Die nachfolgenden Momentaufnahmen dürfen von der lieblichen Winterregentin als leise Aufforderung interpretiert werden, nicht mit ihren eiskalten Reizen zu geizen; im Gegenteil – noch obsiegt die Hoffnung auf einen langen, schneereichen und kaltbelebenden Winter, der seinesgleichen suchen möge. Geliebte Kälte, zärtlicher Schnee – ich harre mit Freuden auf euch!
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September
Posted in Allgemein, Photos on 1. September 2020 by TäglichläuferWelch frohe Botschaft der Hoffnung – September! Auf das die nebulöse Hoffnung konsequente Realität werden möge – verbunden mit den ersten Ausläufern des nahen Herbstes. Liebliche Finsternis, zarte Stürme und gravitätische Regenfronten; in einer harmonischen Einheit konzentriert, um ihre vereinte Macht zu demonstrieren – mögen sie in diese Welt hernieder gleiten und ihr nachhaltiges Wirken beginnen. Ich bin bereit und werde jene Verhältnisse der Sehnsucht mit den entsprechenden Läufen preisen. Möge nicht auch dieses Jahr zu einer blanken Enttäuschung erwachsen!
Ein bedenkliches Verhalten
Posted in Allgemein on 23. Oktober 2018 by TäglichläuferDie tiefschwarze Finsternis hat ihren düsteren Mantel über die Natur geworfen – unter ihrem wundervollen Schutz galoppieren die Sturmreiter ungehalten hin und her und ein leichter Nieselregen reizt mit seinem ureigenen Charme. Ich befand mich bereits auf dem Rückweg, als mich meine Freundin Tina anhielt und ihre Streicheleinheiten einforderte. Ihr Eigentümer berichtete mir sogleich von einer seltsamen Begegnung, die er unmittelbar zuvor erlebte – und zwar folgte ihm versetzt im Wald in einem geringen Abstand eine männliche Person mit vermummten Kopf und jedes Mal, wenn er diesen ominösen Mann betrachten wollte, so drehte er sich höchst auffällig weg. Zudem benutzte er nicht die Waldwege, sondern folgte ihm direkt im Forst. Er hatte kein gutes Gefühl dabei und warnte mich entsprechend – ich war nun neugierig und wollte mir die Person gerne ansehen und lief in jene Richtung – als mögliche Beute tauge ich nicht wirklich, ich bin wohl eher schwer verdaulich.
Allein ich erspähte niemanden und als ich den Wald verlassen wollte, kam mir eine junge Dame entgegen, die in den Hain wollte und hier muß ich gestehen, hatte ich mehr als Bedenken. Also sprach ich sie an und warnte und informierte sie über eine mögliche Gefahrensituation – sie kehrte auch sofort um. Wir leben in heiklen Zeiten und die Menschen sind böse und wenn die Wahrnehmungen sich vielleicht auch als trügerisch erweisen – explizit unsere Interpretationen – und in der Konsequenz bedeutungslos waren, so warne ich lieber einmal zu viel und unberechtigt als einmal zu wenig. Im Anschluß informierte ich noch weitere Damen, den Wald heute zu meiden. Das oben beschriebene Verhalten war für mich jedenfalls sehr fragwürdig, ja, mehr als bedenklich.
Froschelfreunde. Akt II.
Posted in Allgemein, Fauna, Photos on 3. September 2018 by TäglichläuferVielleicht existieren Läufer in der weiten Welt, die bereits einem Fasan auf gerader Strecke eilig und freudig motiviert hinterdrein gelaufen sind, ja, ihn direkt verfolgt haben – seit wenigen Tagen gehöre ich zu dieser – vermutlich seltenen Zunft – und nun wäre hier der perfekte Moment gekommen, ein entsprechendes Bild davon zu publizieren; allein, wer läuft schon mit einer Kamera? Jener Anblick war derart possierlich wie goldig – ich habe laut gelacht und kann an dieser Stelle nur konstatieren, dies war mitnichten despektierlich gemeint. Möge der arme Fasan seinen Schreck überwunden haben.
Alternativ möchten nun ausgewählte Froschelfreunde meinerseits den freien Platz einnehmen und ja, möglicherweise folgt ein weiterer Akt früher oder später.
Zwei Minuten zu spät oder wie Familie Schwan einen Ausflug unternahm
Posted in Allgemein, Photos on 15. August 2018 by TäglichläuferMein gestriger Lauf begann wenige Minuten später als ursprünglich geplant. Wenngleich es sich vielleicht nur um banale zwei Minuten handelte, so brachte mich jenes Zeitfenster doch um den Verlust einer spannenden Beobachtung, denn Familie Schwan unternahm einen Morgenspaziergang. Allein der Rückweg gestaltete sich als Herausforderung und so kam menschliche Hilfe zum Einsatz. Sogar die Polizei wurde informiert, welche einmal etwas sinnvolles tat und temporär eine Straße sperrte (sich zuvor freilich für nicht zuständig erklärte), um der liebreizenden Familie einen sicheren Heimweg zu gewähren.
Ich selbst traf leider nur noch die Helfer an und so nehme ich Anteil über die entsprechenden Momentaufnahmen. Liebe Anett, herzlichen Dank für die Bilder und insbesondere auch für Deinen bedeutenden Einsatz (und an die weiteren Beteiligten! Solche Aktionen verdienen doch wahrhaft eine Auszeichnung.
Die Rückkehr der Finsternis
Posted in Allgemein on 3. Oktober 2016 by TäglichläuferVor einigen Jahren berichtete ich in meinem Artikel Zweierlei Finsternis über nachfolgende Beobachtung: Was mich an jenem Freitag wirklich schockierte, war eine kurze Begegnung im Wald. Ein kompaktes Teilstück, welches ich gerne als „tiefen Wald“ bezeichne; ein Reich, dominiert von Unterholz, vielen Bäumen und ohne Möglichkeit selbiges zu durchqueren. Dieses Areal beobachte ich zu gerne, wenn ich die Seitenwege des Forstes passiere. Eine Heimstatt für zahlreiche Bewohner, in erster Linie Schwarzspechte, verschiedene Raubvögel und selbstredend auch ein Rückzugsgebiet für Rehe und Wildschweine. Und was mußte ich am besagten Tag sehen, ja, ertragen? Ein Novum. Zwei Holzvollernter, auch bekannt als „Harvester“, die mehrere – parallel verlaufende – gravierende Schneisen in den Wald schlugen. Mir blieb fast der Atem weg, als ich das Drama sah. Für einen Augenblick blieb ich sogar stehen, aber Dutzende Mücken, die sofort über mich herfielen, votierten unmittelbar für die Wiederaufnahme des Laufes.
Ich trat den Heimweg an und hörte das anklagende Bersten der Bäume, das Schreien des Waldes und das erboste Wehklagen einiger Vögel. Wenig später verstummte das traurige Schauspiel leise weinend hinter mir, bis es zu einem raunenden Schweigen wurde, welches in meinem Kopf umso intensiver nachhallte. So wird nun mein Laufareal einmal mehr von Zerstörung tangiert. Der Lebensraum der Waldbewohner lokal vernichtet. An einer Stelle, die ich mir im Traum nicht hätte vorstellen können.
Die erwähnten Schneisen in dem Wald hat jener bis heute nicht verkraftet und sind nach wie vor präsent – zu präsent. Seit einigen Tagen sind nun diverse Bäume in dem ersten Wald meiner Laufstrecke rot markiert, was freilich sehr bedrohlich auf mich wirkt. Aus meiner subjektiven Sicht heraus ist der halbe Wald für Gevatter Tod gekennzeichnet. Und heute nun erfuhr ich, daß die gleiche Finsternis wie vor sechs Jahren zurückkehren und sich wie ein Leichentuch über den noch lieblichen Forst legen wird. Die Waldzerstörung wird erneut mit den oben erwähnten Ungetümen realisiert. In jenem Wald nisten zahlreiche Fischreiher wie Raubvögel und auch die Population der Eichhörnchen ist dort sehr ausgeprägt, auch diverse große Ameisenhügel und mannigfaltige andere Tierarten haben in diesem Wald ihre Heimat gefunden – doch all das ist nun für die Vernichtung auserkoren. Schon wieder. Diese naturfeindliche Stadt ist erbärmlich. Wahrlich erbärmlich. Ich hoffe von Herzen, daß wir irgendwann die Quittung für diese Dekadenz und vollkommener Dummheit erhalten werden.
Frühling in Vollendung
Posted in Allgemein, Flora, Photos on 2. Mai 2016 by TäglichläuferIn der Tat, die Vollendung des Frühlings ist längst vollzogen und an zahlreichen floralen Örtlichkeiten wurde der einzigartige Zenit betrüblicherweise überschritten, um dem unaufhörlich wiederholenden Spiel der omnipotenten Vergänglichkeit zu huldigen. Nichts in diesem surrealen Leben besitzt jene Beständigkeit wie der Eintritt der noch nicht geborenen Zukunft in das für immerdar wehende Reich der finsteren Vergangenheit. Und so wurden die grünen, edlen Gewänder der natürlichen Erhabenheit angelegt, um damit leise säuselnd im Wind zu tanzen – wild und zärtlich und doch lautlos, spielerisch wie malerisch, galant und ehern – doch immer auf dem wispernden Pfad der Vergessenheit, den wir alle mit Engagement beschreiten – bewußt oder unbewußt.