Waschbären!

Die putzigen Gesellen sind hier allgegenwärtig. Ich hörte sie in der Nacht auf dem Dach herum turnen oder vernahm zahlreiche Anekdoten von Nachbarn – als sie sich beispielsweise nach einer honorigen Feierlichkeit beherzt den achtlos zurück gelassenen Käseplatten auf der Terrasse mit kompetentem Sachverständnis annahmen. Auch in meinem Laufareal sind die Racker heimisch geworden – vor vielen Jahren wurde eine Familie Opfer eines Sturmes, bzw. den damit einhergehenden Blitzeinschlag. Allein ich durfte sie noch nie beobachten – von einem toten Waschbären abgesehen, der einst überfahren wurde. Das sollte sich heute ändern.

Die Finsternis tanzte gemächlich von dannen, als ich meinen Damm eroberte und die belebende Einsamkeit genoß, welche nahezu greifbar war. Jählings erspähte ich zwei Waschbären, die direkt vor mir mehr als unerwartet für mich auftauchten – auf Grund der Lokalität betrug unser Abstand nur zwei Meter. Ich blieb abrupt stehen und auch Familie Schupp hielt inne und beobachte mich für eine Sekunde neugierig, um dann stante pede eindrücklich brummelnd-grummelnd im Gebüsch zu verschwinden. So währte unsere erste Begegnung wahrlich nicht lange, dennoch war ich sehr erfreut, die kleinen Putzels endlich einmal lebendig zu erspähen. Nun ja, sonderlich „klein“ waren sie mitnichten. Wie lange mußte ich auf diesen Kontakt warten! In der Tat, der heutige Lauf war ein sehr besonderer und ich hoffe, die überraschende schwarze Gestalt hat ihr frühstückliches Beisammensein nicht allzu sehr konterkariert.

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