Der Winter, mein Verbündeter
Frühling. Allenthalben. Flora und Fauna prosperieren. Welch großartige, natürliche Welt. Wie herrlich könnte jenes Habitat sein. Könnte? Ja, der Konjunktiv ist korrekt. Nachdem der kalte Frostregent ein gewisses Klientel lange zurückgehalten hat, drängen die ehedem Verbannten nun gleich rasenden Heerscharen in mein Laufareal und erobern die lieblichen Haine. Es werden wahllos Äste abgerissen, um Feuerholz zu horten, um anschließend vorbildlich in der schönen Natur zu grillen. Was bleibt? Der Abfall, welcher gleich nebenan im „Mülleimer Natur“ vor Ort entsorgt wird. Nur zwei Meter entfernt stehen Mülleimer – wie uninteressant! Sie benutzen? Welch unerhörte Forderung! Tz, ich komme auch auf absurde Ideen. Und weiter geht es, kommen wir nun zu den Reitern auf dem Damm. Reiter? Ja, jene mit Pferden. Ein Novum! Derlei habe ich nicht erlebt, so lange ich laufe. Massive Pferdehinterlassenschaften bleiben zurück und verzieren nun den Weg. Sicher ein geringes Übel. Doch damit nicht genug.
Tiefe Bremsspuren führen als einheitliche Linie durch den Wald, ebenfalls auf der Dammstrecke entlang. Ich bin geneigt anzunehmen, hier zeichneten Jugendliche verantwortlich, die mit einem Motorrad/Moped und höchst desolater Bremse im Schnellrausch gefahren sind. Aufgewühlte Wege, soweit mein Auge reicht; von dem beträchtlichen Lärm, der damit einherging, will ich gar nicht reden. Oh, ihr arme Vogelwelt, was werdet ihr gestört in eurem Brutgeschäft, was müßt ihr leiden. Auch die kriminellen Umweltverbrecher trauen sich indes wieder in den gar nicht mehr kalten Wald: Reifen, Kühlschränke und Fernseher, ja, hinein in den Forst damit! Das man derlei kostenlos abholen lassen könnte, wird getrost ignoriert. Nein, lieber zeigen jene Kreaturen Einsatz und Engagement und karren ihren Dreck sowie Elektrogeräte aller Art in die Natur.
Ich durchquere im Laufschritt den ersten Wald und was erspähe ich? Auf den Boden gezeichnete Pfeile aus Sägespäne, die in eine bestimmte Richtung zeigen, quer durch den Wald und abseits jeglicher Wege. Auf der andere Seite des Forstes treffe ich erneut auf besagte Zeichen und was muß ich dort erblicken? Ein groteskes Konfettischlachtfeld, das sich über gewaltige Meter ausdehnt. Buntes und glitzerndes Konfetti, welches subjektiv betrachtet, den Kölner Karneval das nächste Jahrzehnt stattlich versorgen könnte. Fassungslos laufe ich mit unterdrücktem Zorn weiter. Heute vernahm ich, daß dort eine Horde Nachwuchsterroristen unterwegs war, die nur krakeelen konnten, Tiere verjagen und bereits in jungen Jahren dazu erzogen werden, den Wald als Mülldeponie zu mißbrauchen. Was für elementare Chancen werden diesen Kindern genommen!?
Prachtvoller, warmer Frühling, die Sonne scheint und die Kälte ist leider verlustig. Scharen an Hunden werden nun im Naturschutzgebiet ausgeführt, nicht einer ist angeleint. Wozu auch. Alle harmlos. Ungeachtet der vielen Hinweistafeln, die explizit dazu aufrufen. Nun ja, irgendwoher müssen meine zahlreichen Hundeangriffe schließlich kommen und brütende Vögel zu jagen, macht doch Spaß. Ich gehe davon aus, daß die hiesigen Hundehalter durch die Bank Analphabeten sind. Die Armen. Welche Heldentaten gibt es sonst noch zu vermelden? Spontan muß ich an die Großsportler denken, auch bekannt als Angler, exzessive Naturfreunde. Selbstverständlich muß man den prachtvoll gelegenen Weiher im Wald mit dem Auto ansteuern, gleich noch ein paar nervende Rehe dabei verscheuchen. Wo kommen die bloß her? Rehe im Wald – was für eine Welt! Stilecht muß das Vehikel am Ufer parken, idealerweise das Vorderrad im Wasser und gar noch vom Fahrersitz aus die Angel routiniert werfen. Sodann geht es den Wasserbewohnern an den Kragen. Wurde hernach das Gemetzel ordnungsgemäß beendet, wird gleich der Müll entsorgt und Dosen etc. p. p. säumen das Ufer. Angler. Im Geiste vereint mit den Wasser“sportlern“, die ihren Abfall direkt von ihren Booten dem See übergeben. Ach wie praktisch. Was sind wir doch für sportliche Naturfreunde!
Nur wenige exponierte Beispiele aus den vergangenen Tagen habe ich aufgezählt, die Reihe läßt sich leider, leider fortsetzen. Der sonnige Frühling obsiegt erst wenige Tage und schon fallen die Vandalen, Marodeure, Umweltverbrecher, geistig beschränkte Menschen, rücksichtslose Ignoranten und sonstige niedere Kreaturen der menschlichen Spezies in mein Laufareal ein, in die Wohnstube und Lebenswelt der tierischen Bewohner, in ihre kostbare Heimat und vermüllen, stören und zerstören sie, wo sie nur können. Nachdenkliches Agieren? Fehlanzeige. Rücksicht? Nicht existent. Respekt? Vor was? Vor wem? Umweltbewußtsein? Nicht in dieser Gesellschaft. Mein Denken ist aber auch wahrhaft skandalös. Ein Jammer, ein wahrer Jammer. Auch aus diesem Grund harre ich der frostigen Jahreszeit mit Sehnsucht. Der Winter, mein – nein, unser Verbündeter. Oh Frühling, wie schön könntest du sein!
24. April 2013 um 09:03
Oje! Da fällt mir heute ja gar nichts dazu ein. Es ist ein Jammer wie wir Menschen mit der Natur umgehen. Ist es uns denn wirklich völlig egal, wenn wir alles kaputt machen? Und das was du beschreibst betrifft ja nur dein Laufareal. Wenn man das global sieht, müsste man sich schön langsam den Strick nehmen.
Kein Tag vergeht ohne irgendwelche Skandale und Zerstörungen.
Es ist wirklich traurig zu lesen, was dir in den letzten Tagen unter gekommen ist. Schade schade, dass man noch immer nicht aus der Vergangenheit gelernt hat. Die Kinder und Jugendlichen müßten doch schon dahingehend belehrt werden… Nunja, das sind wohl Wunschträume!
Aber den Winter mag ich nicht zurück, ist es doch gerade mal ein wenig wärmer geworden.
24. April 2013 um 09:10
Ja, das ist uns egal und das schlimme daran ist, daß wir bereits die Kinder dahingehend erziehen. Wenn ich an diesen Konfettiunfug denke – was hatten die für Chancen? Tiere beobachten? Sich leise und aufmerksam im Wald bewegen? Spuren lesen? Usw. – ein Jammer. Und global betrachtet? Ohne Worte. Wir vernichten das Leben, wo und wie es nur geht.
Ich persönlich habe längst resigniert und gebe mich keinen Hoffnungen mehr hin, außer der einen – das unsere Existenz als evolutionärer Irrtum bald korrigiert wird.
Und gerade der Winter hält dieser Kreaturen von der Natur fern.
24. April 2013 um 09:11
Das ist eine ausgesprochene Sauerei, was da passiert. Der Ärger darüber ist verständlich.
24. April 2013 um 09:22
Der nächste Winter kommt bestimmt.
24. April 2013 um 09:22
Ich erwarte ihn bereits jetzt – im Kontext Umweltverschmutzung.
24. April 2013 um 09:13
Sauerei ist noch untertrieben – der Wald sieht jetzt schon wieder aus. Und der Spaß hat soeben erst begonnen…
24. April 2013 um 09:14
Ich bin ja froh, dass es doch noch Plätzchen gibt, die ein wenig unberührt sind und hoffentlich noch bleiben. So wie gestern, wo ich mit meiner Schwester Bärlauch pflücken war. Ich habe mir niemals gedacht, dass ich sooo extrem viel Bärlauch sehen würde. Und da war es richtig schön und ruhig. Aber für wielange das noch sein wird? Müll hatte ich dort auch keinen gesehen.
Die Hoffnung schwindet auch bei mir. Gerade jetzt wieder wo uns die EU so einen richtigen riesigen Happen rein würgen will…. gleiches Saatgut für alle… usw usf. DAS macht mich im Moment irre!
24. April 2013 um 09:20
Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, daß es hier keine unberührten Orte mehr gibt. Die Narren sind omnipräsent und verzieren entsprechend die Natur mit ihrem Müll. Ich wünsche Dir, daß jene Plätze bei Dir weiterhin unentdeckt bleiben. Hier wäre das nicht möglich, möglicherweise liegt das auch an der Mentalität der Menschen, welche hier besonders negativ zu sein scheint.
Die EU ist an sich ist ein großartiges Konstrukt, allein die gelebte Umsetzung zeugt nur von Inkompetenz auf allen Ebenen. Da wundert mich gar nichts mehr – Geld über alles!
24. April 2013 um 09:22
Ich denke hier sind die Menschen um nichts besser. Warum der Platz dort so schön und fast unberührt ist, kann ich dir nicht sagen.
Oh ja! Geld Geld Geld.
Irgendwie bin ich heute wirklich sprachlos… mich ärgert das mit der EU schon seit einigen Tagen ganz extrem.
24. April 2013 um 09:24
Auch wieder wahr. Mensch bleibt Mensch. In meinen Augen mehr und mehr ein Schimpfwort.
Bezüglich der EU bin ich bereits zu sehr abgestumpft, überhaupt das Thema Politik – da überrascht mich gar nichts mehr.
24. April 2013 um 10:22
Was soll ich sagen? Die Wut kocht bei mir hoch beim lesen.
Aber so sieht es aus in der heutigen tollen Gesellschaft! Übel ganz übel das ganze.
Ich könnte da so draufkloppen wenn ich sowas erwische.
Bei mir in den Hagen-Hills sieht es nicht anders aus. Am See (Naturschutzgebiet) wird gegrillt und der Müll bleibt SELBSTVERSTÄNDLICH an Ort und Stelle liegen. Eltern ziehen laut schreiend mit ihren Zöglingen durch den Wald, schmeissen Papier und Essenreste einfach in die Natur.
Ich könnte heulen und kotzen zugleich.
Da hilft es auch kaum wenn ich mit Luke und Finn einmal im Monat, mit Müllsäcken bewaffnet, durch unser Areal ziehe und die HInterlassenschaften dieses verrottenden Packs zu beseitigen.
Prost Mahlzeit !!! 😦
24. April 2013 um 10:23
Da fehlen einem die Worte, gell? Ich frage mich auch, wie geistig beschränkt man sein muß, um seinen Müll einfach wegzuwerfen, anstatt einen Mülleimer zu benutzen, der zwei Meter nebenan steht? Oder der betriebene Aufwand, um Kühlschränke und TV in den Wald zu fahren? Das wird hier kostenlos abgeholt respektive kann man kostenfrei abgeben. Ich kann das nicht im Ansatz verstehen.
Und dann noch den Nachwuchs in diese Richtung erziehen und derartiges Verhalten vorleben – unfaßbar. Wenn ich diese lärmenden Kindergruppen schon sehe, sehe ich schwarz. Was haben die im Wald zu suchen? Auf einer Müllkippe könnten die viel besser ihren Zirkus veranstalten.
Da hilft es auch kaum wenn ich mit Luke und Finn einmal im Monat, mit Müllsäcken bewaffnet, durch unser Areal ziehe und die HInterlassenschaften dieses verrottenden Packs zu beseitigen. Das ehrt Euch (habe ich auch schon gemacht) – bringt aber letztlich gar nichts. Tolles Naturschutzgebiet – wie hier übrigens auch. 😦
24. April 2013 um 15:14
Die Krönung habe ich im Januar erlebt. Ich laufe schon 12 Kilometer Trail in die Hagen-Hills rein. Biege um eine schöne Trailecke und stehe vor einer Müllkippe. ?!? Wie jetzt dachte ich mir. Ich bin 12 Kilometer durch die Botanik gelaufen. Keine Wege für Autos ect. und hier liegt eine frische Müllkippe. Da frage ich mich doch wie krank einige Menschen sind. Das ist doch schon grober Vorsatz die Umwelt zu schädigen.
Dann haben wir bei uns im Areal die Forstschule. Hier können Schulen ect. kommen und die Förster erzählen den Kindern/Jugendlichen etwas über den Wald und ihren Bewohnern. Bis zur Forstschule muss man aber ca. 2,5 Kilometer durch den Wald gehen. Jetzt rate mal warum ich immer genau sagen kann… WANN wieder eine Schule oben bei der Forstschule war?
G E N A U …. weil überall auf den Weg zur Forstschule Müll im Wald liegt. Unser Damm wurde dabei schon unzählige Male zerstört (Luke hatte früher immer geweint, heute steht er nur noch Kopfschütteln da). Wieso tun diese Kinder/Jugendlichen so etwas frage ich mich!
Warum einen Damm zerstören, wo man sieht das sich da Leute (Kinder) richtig Mühe gegeben haben sowas aufzubauen.
Letzten Sommer habe ich am Bachlauf eine Unmenge von kleinen Platiktüten gefunden wo Froschlurch drin war. Die kleinen Tierchen sind verendet weil sie in Tütenh gepackt wurden, die Tüten wurden oben zugeknotet und in die Sonne gelegt. Alle Quappen tot!!!
Dann lagen sezierte Frösche auf den Steinen am bach. Alle mit einen Zirkelmesser verstückelt. Ich habe die toten Frösche schnell begraben damit Luke und Finn derartiges nicht sehen. Sie waren zum Glück mit Malcolm weiter oben beschäftigt. Unser Gesellschaft ist sowas von krank und degeneriert Marcus, das kotzt mich so an.
Liebe Grüße
Marco
25. April 2013 um 09:17
Manche zeigen richtig Einsatz und werden kreativ, wenn es gilt, den Müll in der Natur abzuladen. Daß die normale Entsorgung viel einfacher ist, wird vergessen? Ignoriert? Ich kann das nicht nachvollziehen. Ja, Du hast Recht, wir Menschen sind extrem krank. Das wird mir tagtäglich bestätigt.
Das scheint eine großartige Forstschule zu sein – respektive erfüllt sie ihre Ziele nicht? Wenn diese Kinder ähnlich den hiesigen Nachwuchsterroristen sind, wundert mich das allerdings nicht. Das ist nur traurig. Und Gewalt, Zerstören usw. ist offenbar genetisch bedingt – das beweist unsere Historie.
Hier sollte ich besser gar nichts schreiben, da entfaltet sich allein beim Lesen eine unbändige Wut. Hätte ich das Treiben real beobachtet, also die Täter – ich hätte mich vergessen.
Unsere Gesellschaft ist sowas von krank Das ist noch gar kein Ausdruck. Eine schlimmere, bösere, extremere Spezies hat dieser Planet noch nicht gesehen – und wird das Universum auch nicht.
24. April 2013 um 10:32
Heute wählen sie ein Thema, was die Gemüter schnell aufregt. Müllkippen dieser Art kenne ich zur Genüge. In meinem Umfeld wird mindestens einmal im Jahr zu einer Putzaktion aufgerufen, an der sich jeder beteiligen kann. Die Ausbeute erstaunt mich von Jahr zu Jahr. Das Problem sitzt offenbar tief in der heutigen Wegwerfgesellschaft.
Herzlichst
Richard
24. April 2013 um 12:31
Diese Putzaktionen sind hier auch verbreitet, aber Wälder werden dabei ignoriert. Da fällt mir nur eine Ausnahme ein, das war jedoch eine einmalige Aktion. Ganz extrem sind auch die sogenannten Wassersportler, was jene im Wasser entsorgen, ist auch unfaßlich.
„Wegwerfgesellschaft“ – wie passend.
24. April 2013 um 16:22
**Wegwerfgesellschaft** bis sie sich selbst wegwirft!
25. April 2013 um 09:24
Besser gestern als heute!
24. April 2013 um 14:24
Hallo Marcus,
das ist ein trauriges Thema, was Du anschneidest. Ich vermute mal, daß das Problem mit unserer Gesellschaft zu tun hat. Nichts ist mehr etwas wert, alles wird schnell ersetzt und kostet keine Mühen mehr. Die Leute achten ihr Hab und Gut kaum mehr. So wie wir damit umgehen, gehen wir mit der Natur um. Wir achten sie nicht. Tut mir leid für Dein schönes Laufgebiet. 😦
LG
Beata
24. April 2013 um 14:35
Das ist wohl wahr. Wir respektieren die Natur schon sehr, sehr lange nicht mehr. Doch ich bin davon überzeugt, daß eines fernen Tages die Erkenntnis sich ausbreiten wird, daß wir ohne die Natur nicht überleben können. Wer kann schon Geldscheine essen?
24. April 2013 um 14:48
Ich hoffe, Du hast recht. Der geplagten Tier- und Pflanzenwelt ist es zu gönnen.
LG
24. April 2013 um 14:49
Wenngleich noch viel Wasser in das Meer fließen muß…
24. April 2013 um 16:17
Ist hier nicht anders! Kaum ist es wärmer sind alle in der Natur unterwegs und müllen alles zu. Wenn man die Idioten drauf anspricht werden sie frech und drohen mit Gewalt! Denen ist nicht mehr zu helfen. Vielleicht hast du mal Glück und erwischt das Pack auf frischer Tat, Dann kannst du denen die Wacht ansagen! Zutrauen würde ich dir das.
MfG
24. April 2013 um 16:18
Das habe ich auch schon gehört, daß die beleidigen und gewalttätig werden. Unglaublich.
Was heißt zutrauen? Das Problem ist letztlich, daß ich mich nicht an derartigen Subjektiven vergreifen darf/kann. Wir haben zwar einen scheinbaren „Rechtsstaat“, doch in Wahrheit wird der Täterschutz und parallel die Opferverhöhnung gelebt. Entsprechend darf man nicht eingreifen.
24. April 2013 um 16:19
Das wäre doch mal ein Job für deine Wildschweinfreunde!
25. April 2013 um 09:24
Die Armen sollen lieber unsichtbar bleiben.
25. April 2013 um 09:30
Hallo Marcus,
all`die Dinge die Du aufgeführt hast finde ich in abgewandelter Form auch vor. Allerdings ist nicht nur die Natur betroffen. Verschiedene Plätze in der Stadt sehen aus wie eine freigegebene Müllkippe. Unsere Gesellschaft ist verdorben und verroht. Man möchte etwas tun, doch jeder Denkansatz erweist sich als aussichtslos angesichts der Dimensionen. Der Winter bedeutet in der Natur sicher ein paar Wochen mit weniger einschneidenden unangenehmen Erfahrungen und Wahrnehmungen. Aber es ist eine trügerische Pause. Ich befürchte nichts wird besser und vieles wird schlimmer werden. Ich versuche gleichwohl das verbleibende positive Naturerlebnis wahrzunehmen. Indes: die Augen kann man nicht verschließen.
Alles Gute
Dietmar
25. April 2013 um 11:44
Wenn ich die Thematik auf die Stadt ausdehne, geht die Liste in die Unendlichkeit. Die Natur als Opfer finde ich besonders fatal, weil ihre eigentlichen Bewohner sich nicht wehren können und den Gefahren, die damit einhergehen – gnadenlos ausgeliefert sind. Gestern kam in den Nachrichten ein Bericht über eine Eule, die sich einen riesigen Angelhaken eingefangen hatte (sie hat zum Glück überlebt).
Das sollte man nicht glauben (ist es doch bereits schlimm genug) und doch ist es so.
Ich versuche gleichwohl das verbleibende positive Naturerlebnis wahrzunehmen. Indes: die Augen kann man nicht verschließen. So halte ich es in der Regel auch. Was mir aber nicht immer gelingt und sich in entsprechend negativen Berichten auswirkt.
29. April 2013 um 15:54
Mir ist, als hätte ich gestern hier noch reingesehen und den vorletzten Artikel gelesen. Jetzt gucke ich hier rein und stelle fest, dass dieser Artikel schon ein paar Tage hier steht. Mir kommt es vor wie Zauberei. Aber er läuft ja zum Glück nicht weg. 😉
Ja, die Menschen und ihre Hinterlassenschaften überall, wo sie sich aufhalten. Da kann ich ein Wörtchen mitreden. Das ist ein immer größer werdendes Übel.
In Duisburg hat der hiesige Förster am vorletzten Wochenende grillende junge Menschen im Wald darauf aufmerksam machen wollen, dass das, was sie da tun, nicht gut ist. Das Ganze endete damit, dass der Förster von den Jugendlichen zusammengeschlagen wurde. Der Förster landete schwer verletzt im Krankenhaus. Alle, die diesen liebenswerten freundlichen Menschen kennen, waren entsetzt und geschockt. Dazu fällt einem wirklich gar nichts mehr ein.
Deshalb müssen wir vor allem auf uns gut Acht geben, dass uns nichts passiert, wenn wir laufen. Die Menschen, die sich unmöglich benehmen, können wir nicht ändern. Und wer sich so benimmt, macht auch vor schlimmeren Untaten nicht halt. Ich würde mich nie mit solchen Menschen anlegen.
Pass bitte auch gut auf Dich auf.
Liebe Grüße
Kornelia
30. April 2013 um 09:24
Das ist Zauberei, liebe Kornelia, pure Zauberei. Wenn der Artikel davon laufen würde, könnten wir als Täglichläufer doch ohne Anstrengung hinterher hetzen. 😉
Allein beim Lesen, was dem Förster angetan wurde, könnte ich im Kreis springen. Vermutlich haben ihn mehrere oder gar alle zusammengeschlagen – welch Heldentat. Wie erbärmlich. Das macht mich sprachlos. Hoffentlich erholt sich der Förster wieder.
Das hast Du perfekt auf den Punkt gebracht; das ist eine sehr weise Einstellung. In der Theorie sehe ich das auch so, aber ob mir das im Ernstfall so gelingen würde, weiß ich jedoch nicht. Wenn man sich wehrt, verliert man alle seine Rechte, so man sie denn hatte – das verkompliziert die Angelegenheit. Fakt ist jedenfalls, eine Diskussion mit solchen Personen ist per se sinnlos. Vermutlich verstehen die nur eine Sprache. Das ist ein trauriges Thema.
30. April 2013 um 12:04
Nein, ich wollte keinen Artikeln hinterher hetzen. Das wäre nicht gut.
Ich hab mal den Artikel herausgesucht, wo Du nachlesen kannst. Der Förster ist aber längst wieder Zuhause. Trotzdem ist sowas schlimm und traurig.
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/duisburger-stadtfoerster-im-wald-zusammengeschlagen-id7863851.html
Lieben Gruß
Kornelia
30. April 2013 um 13:57
Danke für den Artikel. Das ist mehr als erschreckend und macht nur wütend – auch wie man anhand der blockierten Kommentare sehen kann. Ich würde mir hier auch wünschen, daß sich mal jemand von der Exekutive sehen läßt, aber das ist freilich ein Wunschtraum.
5. Mai 2013 um 18:22
Lieber Marcus,
ich bin sprachlos, obwohl es hier nicht so viel anders aussieht. Ich finde es beschämend und bin froh, dass ich meine direkten Nachkommen diesbezüglich schon früh sensibilisiert habe. Unsere Kleine hat schon oft ein Papierchen aufgehoben und es dem „Verursacher“ hinterher getragen und mit den Worten „Sie haben da was verloren“ in die Hand gedrückt. Mich macht sowas stolz…wenn es auch nur ein Tröpfchen ist.
Salut
Christian
6. Mai 2013 um 12:41
Lieber Christian,
da darfst Du mehr als stolz auf Euch sein, denn so ein Verhalten ist in der heutigen Zeit alles andere als die Regel und somit eine wahre Seltenheit. Leider! Mich beschäftigt momentan weniger der omnipräsente Müll, sondern die hiesige Industrieanlage, die meinen heutigen Lauf – wieder einmal – wahrlich perfekt verdorben hat. Und meine gewohnte Krebsdosis war heute auch mehr als ausreichend. Mir fehlen die Worte.
Alles Gute,
Marcus
19. Mai 2013 um 08:58
[…] °C und 25 °C. Mit den sommerlichen Werten fallen – wie stets um diese Jahreszeit – die tumben Vandalen in meine Laufwelt ein. Oh, meine liebe Winterkönigin, ich harre mit Inbrunst auf deine belebende […]
28. Dezember 2013 um 10:10
[…] – auch greift hier freilich meine Pflicht und Verantwortung als Ehrenschaf. Im April drangen die Vandalen in meine Laufwelt ein. Oh, meine liebe Winterkönigin, ich harre mit Inbrunst auf deine belebende […]