Den Weg gehen – V. 2022. 21 Jahre. Fünf Monate. Der Zenit ist überschritten.

Täglichlaufen. Stolze und kostbare 21 Jahre und Fünf Monate in Serie. Und immer noch gefangen in der unsäglichen sommerlichen Heißphase, welche in diesem Jahr ausgeprägt und intensiv anmutet – wie lange nicht. Gleichwohl ist der Zenit glücklicherweise überschritten – das Licht vergeht früh in den Abendstunden und nimmt die unerträgliche Hitze gleich mit sich und mag es am Tage noch heiß sein – die ersten Herbstimpulse lassen sich bereits registrieren. Endlich.

Hitzeläufe konnte ich aufgrund einer adäquaten Zeitgestaltung vermeiden; folglich alternierten die Temperaturen nur zwischen 12 °C und 26 ° und sogar ein Regenlauf zog in meine Statistik ein. Das ist wahrlich verrückt – EIN Regenlauf. Ein Wunder! In der Nacht zum 20.07. wurde im Wald diverses Schnittgut entsorgt, was bis heute an Ort und Stelle liegt. Vier Tage später wurden vier Bürostühle ebenso im heimischen Forst abgestellt – hergestellt von einem Gelsenkirchener Unternehmen, die nach und nach in den Strandbereich verschoben wurden. Ohne Worte; einmal mehr.

Sodann wurden zwischen Bäumen zwei Plastikfolien gezogen, die unleserlich beschmiert waren – hier hat sich mir der Sinn dieser Aktion nicht erschlossen. Nach wenigen Tagen verschwanden sie wieder. Aber gut, ich verstehe so vieles nicht. Eines Morgen erspähte ich neben dem Waldrand eine regelrechte Zeltstadt, bzw. ein Zeltdorf bestehend aus sechs Zelten – ich lief lautlos hindurch und die Bewohner schwebten allesamt sorglos in Morpheus Armen. Erstaunlicherweise hinterließen sie kaum Müll – das erachte ich dann doch als höchst bemerkenswert in dieser seltsamen Zeit. Der einzige Regenlauf erfolgte am 01.08. und war freilich unbeschreiblich schön. Welch eine rare Gnade! Gestern erlebte ich fast einen Zusammenstoß mit einem Radfahrer, der offenbar keine Lust hatte, den leeren Radweg zu nutzen. Menschen.

Weniger gnädig waren die Witterungsverhältnisse am 15.08. – was für eine drückende, elende Hitze am frühen Morgen. Das wurde ein Tag später sogar noch übertroffen – nach dem Lauf sah ich aus, als ob ich schwimmen gewesen wäre. Eine entsetzliche Zeit. Doch irrelevant jedwede Bedingungen – mein Täglichlaufen setzt sich fort. Bereits morgen.

Werbung

Kommentare sind geschlossen.