Die vergangene Zukunft – Täglichlaufen. Jahresrückblick 2018.

Das Jahr ist noch neu, gleichwohl wird es mit eisernen Schritten wie alle anderen zuvor vergehen. Unausweichlich wird es für immerdar in den Strudel der Zeit gesogen und am Ende werden wir uns erneut fragen, wo die schönen Momente des Jahres nur geblieben sind. Dann beginnt es von vorn, das Spiel des Lebens. Immer wieder. Nur die Spieler können sich einer beständigen Ablösung sicher sein. So war die Ordnung der Dinge und so wird sie immer sein.

Nun ist es einmal mehr soweit. Es ist vorbei. Die temporäre Existenzberechtigung des Jahres 2018 wurde nachdrücklich aufgehoben und die omnipotente Herrscherin aus dem Reich der Erinnerungen hat sich seiner mit Hingabe bemächtigt. Vor uns liegt die Zukunft, eine vielleicht hoffnungsvolle Zeit, die sich uns nach und nach enthüllen wird – bevor die Königin des Vergessens auch hier ihr Veto einlegen wird. Wir sollten jedweden Moment genießen, so genußvoll als möglich, denn der Kreuzzug der vergangenen Zukunft hat längst begonnen, dieses neue Jahr unbarmherzig zu verschlingen. Die Reise wird nie enden, sie führt uns in die Unendlichkeit, wenngleich wir als stille Beobachter nur einen Moment im Nichts daran partizipieren werden. Gelebte Endlichkeit. Umso essentieller das Auskosten des Seins, des Lebens. Mein letzter Beitrag in diesem Jahr; der obligatorische Jahresrückblick meiner vergangenen Zukunft – in diesem Jahr wieder in reduzierter Form und nur auf die schnöde Statistik konzentriert. Das bald endgültig sterbende Jahr war voller Höhen und Tiefen, durchzogen von Glück, Zufriedenheit, Melancholie, Trauer, Heiterkeit, Schmerzen, Genuß, Herausforderungen, Widrigkeiten, Hoffnung und Frieden.

Fürwahr, das Fazit kann ich vorweg nehmen – wie schon in den Jahren zuvor war auch das Jahr 2018 wieder ein zutiefst zufriedenes Jahr im Kontext Täglichlaufen für mich, was meine Konzeption des gelebten Täglichlaufens wie noch immer bestätigt und für sie spricht. Aber das liegt in der Natur der Sache. Demungeachtet war ich dem unerwarteten Ende so nahe wie selten zuvor, aber irgendwie lief es dann doch weiter. Seltsam. Auch künftig betrachte ich diesen meinen Weg mit Demut und werde ihn weiterhin in der gewohnten Form beschreiten – solange ich darf; denn das der Willen vorhanden ist, muß ich nicht exponiert betonen. Auch künftig werde ich Körper und Geist in diesem Stil wertschätzen; allein, wie könnte ich auch nicht?

Statistikauszug 2018 hier mehr:

023 (2017: 036) Regenläufe
002 (2017: 008) Glatteisläufe
001 (2017: 000) Gewitterlauf
015 (2017: 018) Nebelläufe
109 (2017: 100) Kälteläufe
000 (2017: 000) Hitzeläufe
000 (2017: 000) Flutläufe
000 (2017: 002) Stürze
000 (2017: 000) Hundeangriff(e)
002 (2017: 011) Mal Wildschweinkontakt
000 (2017: 002) Mal Waschbärkontakt
000 (2017: 000) Mal Biberkontakt
000 (2017: 000) Mal in Begleitung gelaufen
004 (2017: 003) Mal Fastunfälle mit Autos
095 (2017: 092) Mal Handschuhe getragen
024 (2017: 023) Mal ein langes Oberteil getragen
004 (2017: 001) Mal eine lange Hose getragen
000 (2017: 000) Mal zweimal gelaufen
kältester Lauf bei -14 °C (2017: -10 °C)
heißester Lauf bei 26 °C (2017: 26 °C)

Der Laufbericht des Jahres 2018

28.02.2018 Meine Zeit

Ich habe in diesem Jahr 4383 gelaufene Kilometer erreicht – ohne „Marathon“, „Wettkampf“, „Leistungen“, „Pläne“, „Ziele“, „Training“ oder sonstigem Schnickschnack, der in der lustigen Laufwelt so gerne gepriesen wird – dies versteht sich natürlich von selbst. Dieser Wert enttarnt sich als eine weitere Reduktion und damit nähere ich mich den angestrebten 4000 Jahreskilometern weiter an; möglicherweise gelingt es mir in dem nächsten Jahr, diese Zahl zu realisieren. Das Leben wird es lehren.

Und ja, was sagen die Kilometer schlußendlich über Genuß, Freude und Härten aus? Nichts. Von wahrer Bedeutung war in diesem Jahr nur mein 18.03.2001–18.03.2018 – Jubiläum von 17 Jahren Täglichlaufen. So vergeht das Jahr, die Zeit, das Leben, das Dasein – unsere temporäre Existenz – alles schreitet beständig in die vergangene Zukunft, die doch noch nicht existiert und dereinst atemberaubend schnell vergehen wird. Das Jahr hat seinen endgültigen Eintritt in die Geschichte vollzogen. Was bleibt? Erlebnisse. Erinnerungen. Erfahrungen. Und, ein Lächeln. Ja, ich lächele. Das neue Jahr – 2019 – kann kommen. Wird kommen, muß kommen. Und wird sodann genauso rasant im Nichts verglühen. Die Reise wird nie enden. Aber ich, ich steige irgendwann aus. Für immerdar. Oh Leben, was bist du für ein Leben!

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