Die vergangene Zukunft – Jahresrückblick 2010

Das Jahr ist noch neu, gleichwohl wird es mit eisernen Schritten wie alle anderen zuvor vergehen. Unausweichlich wird es in den Strudel der Zeit gesogen und am Ende werden wir uns erneut fragen, wo die schönen Momente des Jahres nur geblieben sind. Dann beginnt es von vorn, das Spiel des Lebens. Immer wieder. Nur die Spieler können sich einer beständigen Ablösung sicher sein.

Nun ist es soweit. Es ist vorbei. Die temporäre Existenzberechtigung des Jahres 2010 wurde aufgehoben und die omnipotente Herrscherin aus dem Reich der Erinnerungen hat sich seiner mit Hingabe bemächtigt. Vor uns liegt die Zukunft, eine hoffnungsvolle Zeit, die sich uns nach und nach enthüllen wird – bevor die Königin des Vergessens auch hier ihr Veto einlegen wird. Wir sollten das Morgen genießen, so genußvoll als möglich, denn der Kreuzzug der vergangenen Zukunft hat längst begonnen, dieses neue Jahr unbarmherzig zu verschlingen. Die Reise wird nie enden, sie führt uns in die Unendlichkeit, wenngleich wir als stille Beobachter nur einen Moment im Nichts daran teilhaben werden. Gelebte Endlichkeit. Umso essentieller das Auskosten des Seins, des Lebens. Mein wahrscheinlich letzter Beitrag in diesem Jahr; der obligatorische Jahresrückblick einer vergangenen Zukunft. Das bald endgültig sterbende Jahr war voller Höhen und Tiefen, durchzogen von Glück, Zufriedenheit, Melancholie, Trauer, Heiterkeit, Schmerzen, Genuß, Herausforderungen, Widrigkeiten, Hoffnung und Disziplin. Im groben Rahmen lasse ich exponierte Erlebnisse Revue passieren. Momente aus dem geliebten Reich der Erinnerungen, die mir so vorkommen, als ob sie eben erst passiert wären. Wohlan.

Januar

Der Januar des Jahres 2010 begann wie schon im Vorjahr winterlich und zeichnete sich durch eine entsprechende Glätte aus, in Kombination mit sehr viel Schnee, der den einen oder anderen Lauf zu einer Herausforderung werden ließ, welches sich natürlich auf meine Laufumfänge auswirkte und sie eklatant reduzierte. Umso angenehmer und genußvoller die weiße Winterwelt. Gleich zwei Hundeangriffe läuteten den Jahresbeginn extrem negativ für mich ein. Und zum ersten Mal überhaupt, empfand ich das Gefühl der Angst. Hundeangriff 1. Hundeangriff 2. Am 18.01. vollzog ich den ersten Regenlauf des Jahres, der für einen Moment jene bösen Erlebnisse verdrängen konnte.

Februar

Im Februar dominiert eine bis dato nicht gekannte Glatteisphase, vom 04.02. bis 14.02. regierte sie uneingeschränkt. In der logischen Konsequenz stürzte ich zweimal und das an zwei Tagen hintereinander! Sodann erlebte ich eine Konfrontation mit einem Jugendlichen, der nicht in der Lage war mich ungehindert vorbeizulassen. Ich neutralisierte das Hindernis auf meine Weise. Bezüglich der unsäglichen Hundethematik hatte sich meine Geduld indessen endgültig erschöpft. Gespräche mit dem Ordnungsamt und der Polizei sollten folgen. Der Erfolg blieb zweifelhaft – schließlich wurde ich ja nicht totgebissen! Immerhin war ich derart unverfroren und wehrte mich – Skandal! Der absolute Höhepunkt im Februar war der absolvierte Salamilauf. Ganze 13 Kilometer mit einer duftenden Wildschweinsalami in der Hand gelaufen – einzigartig. Wer hat je ähnliches erlebt?

März

Der stürmische März läutete den diesjährigen Geburtsreigen bei den herzigen Schafen ein. Mehrfach durfte ich den Nachwuchs auf dem Arm halten. Ein wahres Wunder des Lebens! Später gelang es mir sogar, einen Fischotter zu beobachten – und er mich. Wie stets im März durfte ich auch im Jahr 2010 mein bedeutendes Täglichläuferjubiläum würdig begehen, am 18.03.2010 lief ich 19 Kilometer und feierte damit mein neunjähriges Jubiläum. Neun Jahre Täglichlaufen. Wer hätte das gedacht? Und bis heute darf ich meine Philosophie weiter leben. Welch Gnade. Mein Geschenk der persönlichen Wertschätzung an mich selbst.

April

Wie schon im Vorjahr verlief auch 2010 der April mehr oder weniger entspannt. Von einigen Ausnahmen freilich abgesehen. Ein weiterer Fastunfall gesellte sich diesem absurden Konto in meiner Statistik hinzu. Einmal mehr hatte ich Glück. Wer weiß, wie oft das noch gut gehen wird. Die wunderbare Tierwelt ließ mich jedoch – wie so oft – diese heiklen Erlebnisse vergessen. Jener Tag, an dem ich durch eine Grauganskolonie lief, sie sich teilte und die wachsamen Gänse kein Fluchtverhalten zeigten, nahm einen besonderen Platz in meiner Erinnerung ein. Nach jedem Gipfel müssen wir ein Tal durchschreiten, welches sich später in einer neuen Müllhalde direkt im Wald offenbarte – ohne Worte. Ende April begann ich mit neuen Streckenerkundungen, die im Mai ihre Fortsetzung finden sollten.

Mai

Im Mai absolvierte ich weitere Erkundungsläufe in einem großen Waldareal, was ich bisher läuferisch unbewußt ignoriert hatte. Neues zu entdecken, ist per se spektakulär, was sich auch in diesem Fall bestätigte. Der stille Wald offerierte liebliche Reize, denen ich nur zu gern erlag, wenngleich vermutlich nicht jeder so dachte, wie der ältere Sportler ob meiner allzu plötzlichen Präsenz erfahren mußte. Im Laufe des Jahres stellte ich neuerliche Erkundungen ein und begnügte mich mit den gewohnten Wäldern. Am 10.05. unterbrach ich meinen Lauf, um eine riesige Weinbergschnecke zu retten, die gemütlich über eine Straße düste – ich spielte Lufttaxi und setzte sie behutsam in ein nahes Grasgebiet ab – möge sie lange leben. – so schrieb ich damals. Ich hoffe, sie hat überlebt.

Juni

Anfang Juni erlebte ich eine Begegnung mit einer Ricke, die nicht zu ihren Kitzen gelangen konnte – ein herzzerreißendes Erlebnis. Ein weiteres Ereignis stand ebenfalls im Zeichen der Trauer. Im Rahmen von Forstarbeiten wurden in meinem Laufareal nach meiner subjektiven Betrachtung umfangreiche Zerstörungen realisiert. Der Anblick betrübte mich zutiefst, ein Jammer! Als ebenfalls unschön sollte sich ein Lauf durch hohe Gräser offenbaren, was sich anschließend mit extremen Juckreiz rächen sollte. Sehr heiter wiederum war das extrem harte Autorennen mit einem kleinen Jungen, der freilich als strahlender Sieger aus dem Duell hervorging. Abschließend lief ich nach zwei Jahren wieder einmal während eines Gewitters.

Juli

Im Juli absolvierte ich die heißesten Läufe des Jahres. Wie im Winter in kurzer Bekleidung erfuhr ich nun auch im Sommer staunende Ablehnung allenthalben. Menschen. Eine schwächliche Spezies. Das Jahr 2010 war ein besonderes Jahr, bot es mir doch permanent grandiose Begegnungen mit diversen Greifvögeln an. Als exponierter Höhepunkt galt der unmittelbare Kontakt mit einem riesigen Seeadler – was für ein Gefühl, derart stolze Raubvögel in freier Wildbahn beobachten zu dürfen.

August

Erneut ein Monat, der mit einem kleinen Jubiläum aufwarten konnte, mein 200. Regenlauf – auf die vergangenen zehn Jahre bezogen. Ein nasses Jubiläum der vollkommenen Zufriedenheit und des totalen Glückes: Die Welt ist eine andere geworden; der Regen hält die Scheuen und Ängstlichen zurück, er sorgt dafür, daß diese berauschende Atmosphäre nur von wenigen Menschen gefühlt werden wird. Die Welt ist zärtlicher geworden, getragen von einer sanften, behaglichen Ruhe. Eine leise Stille, die sich erst in der Nässe offenbart. Der prosperierende Herzschlag des Lebens pulsiert langsamer und zugleich schneller, einer leidenschaftlichen Liebe geschuldet. Es war ein Gefühl, als ob sich diverse Energieteilchen des Lebens, unbedeutende Partikel nur – in mir sammelten und eine Art Strom bildeten, ihre Kraft an mich transmittierten, die sich mit meinem Geist, meiner selbst verbanden und Verborgenes mobilisierten. Scheinbar an der elementaren Substanz des Lebens selbst partizipieren. Ein Gefühl, was sich nicht beschreiben läßt. Ein verborgener Wildschweinkontakt sorgt für eine Überraschung – direkt auf dem Damm. Im August führte ich mit einem Ultraläufer ein interessantes Gespräch, wir sind auf der gleichen Wellenlänge, wie sich später herausstellt. Nur eines ist bemerkenswert, er nennt sich Ultraläufer und absolviert nicht annähernd meine Jahreskilometer; was mich doch enttäuschte.

September

Wiederholt ein feierlicher Monat. Entgegen meiner üblichen Intention definierte ich für mich ein Ziel: Zehn Jahre Täglichlaufen in Serie. Ich bin geneigt anzunehmen, daß mir dieses Vorhaben gelingen wird; entsprechend bemühe ich mich im Rahmen meiner Kräfte auf diesen Tag hinzuarbeiten. Doch soweit ist es noch nicht. Nicht minder bedeutend für mich, das gewohnte Halbjahresjubiläum: Neun Jahre, sechs Monate Täglichlaufen in Serie. Tempus fugit. Der krönende Monatsabschluß offenbart sich in dem Treffen mit den Runningfreaks Melanie & Steffen in Berlin. Ein nachhaltiges Ereignis, welches nur leider viel zu schnell vom Leben in die Vergangenheit verbannt wurde. Es war sehr schön, Euch kennenzulernen.

Oktober

Endlich Herbst. Die Zeit der seltenen Nebelläufe. Und ja, mehr als einmal nahm ich die wabernde Einladung an und genoß jene surreale Welt par excellence. Melancholisch einzigartige Momente warteten auf der Bühne des Lebens auf mich und rissen mich mit. Ein verharrender Augenblick in der allumfassenden Existenz des Daseins. Gewaltige, besondere Momente beherrschten ihn, die für mich einen vollkommenen Sinn ergeben. Nur ein Wort kann das beschreiben, freilich nur im Ansatz: Erfüllung. Welch melancholische Stimmung! Sie zeichnet ein symbolisches Bild, was Täglichlaufen für mich darstellt. Empfinden und Fühlen. Besinnung auf das wahre Leben. Ebenso spektakulär sollten sich die acht Wildschweine erweisen, denen ich wie gebannt nachsah. Ungebändigte Kraft. Indessen durfte ich das letzte große Jubiläum in diesem Jahr begehen, 11 Jahre als Täglichläufer. Wer erfahren möchte, was das für mich bedeutet, der möge gleichfalls 11 Jahre Täglichlaufen praktizieren. Aber selbst dann wird er nicht meine Wahrnehmung entwickeln können – das ist mein Weg. Der Weg des gelebten Täglichlaufens.

November

Auch im November erspähte ich Spuren von Meister Bokert, dem possierlichen Biber. Gleichwohl ist er ein recht scheuer Geselle, den ich bisher selten beobachten durfte. Der vorletzte Monat des Jahres verlief entspannt und ohne große Ereignisse. Wenn meine Gesundheit derzeit auch auf der Höhe zu sein scheint, gab ich mich dennoch einer adäquaten Wertschätzung derselben in formulierter Form hin. Meine unbedeutende Erkenntnis sei in wenigen Worten wiederholt: Der Gesundheit mehr Aufmerksamkeit schenken, sie gebührend wertschätzen und sie nicht als Selbstverständlichkeit betrachten – denn das ist sie nicht. Sie ist ein Teil von uns, der behutsam gepflegt werden möchte. Schließlich versiegt unsere Existenz schneller als wir denken. Es gibt zahlreiche Krankheiten, da hilft alles Geld der Erde nicht. Was wirklich wichtig ist, das zeigt sich erst in den schweren Momenten des Lebens. Und wie unbedeutend erscheinen dann manche Ziele oder Ereignisse, die zuvor als so eklatant wichtig galten. Einfach mal innehalten, die eigene Lebensweise reflektieren, die Prioritäten überdenken und den wahren Wert des Lebens erkennen. Freilich, dies mag kein allgemeingültiger Weg sein, aber eine sinnvolle Option, die man vielleicht nutzen kann. – Ende November fuhr ein Auto langsam an meiner Seite und der Beifahrer lud mich zum diesjährigen Silvesterlauf ein, was ich recht witzig fand.

Dezember

Ungewöhnlich kalt begann der winterliche Auftakt des frostigen Witterungsregenten. Am 01.12. bereits -10 °C – ein Novum. Einen Tag später fiel der erste Schnee und nicht nur die weiße Pracht fiel zu Boden, nein, ich selbst nahm mir ein Beispiel und stürzte hinterdrein. Der dritte Sturz in diesem Jahr. Wenige Tage später wurde dieser Fauxpas durch den schönsten Lauf des Jahres 2010 kompensiert. Bei -10 °C absolvierte ich einen wahrhaftigen Traumlauf. Nach einiger Zeit setzte ein sanfter Schneefall ein, der sich mehr und mehr intensivierte. Tief verschneite Wälder verbunden mit einer greifbaren Einsamkeit der weiten Abgeschiedenheit. Ich beobachtete viele Rehe (und sie mich), ein großer Fuchs flüchtete vor mir. Was für herrliche 16 Kilometer! Der Lauf hätte nie enden dürfen. Auch der traurigste Lauf in meiner gesamten Laufzeit sollte im Dezember stattfinden; ein Erlebnis mit einem Reh, was mir fast die Tränen in die Augen trieb. Als endgültiger Jahresausklang offenbarte sich das Treffen mit der Täglichläuferin Petra – schön, Dich kennengelernt zu haben, wenngleich die Zeit zu schnell verging. So endet ein kalt-nasses Rekordjahr.

Folgende zwei Videos bilden stellvertretend die tierische Reminiszenz des Jahres. Ja, auch in diesem Jahr zeichneten die zahlreichen Tiere kausal für die schönsten Momente überhaupt verantwortlich. Was wäre ich ohne euch? Ich freue mich auf neue spannende Begegnungen; sei es mit Wildschweinen, mit „meinen“ Schafen, diversen Greifvögeln, Füchsen und den stets meckernden Fischreihern. Ohne euch wäre mein Täglichlaufen nichts.

Statistikauszug 2010 hier mehr:

042 (2009: 19) Regenläufe
027 (2009: 17) Glatteisläufe
009 (2009: 08) Nebelläufe
105 (2009: 79) Kälteläufe
024 (2009: 23) Hitzeläufe
003 (2009: 03) Stürze
002 (2009: 01) Hundeangriffe
019 (2009: 07) Mal in Begleitung gelaufen
004 (2009: 06) Mal Fastunfälle mit Autos
094 (2009: 54) Mal Handschuhe getragen
035 (2009: 10) Mal ein langes Oberteil getragen
027 (2009: 10) Mal eine lange Hose getragen
an 19 (2009: 05) Tagen zweimal gelaufen
kältester Lauf bei -15 °C (2009: -17 °C)
heißester Lauf bei 37 °C (2009: 34 °C)

Die Laufberichte des Jahres 2010

02.01.2010 Weiße Harmonie in der Märchenwelt
27.01.2010 Kristalline Diamanten im goldenen Schattenglanz
22.02.2010 Wie die Salami laufen lernte
26.04.2010 Impressionen einer Liebe
04.05.2010 Die Poesie der Erfüllung
22.06.2010 Wolkenschiffe II
28.07.2010 Ein Hauch von Magie
29.08.2010 Die Verkörperung von Frieden, Harmonie und Zufriedenheit
12.10.2010 Das dunkle Phantom im Nebelreich
22.10.2010 Ein Anfang ohne Ende?
03.12.2010 Frostiger Schneetanz im Finsterglanz
08.12.2010 Springen? Oder nicht springen…

Ich habe in diesem Jahr 4922 gelaufene Kilometer erreicht – ohne einen einzigen Marathon, dies versteht sich von selbst. Ein einsames Jahr mit Höhen und Tiefen, welches die Meßlatte für ein Ende meiner Konzeption einmal mehr erhöhte. Traditionell bedingt, werde ich Silvester zwei Läufe absolvieren und damit das Jahr verabschieden. So vergeht das Jahr, die Zeit, das Leben, das Dasein – unsere temporäre Existenz – alles schreitet beständig in die vergangene Zukunft, die doch noch nicht existiert und dereinst atemberaubend schnell vergehen wird. Das Jahr hat seinen endgültigen Eintritt in die Geschichte vollzogen. Was bleibt? Erlebnisse. Erinnerungen. Erfahrungen. Und, ein Lächeln. Ja, ich lächele. Das neue Jahr – 2011 – kann kommen. Wird kommen, muß kommen. Und wird genauso rasant im Nichts verglühen. Die Reise wird nie enden.

39 Antworten to “Die vergangene Zukunft – Jahresrückblick 2010”

  1. Ein riesiger Artikel über ein Jahr voller schöner Erlebnisse. Natürlich auch ein paar unschöne – sonst wäre es ja fast langweilig.

    Wenn ich die Montate so durchlese, muss ich mit Erschrecken feststellen wie lange einiges davon schon her ist. Dein Salamilauf, die Geburt der Schafe.. usw usf. Ewig lange her und doch noch so frisch im Gedächtnis.

    Es war richtig schön dein *Läufer*Jahr nochmal durchzulesen. Danke!

    Mein Jahresrückblick (den ich nicht schreiben werde) wäre nicht von so schönen Erlebnissen geprägt! Darum les ich lieber deinen und vergesse mein Jahr 2010!

    Hab ein schönes Jahr 2011! Ich wünsche es dir von ganzem Herzen. Hab dich lieb!

  2. Wie das Leben selbst war auch das Laufjahr 2010 von Höhen und Tiefen bestimmt, von Freude und weniger schönen Dingen geprägt. Ein stetes Erklimmen von Gipfeln und ein Fallen in tiefe Täler. Ja, langweilig wird es jedoch nie.

    Der Salamilauf war schon witzig, aber noch besser der Geschmack. Und alle Tiere des Waldes verfolgten mich… *lacht* 😉

    Ein Jahresrückblick auf das Täglichlaufen bezogen – ist eben etwas anderes als ein Rückblick im Kontext auf das Leben. Möge 2011 von Freude durchzogen sein und die Zufriedenheit obsiegen!

    Auch Dir ein wunderbares neues Jahr! Laß Dich umarmen! *Knuddel*

  3. Ich freue mich jeden Tag darauf was du mir von deinem Lauf erzählen wirst. Meistens ist es positiv. Und das ist auch gut so.

    Dass das richtige Leben nicht immer nur positiv ist, musste ich dieses Jahr leider oft erfahren. Aber das Jahr 2011 muss besser werden 🙂

    Ich muss immer wieder an den Wurstlauf denken; gerne hätte ich das live gesehen *lach*. Wie du da mit der Salami in der Hand durch die Gegend wetzt und der halbe Wald ist hinter dir her… 😀

  4. Glücklicherweise sind derart negative Erlebnisse wie der diesjährige Jahresauftakt wirklich eine absolute Seltenheit – möge es so bleiben.

    Nach meiner Betrachtung ist das Leben weder positiv noch negativ. Das Leben ist. Was wir daraus machen, es sehen und was wir erfahren und erleben – das liegt an uns. Ja, ich weiß, nicht immer. Siehe den Gesundheitsartikel.

    Der Wildschweinsalami-Lauf war wahrhaftig einzigartig. 😀 Beim nächsten Mal rufe ich ein Filmteam an. Das Erlebnis bietet doch einen guten Stoff für einen Film an, eventuell sogar eine Trilogie. 😀

  5. Ein Jahr ist nichts…

    Ein Jahr ist nichts, wenn man’s verputzt,
    ein Jahr ist viel, wenn man es nutzt.
    Ein Jahr ist nichts, wenn man’s verflacht;
    ein Jahr war viel, wenn man es ganz durchdacht.
    Ein Jahr war viel, wenn man es ganz gelebt;
    in eigenem Sinn genossen und gestrebt.
    Das Jahr war nichts, bei aller Freude tot,
    das uns im Innern nicht ein Neues bot.
    Das Jahr war viel, in allem Leide reich,
    das uns getroffen mit des Geistes Streich.
    Ein leeres Jahr war kurz, ein volles lang:
    nur nach dem Vollen misst des Lebens Gang,
    ein leeres Jahr ist Wahn, ein volles wahr.
    Sei jedem voll dies gute, neue Jahr.

    (Hanns Freiherr von Gumppenberg)

  6. Das Leben ist schön! Aber doch gibt es immer wieder unschöne Erlebnisse und das war dieses Jahr eindeutig zuviel. Ob und was ich daran hätte ändern können, also schon vorher, kann ich nicht sagen. Aber ich sage mal – nichts!

    Ein Filmteam? Jaaaaaa! Das wäre ein Spass!

    Wo du immer die passenden Zitate und Gedichte her hast… unglaublich!

  7. Da stimme ich Dir vollauf zu. Du hättest nichts ändern können, gar nichts. Deswegen ist es ja das Leben. Ein großes Spiel im Nichts, an der wir Staubkörner temporär partizipieren.

  8. docrunner Says:

    Lieber Marcus,
    es ist einfach etwas besonderes Deinen Jahresrückblick zu lesen, da einem immer wieder die einzelnen Jahreszeiten durch Wort und Bild vor Augen geführt werden und selbst ich mich an Deine ausführlichen Einträge aus den vergangenen Tagen erinnern kann. Ich freue mich, dass Du Deinen Blog so führst, wie Du ihn führst, denn dadurch habe ich immer einen sehr guten Spiegel der Naturereignisse für das vergangene Jahr.
    Wie bereits geschrieben, das im Ausklang begriffene 2010 war das schnellste und bisher gefühlt kürzeste Jahr meines Lebens und ich hoffe, dass sich die Zeit wieder etwas verlangsamt, denn sonst kann ich mich schon bald nach einem Altersruhesitz umsehen 😉

    In diesem Sinne, noch ein paar ruhige letzte Tage des alten Jahres wünsch ich Dir

    Salut
    Christian

  9. Vielen Dank für Deine Antwort, lieber Christian. Dieser Rückblick stellt auch für mich eine ambivalente Besonderheit dar. Das erlebte Täglichlaufjahr – wenn auch nur in Auszügen – so komprimiert zu verfassen und anschließend zu lesen, ist durchaus spannend wie gleichsam erschreckend.

    Aus dem Kontext heraus wünsche ich Dir natürlich von Herzen, daß sich die gefühlte Zeit für Dich wieder etwas verlangsamt, allein – ich glaube das nicht wirklich. Die Zeit scheint immer schneller zu vergehen. Meine subjektive Wahrnehmung konvergiert mit Deiner Beobachtung.

    Ich wünsche Dir ein wunderbares, gesundes und erfolgreiches neues Jahr, in dem es Dir gelingen möge, die Zeit in den bedeutenden Momenten festzuhalten! 🙂

  10. Ach solche Staubkörner sind wir nun auch wieder nicht. Es passt schon so, wie es ist.

    Jedenfalls Danke für alles! Danke, dass es dich gibt. Danke, dass du mir immer wieder soviel Kraft gibst. Und in diesem Fall will ich keinen Widerspruch von dir. Denn es ist wie es ist!

  11. Mag sein. Aber für mich gilt das. Und so sehe ich auch die Menschen. Wir leben nur diesen Bruchteil innerhalb Äonen und halten uns doch für so wichtig.

    Eigentlich würde ich jetzt widersprechen, aber… – ich verneige mich und umarme Dich!

  12. Als seltener Schreiber, der immer alles von ihnen liest, bedanke ich mich herzlichst für ihre einzigartigen Texte und übermittele ihnen erneut meine Verehrung. Der gewaltige Jahresrückblickartikel spricht eine eigene Sprache, die sich in das authentische Streakrunnertum ihrerseits einfügt. In Wort und Bild und im Laufen. Ihre Wahnsinnsleistung kann der Leser nicht verstehen, er kann nur staunen, was und wie sie das leben.

    Danke, dass sie ihre Lebensweise mit uns teilen. Das ist nicht selbstverständlich. Auf ihrem weiteren Weg viel Kraft und Energie. Wie sie und ihre Webseite selbst auch verströmen.

    Richard

  13. Vielen Dank für Ihre Antwort, Richard. Der Umfang ist in der Tat recht ausgeprägt, liegt aber in der Natur der Sache. Als unglaubliche Leistung interpretiere ich mein Agieren nicht, eher als eine gelebte Natürlichkeit, die freilich in der heutigen Zeit ein wenig befremdlich wirkt. Der Sinn für Elementares scheint verloren.

    So lange ich kann und darf, werde ich meine Intention entsprechend weiterleben.

  14. Running Otto Says:

    Hey Marcus, dein Post haut mich um! Mit so einem Mega Post habe ich heute nicht gerechnet. An Weihnachten, irre! Das druck ich mir wieder aus. Auf dem Sofa sitzt es sich einfach bequemer. :mrgreen:

    Megarückblick! Thx dafür. Ich wünsche dir ein super (streak) 2011! Hoffentlich wird’s so, wie du es dir vorstellst. Ich bleibe dir auch nächstes Jahr als treuer Leser erhalten.

    Komm gut rüber!

    Keep on STREAKrunning!

    MfG

  15. Unverhofft kommt oft. Ich hoffe, Du bist nicht eingeschlafen, ob meines langen Beitrages. 😉

    Ich bleibe dir auch nächstes Jahr als treuer Leser erhalten.

    Das will ich doch hoffen. Lassen wir uns überraschen, ob 2011 überraschend werden wird. Alles Gute!

  16. Danke Marcus, für diese sehr anschauliche Jahreszusammenfassung in Wort und Bild. Unwillkürlich versuche ich mich zu erinnern, wie ich denn die einzelnen Monate selbst durchlaufen habe. Einige grundsätzliche Dinge findet wahrscheinlich jeder bei sich vor: der unaufhaltsam rasende, fast schon erbarmungslose Zeitablauf und auch die Wechselhaftigkeit unseres Daseins. Du schreibst:

    „Das bald endgültig sterbende Jahr war voller Höhen und Tiefen, durchzogen von Glück, Zufriedenheit, Melancholie, Trauer, Heiterkeit, Schmerzen, Genuß, Herausforderungen, Widrigkeiten, Hoffnung und Disziplin.“

    Das finde ich sehr treffend. Wobei mein persönlicher Eindruck der ist, dass die Wechselhaftigkeit die Folge davon ist, dass wir doch überwiegend nur Spielball von Geschehensabläufen sind, die wir allenfalls nur minimal beeinflussen können. Mit Deinem Täglichlaufen über einen so langen Zeitraum setzt Du dieser Einschätzung allerdings etwas entgegen, eine selbst definierte Konstante.

    Jedenfalls wünsche ich Dir für den Rest des Jahres, für den Jahreswechsel und für das neue Jahr alles Gute, für Dein gelebtes Täglichlaufen und darüber hinaus natürlich auch.

    Liebe Grüße
    Dietmar

  17. Vielen Dank, Dietmar. Auch Dir vorab einen angenehmen Jahreswechsel und ein gesundes neues Jahr!

    Ja, dem rasanten Voranschreiten im Zeitenrad des Lebens kann niemand entgehen. Einiges habe ich längst vergessen, manches vielleicht verdrängt und wieder andere Begebenheiten erscheinen so frisch in meiner Erinnerung – als ob ich es erst gestern erlebte.

    Wobei mein persönlicher Eindruck der ist, dass die Wechselhaftigkeit die Folge davon ist, dass wir doch überwiegend nur Spielball von Geschehensabläufen sind, die wir allenfalls nur minimal beeinflussen können.

    Ich sehe das ähnlich. Unser Einfluß ist sehr begrenzt, wahrscheinlich noch geringer als wir annehmen und uns eingestehen wollen. Umso wichtiger etwas zu haben, um diesen Kreislauf zu verlassen, wenn es auch nur temporär sein möge. „Selbst definierte Konstante“ – eine schöne Formulierung! Vielleicht ist das Geheimnis der Langlebigkeit die Tatsache, daß ich sie täglich neu definieren muß. Wie lange mir das noch gelingen wird, wird die Zeit zeigen.

  18. Lieber Marcus,
    Es ist toll deinen Jahresrückblick zu lesen. Wieder mal ein interessantes Jahr für Dich. Dazu noch beachtliche 5.000 Kilometer.
    Respekt!
    Ich wünsche Dir noch viele interessante und erfolgreiche „Lauf“Jahre!
    Liebe Grüße
    Gerd

  19. Ich danke Dir! Das Jahr war wirklich sehr abwechslungsreich. Manche denken vielleicht, es ist langweilig täglich zu laufen, aber jeder Tag ist anders, jeder Lauf ist neu und offeriert neue Überraschungen und Ereignisse.

    Die 5000 KM bleiben unerreicht. In Sichtweite, aber doch außer Reichweite. 😉

  20. Wenn ich Deinen Jahresrückblick lese, kommt mir manches so vor, als wäre es nicht schon ein paar Monate oder fast schon ein Jahr her. Deine unangenehmen Hundebegegnungen, Dein Salamielauf, Deine Schafe usw. Da merkt man mal, wie sehr die Zeit doch rast. Und trotzdem schaffst Du es, jeden Tag mit einem Lauf zu krönen und dass schon seit einer so langen Zeit.
    Du erlebst viel, dokumentierst alles Wichtige für Dich. Da kommt dann so ein gewaltiger Jahresrückblick heraus. Respekt! Auch vor Deinen Jahres-Km habe ich großen Respekt.
    Es ist schön, all das hier immer wieder verfolgen zu können. Ich möchte an dieser Stelle mal Danke sagen, für das immer wieder teilhaben lassen an all dem.
    Ich wünsche Dir nun noch einen angenehmen friedlichen Jahresausklang und ein erfolgreiches und gesundes 2011!
    Liebe Grüße
    Kornelia

  21. Vielen Dank, liebe Kornelia. Das ist erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht, gell? Wobei ich als Täglichläufer diese Wahrnehmung freilich noch forciere. Doch oft genug gelingt es mir sie dadurch auch zu verlangsamen. Zumindest subjektiv betrachtet.

    Die Jahreskilometer finde ich nicht ungewöhnlich; das ergibt sich aus der Natur der Sache. Es muß nicht immer Marathon sein. 😉 Mein Rückblick ist nur ein Auszug; meine private Dokumentation ist noch etwas ausführlicher.

    Auch Dir einen angenehmen Ausklang, ein gesundes und erfolgreiches 2011!

  22. Hallo Marcus,
    hier bin ich nun auch mal wieder nach sehr langer Abwesenheit. Die Zeit lässt es nicht immer zu hier zu antworten, aber es wird alles gelesen. 🙂

    Ein toller Rückblick der das gesamte Jahr nach einmal Revue passieren lässt. Grandios der Salamie-Lauf, ich kann mich noch wahrhaftig an den Tag erinnern. Früh morgens hatten wir noch telefoniert.

    Ich freue mich schon riesig auf unser Zusammentreffen an deinen Ehrentag im März zum zehnjährigen täglichlauf Tag.

    Ich werde einiges an meinen Tun und Handeln in nächster Zeit ändern um wieder oder endlich in ein Seelisches Gleichgewicht zu kommen was mich mit Stolz erfüllt. Ich hoffe sehr das meine täglichen Läufe in der Natur ihr übriges dazu beitragen werden.

    Ich wünsche Dir und Deinen Lieben einen Guten übergang ins Jahr 2011 und verbleibe bis dahin mit erwartungsvollen Grüßen

    liebe Grüße
    Marco

  23. Ich dachte, Du wärst mittlerweile ausgewandert. Wie schon mehrfach geschrieben, wenn ich den Rückblick lese, denke ich, daß ich dieses oder jenes erst gestern erlebte. Und letztendlich ist es so mit dem ganzen Leben. Wie schnell ist die temporäre Existenz aufgehoben! Wir sollten jeden Moment wahrhaftig nutzen und nicht mit unwichtigen Dingen vergeuden.

    Hoffentlich findest Du Deine mentale Ausgewogenheit wieder, ich wünsche es Dir. Derzeit leuchtet die Zehn immer heller, allein – ob sie weiter brennen wird, das wird das Leben zeigen.

    Auch Dir und Deiner Familie einen wunderbaren Rutsch und ein gesundes neues Jahr. Ich melde mich demnächst per Mail bei Dir.

  24. Lieber Marcus,

    wenn ich deine Zeilen so lese ist es mir, als wäre alles erst gestern passiert, viele deiner Berichte sind noch so präsent, es ist wirklich der Wahnsinn.
    Und du hast viel berichtet, von schönen, aber auch von weniger schönen Dingen, doch alle sind sie ein Teil deiner Täglichlaufvergangenheit. Das zeigt, wie fassettenreich das Laufen doch ist.

    Und was die Zukunft angeht, DAS Ereignis überhaupt rückt immer näher – und ich freue mich schon sehr darauf!

    Herzliche Grüße,
    Steffen

  25. Die Zeit rast, lieber Steffen – und wir rasen alle mit. Erlebnisse, Ereignisse, besondere Momente und unschöne Dinge kommen und gehen. Wie wir selbst. Wir kommen. Leben – mehr oder weniger intensiv – und vergehen.

    Das ist das Leben.

    Bei mir herrscht noch nicht wirklich Vorfreude, dafür leise Hoffnung. Ich lasse mich überraschen! 🙂

  26. Einen ganz schön langen Bericht den du da aufgesetzt hast aber wirklich beeindruckend ist für mich,außer deinen Laufkilometern, WIE du schreibst! Man merkt richtig wie du das Laufen liebst und lebst!
    Alles gute fürs kommende Jahr und weiterhin die allerbeste Gesundheit!
    Frank

  27. Selbst wenn es nur Auszüge sind, ist der Rückblick in der Tat recht ausgeprägt. Das Jahr war erneut reich an Erlebnissen. Als Täglichläufer muß man das Laufen auf eine besondere Art und Weise lieben – zumindest, wenn man es langfristig praktizieren will.

    Vielen Dank für Deine Wünsche, Frank. Auch Dir einen angenehmen Jahreswechsel und ein neues Jahr voller Hoffnung, in erster Linie aber stete Gesundheit – nichts ist wichtiger!

  28. Whow, was für ein schöner und ausführlicher Jahresrückblick! Ich habe heute den ganzen Tag schon in zig Blogs die entsprechenden Beiträge mit gleichem Thema gelesen. In keinem anderen bin ich allerdings so lange „hängen geblieben“ wir hier… Ganz ehrlich: so ein kleines bißchen hatte ich das schon erwartet. So kennen wir Dich ja inzwischen. 😉

    Ich wünsche Dir einen guten Rutsch und einen ebenso guten Start in ein spannendes und erfolgreiches Jahr 2011. Und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Beiträge in Deinem Blog. – Man liest sich also!

    Viele Grüße aus Bremen
    Eddy

  29. Besten Dank! Die Themen in den Blogs zum Jahresende sind sich wohl recht ähnlich, trotz der verschiedenen Ansätze. Ich tanze hierbei auch nicht aus der Reihe. Ausnahmsweise. 😉

    Ich werde gleich meinen zweiten Lauf starten. Dir auch nochmals einen angenehmen Rutsch und ein gesundes neues Jahr!

  30. Lieber Marcus, auch von mir natürlich alles gute für das kommende Jahr und viel Glück im Leben und Spass beim Laufen. Dein Jahresrückblick ist ja enorm. Da sieht man mal was in einem Jahr so alles passieren kann und wie sich die welt so entwickelt.
    Liebe Grüße und alles Gute für deine Zukunft.
    Marcel

  31. Vielen Dank, dies gilt auch für Dich! Als Läufer erlebt man viel, aber als Täglichläufer erlebt man noch weit mehr. 😉

  32. Lieber Marcus,

    nun bin ich auch endlich dazu gekommen, deinen spannenden Jahresrückblick zu lesen. Ich habe noch einmal über deinen Salamilauf geschmunzelt, mir die düsende Schnecke vorgestellt, die du gerettet hast, Deine Freude beim Streicheln der Schafbabies gespürt – aber auch deine Trauer beim Anblick der traurigen Augen des Rehs. Es war ein Jahr mit vielen Höhepunkten, aber auch einigen Tiefschlägen. Aber die vielen schönen Läufe haben doch überwogen und ich denke, es war ein gutes Jahr für dich.
    Vielen Dank für den wunderschönen Jahresrückblick!
    Viele liebe Grüße
    Petra

  33. Letzten Endes war es ein sehr positives Jahr, liebe Petra. Der Salamilauf ist so lange her, die Wurst selbst längst verputzt – wie das Jahr. An das Erlebnis mit dem Reh darf ich mich gar nicht erinnern. Das tut mir jetzt noch weh. Wenn ich es auch besser weiß, denke ich doch, daß ich anders hätte handeln müssen.

    Aber so ist das im Leben; Tiefen und Höhen alternieren beständig.

  34. Lieber Marcus,

    mich würden die Gedanken an das Reh auch sehr lange beschäftigen. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten hätte. Rational gesehen, hast du richtig gehandelt – aber Dein Gefühl sagt dir was anderes. War es richtig, das Gefühl auszuschalten? Oder vernünftig zu sein?

    In Henndorf (in der Nähe von Salzburg) gibt es das Gut Aiderbichl, die in solchen Fällen den Tieren helfen und sie in Frieden bis an ihr natürliches Lebensende artgerecht halten. Leider wäre das zu weit weggewesen.
    Ich kann deine Trauer so gut verstehen.

    Viele liebe Grüße
    Petra

  35. Du hast Recht. Rational betrachtet, kann und darf ich mir nichts vorwerfen. Das ist mir bewußt. Dennoch bin ich mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, daß ich die falsche „Entscheidung“ traf und damit einen Fehler begangen habe – obwohl es kaum anders möglich gewesen wäre. Der traurigste Lauf in meinem Leben. 😦

    Dieses Gut ist ein wunderbarer Ort! Auch wenn es in der Nähe wäre, mein Zeitfenster war zu kurz.

  36. Lieber Marcus,

    wenn du Lust hast, schau dir doch mal den Artikel und die Bilder von unserem Besuch auf Gut Aiderbichl an – es war einfach schön, zusehen, wie die Tiere dort leben und wie gut es ihnen geht.

    http://www.runningpetra.com/article-gast-auf-dem-gut-aiderbichl-52474760.html

    Viele liebe Grüße
    Petra

  37. Ich kann mich noch gut an Deinen Artikel erinnern. Das ist eine wunderbare Einrichtung und ich finde die Bilder richtig schön – die Putzels können dort in Ruhe leben und alt werden, das Grundbedürfnis schlechthin. So sollte es überall sein.

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