Den Weg gehen – III. 2022. 21 Jahre. Drei Monate. Coole Zeiten.

Täglichlaufen. Stolze und kostbare 21 Jahre und Drei Monate in Serie. Wohlan, drei weitere Monate sind nach dem bedeutenden Jubiläum in diesem Jahr vergangen – erschreckend schnell, doch wie gewohnt. Seit nunmehr 25 Jahren darf ich mich der Zunft der Läufer zurechnen; 25 Jahre, was für eine Zahl, was für eine Vorstellung! Glücklicherweise fand ich bald darauf den Eintritt in die Täglichläufer-Welt. Ein Weltgesang, deren Ausgang ich bis heute nicht gefunden habe und ja – ich suche auch nicht danach. Auch künftig kann dies nicht mein Bestreben sein.

In der vergangen Phase wechselten die Temperaturen zwischen 09 °C und 24 °C und damit endet der Statistikausflug bereits. Einmal mehr darf ich keinen Regenlauf vermelden. Vor kurzem verglich eine Wetterfee die hiesige Gegend mit dem Libanon – entsetzlich. Am 22.05. erlebte ich meinen 88. Wildschweinkontakt – ein großes und sechs kleinere im Gefolge rannten parallel mit mir in die gleiche Richtung; die einen laut vernehmlich krachend/brechend durch die Schilfwiese, der andere lautlos am Waldrand. Einen Tag zuvor hatte ich die Ehre, den coolsten Menschen in unserem Universum zu treffen – ein Jugendlicher, ein kleiner Kerl mit einem sogenannten „Basecap“ und einem Lautsprecher unter dem Arm kam auf einem E-Skateboard höchst cool-lässig angedüst; utz utz utz, der dumpfe Bass dröhnte durch das Leben, ein „deutscher“ Rapper begeisterte alle Zuhörer. Die Umgebungstemperatur sank sofort um gefühlte 10 Grad und so klapperte er hinter mir her; kurioserweise war ich dann doch schneller. Beeindruckend, diese Coolness! Utz utz utz!

Ende Mai erspähte ich eine Weinbergschnecke direkt auf dem Weg, welche offensichtlich eine längere Pause einlegte. Jener Ort war ungünstig gewählt und so überführte ich sie in eine sichere Umgebung. Ein weiterer Höhepunkt waren Camper im Wald, die mit ihrer Musikanlage den heimischen Forst beschallten und Pirol, Nachtigall und andere übertönten. Ohne Worte. Am 01.06. vollzog sich eine neuerliche coole Begegnung – ein Jugendlicher, bekleidet mit einem „Hoodie“, sprich Huuuhdieeeh – blockierte ein Treppenaufgang, wendete mir aber den Rücken zu. Trotz der Kälte gelang mir der Aufstieg und als ich eine Stufe hinter ihm stand, machte ich mich dann doch bemerkbar und rief „Nicht erschrecken!“. Die Coolness löste sich jählings auf und jener Mensch schrie, zuckte und kreischte wie einst die Damenwelt bei einem Take That Konzert. In der Tat bemerkenswert. So setzte ich tief beeindruckt meinen Weg fort.

Mitte Juni beobachtete ich einen Hasen im Wald, sodann gab es Zwillingsnachwuchs bei meinen Schäfchen und gestern gelang mir ein Kontakt mit einem Biber, der allerdings stante pede mit einem lauten Plaaatsch in das nahe Wasser verschwand. Es wird sich also folgerichtig um ein Männchen gehandelt haben. Gelebtes Täglichlaufen. Ein Monat vergeht, der nächste wartet bereits lächelnd.

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