Idee, einst in einer lustigen Situation geboren, nahm klare Konturen an, welche sich nun in Mauern verwandelt haben, die man nicht mehr so leicht einreißen kann. Es lag mir fern hochtrabende Ziele zu etablieren, da sie sich vielleicht als illusorisch enttarnt hätten. Mein Bestreben bestand schlichtweg darin, einer Person, die ein Leben lang nichts mit Laufen anfangen konnte mit diesem Sport vertraut zu machen. Ich nehme das Fazit vorweg, mein Ziel die Freude an der Bewegung, am Laufen zu (er)wecken, habe ich erreicht.

Meines Erachtens wäre es ein Fehler gewesen, sie durch externe Motivation zum Laufen zu animieren. Die Primärintention sollte dahingehend verwirklicht werden, daß das Verlangen – in die Natur zu gehen und zu Laufen – von ihr kommt, aus ihrem Innern. Sie muß es selber wollen. Sie muß die Freude am Laufen selbst erkennen und für sich verinnerlichen. Erst dann wird sie den wahren Weg beschreiten, der irgendwann eine Läuferin aus ihr macht. Als Basis eines langfristigen Erfolges. Wir haben klein angefangen, Schritt für Schritt, doch mit einer steten Entwicklung, die nicht nur mich überrascht hat. Hierbei haben wir uns nicht auf viele Kilometer oder auf eine hohe Geschwindigkeit konzentriert. Nein, denn das war nicht zweckmäßig und ist zudem irrelevant. Meine Laufanfängerin möchte den Sport als Instrument zur Gewichtsreduktion in Kombination mit einem gesteigerten Wohlbefinden – körperlich wie mental – nutzen.

Die Realisierung dessen ist nur möglich, wenn sie selbst wirklich dazu bereit ist. Ich habe mich bemüht, sie auf diesen Weg der Erkenntnis tatkräftig zu unterstützen. Aktuell erreicht sie 45 Laufminuten, die aufgrund gesundheitlicher Probleme eine mittelfristige Grenze darstellen. Pro Woche werden drei Laufeinheiten absolviert. Die Auswirkungen habe ich in den vorangegangen Beiträgen beschrieben, das Gewicht hat sich reduziert, wenngleich das ein allmählicher Prozeß ist. Weiterhin hat ihr Wohlbefinden eine höhere Stufe erreicht. Die anfängliche Angst von anderen Menschen belächelt zu werden, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil. Positive Resonanz von allen Seiten. Herausragend die Reaktionen meiner Grußfreunde in meinem Laufareal. Unterstützung und zustimmende Anteilnahme auf der ganzen Linie. Ein Faktor, der eine gewisse Relevanz in sich birgt.

An diesem Punkt beende ich meine Reihe und ziehe mich als Berater auf eine rudimentäre Ebene zurück. Weitere Berichte diesbezüglich werden nicht folgen. Die Wandlung eines unsportlichen Menschen zur Läuferin, wie ich es in diesem Beispiel erleben durfte, hätte ich in dieser Form nicht für möglich gehalten. Sie ist stolz auf ihre Leistung. Zu Recht. Ich bin es auch. Sie besitzt meine höchste Anerkennung. Es war mir eine Ehre als Begleiter zu fungieren. Möge ihr die Glückseligkeit des Laufens immer erhalten bleiben.

Auch für mich hat sich dieses Projekt rentiert, denn ich wurde oft an meine eigenen Anfänge erinnert. Wir sollten nie vergessen, wo wir herkommen. Schließlich waren wir alle einmal Anfänger – und das betrifft ausnahmslos jedwede Dinge des Lebens. Wer dieses Wissen nicht verleugnet, ist vor Überheblichkeit als eine Form von Dummheit gefeit.

Der Weg zum Sport – Part IV – Die Geburt einer Läuferin

Posted in Pro Gewichtsreduktion on 25. September 2008 by Täglichläufer

Mein Täglichlaufjubiläum hat sich in die Vergangenheit verflüchtigt. Nach wie vor laufe ich täglich, das kann auch der Sturz vom Sonntag nicht ändern. Allerdings mußte ich mein komplettes Vorprogramm korrigieren, bzw. reduzieren – die Schmerzen sind ziemlich gravierend; immer noch. Kein Licht ohne Schatten. Das Leben ist, wie es ist. Heute thematisiere ich erneut eine Art Jubiläum, welches mein Täglichlaufen aber locker in den Hintergrund stellt und bei mir eine unbändige Freude erzeugt. Es handelt sich um meine Laufanfängerin, die eine große Hürde überwunden hat. Sie hat einen Abschnitt übertreten, was ich zu diesem Zeitpunkt in der Form noch nicht erwartet hätte. Zumal im Hinblick, daß sie ein Leben lang nichts mit Laufen anfangen konnte.

Umso überraschender für mich, wie schnell sich der Körper an die ungewohnte Bewegung gewöhnt hat. Nach knapp zwei Monaten engagierten Trainings haben sich mehrere Erfolge eingestellt. Innerhalb von fünf Wochen bewältigte sie im Laufschritt eine Zeitdistanz von acht Minuten. Die Gehpausen wurden immer kürzer, die Laufeinheiten erhöhten sich vorsichtig und die gelaufene Strecke expandierte Minute um Minute. In der letzten Woche gelang es ihr nun erstmalig 25 Minuten am Stück zu laufen. Drei Runden á 860 Meter ohne Pause. Und diese Leistung ist reproduzierbar, soll heißen, Gehpausen gehören der Vergangenheit an. Aus der separat geführten Laufdatei konnte ich nun das Wort „Walking“ streichen. Freilich ist ihre Geschwindigkeit gering und die absolvierten Kilometer bewegen sich in keinem hochtrabenden Rahmen. Aber dies ist auch nicht die Intention unserer Aktivität. Meine Freude wird wahrscheinlich die ihre übertreffen. Dank der regelmäßigen Laufeinheiten gelang es ihr ein paar Kilogramm zu verlieren und eine eminente Steigerung des Wohlbefindens wahrzunehmen. Zitat: „Ich kann es selber kaum glauben.“

Persönliche Laufziele zu erreichen, sofern man welche hat, vermag ein zufriedenes Gefühl erzeugen. Aber die eigene Laufbegeisterung auf andere Menschen zu projizieren und eine unsportlichen Person damit vertraut machen, zu motivieren und die gleiche Begeisterung entdecken zu lassen und die damit einhergehende Freude aufzubauen, sind zwei völlig verschiedene Welten. Ich bin stolz auf ihre Leistung – und verneige mich mit Respekt. Viele Menschen laufen nicht, weil sie nach einem Hindernis suchen, welches sie davon abhält – vielleicht auch unbewußt. Doch meistens ist gar keines vorhanden. Laufen befreit den Geist. Dieses Gefühl hautnah bei einem anderen Menschen mitzuerleben, diese Entwicklung zu begleiten, läßt mich lächeln.

Jedoch, ein Problem trübt die Freude. Gestern mußten wir nach nur einer Runde abbrechen, weil der Hacken zu sehr schmerzte. Ein leidiges Thema, welches sich schon sehr lange hinzieht. Auf der Rückfahrt flogen mir Insekten in die Augen, worüber ich nicht sehr begeistert war. Meine Laufanfängerin sagte zu mir: „Ich wäre froh, wenn ich etwas im Auge hätte und nicht am Hacken.“ Tja…

Der Weg zum Sport – Part III

Posted in Pro Gewichtsreduktion on 18. August 2008 by Täglichläufer

Ein dunkler Tag. Ich starte früh am Morgen und nach 30 Minuten fängt es an zu regnen. Es gießt immer stärker, Windböen kommen auf, umarmen mich und drücken mich mit Macht an sich. Nach kurzer Zeit bin ich durchnäßt und der Wind peitscht immer mehr Wasser in mein Gesicht. Ich kann nur noch lächeln, schließe die Augen, breite die Arme aus und bin einfach nur glücklich. Mein Wetter – ich liebe es. Zu gerne würde ich jetzt weiter über dieses Thema schreiben und mit dem Schwärmen nicht mehr aufhören, leider dauerte die Freude nur zehn Minuten an. Zu Hause angekommen, fragt mich die Postfrau: „Naaa? Naß genug?“ – und grinst mich an. Nicht genug, so meine Antwort, denn nichts geht über Regenläufe. „Das verstehe ich“ bekomme ich zu hören, was mich nun wiederum extrem erstaunt. Wer kann das schon nachvollziehen? Wie dem auch sei, nun zu meinem eigentlichen Thema.

Mit dem heutigen Beitrag kehre ich zurück zu meinem Abnehmprojekt, welches ich aktiv begleite. Vor kurzem las ich einen Artikel über eine Langzeitstudie, in der bewiesen werden konnte, daß Bewegung gesund ist. Welch großartige Erkenntnis, die mich doch sehr beruhigt, da ich bis dato davon ausging, Sport wäre ungesund. Ein wenig Ironie sei erlaubt. Auf der gleichen Seite wurde ein ausführlicher Plan zum Abnehmen publiziert. Zu Beginn sollte man nach besagtem Plan dreimal fünf Minuten Laufen, dazwischen Walking. Wenn ich von meinem Beispiel ausgehe, ist das absolut unrealistisch. Ein Mensch, der ein Leben lang nicht gelaufen ist, kann keine fünf Minuten durchlaufen. Ohne Kondition ist das Wunschdenken. Was mir einmal mehr zeigt, standardisierte Pläne sind obsolet.

Aktueller Stand: Heute beginnt die vierte Woche und beide Teilnehmer sind weiterhin dabei. Derzeit fahren wir fast täglich in den Wald und bewegen uns dort aktuell 30 Minuten. Laufen mit Gehpausen. Wir haben uns eine bestimmte Strecke ausgeguckt, die bis zu dreimal umrundet wird. Die gelaufenen Meter steigen immer weiter an, während gleichzeitig die Gehpausen kürzer werden. Gestern haben wir zum ersten Mal fast die Hälfte der Strecke laufend zurückgelegt.

Motivation: Meine Befürchtung, daß die Motivation einbrechen würde, hat sich bisher nicht bestätigt. Im Gegenteil. Ich habe partiell Schwierigkeiten Ruhetage zu etablieren und muß einen gewissen Übereifer bremsen, bzw. ihn positiv nutzen.

Probleme: Ein zentrales Thema liegt auch in den differenzierten Konstitutionen. Der zweite Teilnehmer ist teilweise unterfordert und hat schon zusätzliche Einheiten vorgeschlagen – zu zweit. Da mein eigenes Programm auch noch absolviert werden will, könnte mir das ein wenig zu viel werden. Das wird sich zeigen. Weitere Probleme manifestieren sich in einem Fußproblem der Hauptperson.

Reaktionen: Bisher erhielten wir nur positive Reaktionen. Zu Beginn richteten sich die Kommentare auf meine Person, beispielsweise wenn ich mit dem Rad zum Wald fahre, ob ich meine Laufschuhe verlegt hätte oder wann ich nun laufe. Mittlerweile ist meine „Laufgruppe“ vielen Grußfreunden von mir bekannt – diese lächelnden Gesichter motivieren zusätzlich. Erst gestern verkündete ich lauthals: „Es sind noch Plätze in meiner Laufgruppe frei“.

Bisheriges Fazit: Ich bin überrascht, daß es so gut läuft, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist anstrengend für die Anfänger, macht jedoch Spaß, die Reaktionen sind positiv – ebenso die Auswirkungen auf die Körper, welche bereits spürbar sind. Es hat sich gelohnt den Anfang zu wagen. Der Weg zum Sport wurde beschritten. Aber nichts ist jemals einfach.

Projekt Abnehmen

Posted in Pro Gewichtsreduktion on 4. August 2008 by Täglichläufer

Der Tag begann dunkel mit Regen, endlich. Ich möchte jetzt gerne Margittas Regenlauf-Artikel nacheifern, leider sind die Wolken, die dieses Vorhaben aktiv unterstützen würden wieder in den Weiten des Himmels verschwunden.

Vielen Dank für Euren Zuspruch bezüglich meines letzten Beitrages. Ich habe die Worte an die Hauptperson besagten Artikels weitergeleitet und auch von ihr ein herzliches Danke! Es war ihr unangenehm, daß ich das auf meiner Seite thematisiere und normalerweise hätte ich das respektiert. Jedoch möchte ich den psychologischen Effekt ausnutzen, der mit dieser Veröffentlichung einhergeht. Immerhin wird dadurch ein vorzeitiges Aufgeben erschwert. Da mich dieses Themenfeld längerfristig beschäftigen wird, eröffne ich hiermit eine neue Kategorie, in der ich in loser Reihe und unregelmäßig über den aktuellen Stand berichten werde. Höhen und Tiefen, Erfolge und Mißerfolge sowie Freud und Leid eines Laufanfängers beim Abnehmen. Ich lasse mich überraschen.

Für mich liegt die Herausforderung in der Forcierung einer dauerhaften Motivation. Weiterhin habe ich von Beginn an keine Illusionen suggeriert, sondern explizit erläutert, daß man nicht in einer Woche 12 Kilogramm oder mehr abnehmen kann. Es ist ein langfristiger Prozeß, der Geduld erfordert, viel Kraft kostet und anstrengend sein wird. Ja, sein muß! Das soll kein Kaffeekränzchen werden. Ohne Anstrengung geht nichts. Besonderes Augenmerk lege ich auf die Bauchmuskeln, die für das Laufen nicht gerade bedeutungslos sind. Soll heißen, Situps stehen ganz oben auf der Tagesordnung und diverse Übungen aus dem Gymnastikbereich. Per Fahrrad fahren wir bis zum Waldrand, um dort zu laufen. Der Wald ist taktisch sinnvoll gewählt, zum einen sind wir vor der Sonne geschützt, zum anderen ist es dort nicht zweckmäßig stehen zu bleiben. Zahllose Insekten motivieren zum Laufen. Bewegung ist alles.

Folgendes Programm haben wir bereits absolviert – gemeinsam.

27.07.2008 – 08 Minuten Walken, Laufen
28.07.2008 – 11 Minuten Walken, Laufen
29.07.2008 – 20 Minuten Walken, Laufen – Straße
30.07.2008 – 27 Minuten Laufen, Walken – Wald
31.07.2008 – 22 Minuten Laufen, Walken – Wald
01.08.2008 – 18 Minuten Laufen, Walken – Wald
02.08.2008 – 30 Minuten Fahrrad-Ergometer
03.08.2008 – 23 Minuten Laufen, Walken – Wald

Die gelaufenen Distanzen expandieren, die Pausen minimieren sich. Die Fortschritte sind unübersehbar. Der nächste Triumph deutet sich ebenfalls an. Der, in meinem ersten Beitrag erwähnte Spötter, hat nun ebenfalls seine Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert. Ab heute laufen wir zu dritt. So siegt die Bewegung über ihre Feinde – was für eine fundamentale und grandiose Wendung. Fortsetzung folgt.