Zehn Jahre Täglichlaufen in Serie. Mein Ziel.

Mein Halbjahresjubiläum wirft seine Schatten voraus. In wenigen Tagen werde ich das Jubiläum – Neun Jahre & Sechs Monate Täglichlaufen begehen. Für mich bedeutet das, daß ich mich gedanklich intensiver mit meiner Konzeption befasse. Zumal ich mich derzeit in einer Art Tief befinde und der Genuß ein wenig in den Hintergrund getreten ist. Wie dem auch sei, diese Zyklen der Ausgewogenheit sollen heute nicht mein Thema sein. Der oben formulierte Titel befremdet mich selbst latent; ein Ziel vor Augen! Ausgerechnet ich? Wo ich doch jedwede Ziele im Täglichlaufen negiere, außer nur heute zu laufen. Und ist der nächste Tag angebrochen, will ich erneut nur heute laufen. Als ein unbedeutendes Teilchen des allumfassenden Seins mich mit der Natur in Harmonie vereinen. Ziele konvergieren per se nicht mit meiner Einstellung, sie wecken nur meinen Ehrgeiz und generieren einen sinnlosen Druck. Ich kann mich noch an andere Sportarten erinnern, die ich mit Ehrgeiz praktizierte und genau das führte am Ende zu meinem Austritt. Wahre Zufriedenheit und Genuß vertragen sich nicht mit Druck und Streben – und mit Täglichlaufen erst recht nicht.

Am 18.03.2001 hat es begonnen. Gesundheitlich noch nicht wirklich wiederhergestellt, lief ich demungeachtet 5,3 Kilometer in 22 Minuten. Wer hätte geahnt, daß es der Auftakt zu meiner dritten „Serie“ im Täglichlaufen werden sollte, die bis heute andauert? Ich nicht. Geboren aus Trotz, Ärger, Sturheit und Sehnsucht. In den vergangenen Jahren habe ich sehr viel über mich und meinen Körper gelernt. Meine Entwicklung habe ich ausführlich dargestellt. Wenngleich ich mir der Zerbrechlichkeit dieser Philosophie des „Gelebten Täglichlaufen“ en détail bewußt bin – welches mir nicht nur einmal eindrucksvoll demonstriert wurde – so habe ich doch genug Erfahrung in nahezu 11 Jahren Täglichlaufen gesammelt, um folgendes Ziel entgegen meiner üblichen Einstellung öffentlich zu verkünden.


– Zehn Jahre Täglichlaufen in Serie –



Ja, ich setze mir das als Ziel. Ich will diese Zahl, diese Leistung erreichen und werde all jene Faktoren, die ich auch nur im Ansatz kontrollieren kann, darf und werde, in diesen Rahmen lenken und mich bemühen, das Ziel mit einem Lächeln zu begehen.

Welche Herausforderung! Diese Absicht zu realisieren, wird mir angesichts der Fragilität der Konzeption, der Gesundheit und des Lebens selbst mit seiner Unberechenbarkeit nicht leicht werden. Dennoch bin ich guter Dinge, diesen Pfad der Zehn Jahre zu beschreiten. So ähnlich fühlte ich einst vor der Vollendung des ersten Jahres und mit ein wenig Glück wird es mir am 18.03.2011 erneut gelingen. Das Wissen, daß ich eine derartige oder ähnliche Leistung in meinem Leben N I E wieder erreichen werde, wirkt sich entsprechend mit aller Macht auf meine Intention aus. In der nächsten Zeit werde ich selbstredend weiterhin für Nichts laufen, aber am Horizont erspähe ich ein unscheinbares Leuchten, ein stiller Kerzenschimmer im Dunkeln, der mir den Weg in die Zukunft und Richtung des zehnten Täglichlaufjahres weisen wird. Freilich, ob das Licht verlischt oder nicht – wird mir die noch nicht geborene künftige Zeit offenbaren. Ab sofort ist es offiziell. Ich will mit aller Entschlossenheit die Dekade „Zehn Jahre Täglichlaufen in Serie“ erreichen. Mein Ziel.

Täglichlaufen, EINE Dekade – Ziel erreicht

38 Antworten to “Zehn Jahre Täglichlaufen in Serie. Mein Ziel.”

  1. Mensch Marcus,
    ich sitze hier mit einer Tasse Kaffee in der Hand und komme wirklich aus dem Staunen nicht mehr heraus – welch eine unglaubliche, unvorstellbare, für mich und sicherlich alle Mitleser unerreichbare Leistung!

    Was ich darüber denke, wir ich sie einordne habe ich dir ja bereits mehrfach beschrieben.

    Marcus, ich wünsche dir nur das Beste, viel Gesundheit, etwas Glück (das gehört wohl auch dazu, denke ich nur an dein Erlebnis mit dem umgeknickten Ast) und vor allem noch viele viele wunderbare Läufe.

    Ja, du wirst dein Ziel erreichen, dessen bin ich mir ganz sicher.

    Ein faszinierter, ob deiner Leistung sehr berührter
    Steffen

  2. Vielen Dank, lieber Steffen! Mögen Deine Worte sich erfüllen – ich selbst werde mich bemühen – mit aller Macht – und hoffe, daß mir das gelingen wird. Wenngleich die Zukunft noch nicht geboren ist.

    Das als Ziel zu verkünden, ist zwar zu früh und nicht meine Art, dennoch! Ich W I L L das erreichen. Und der dunkle Tagesbeginn heute scheint mich darin zu unterstützen!

    Schaun mer ma, dann sehn ma scho! 🙂

    • Stimmt!
      Denke einfach nicht weiter darüber nach, laufe weiterhin losgelöst von allem und ohne jeden Druck und es wird dir gelingen!

      Dessen bin ich mir gaaanz sicher!

      • Denke einfach nicht weiter darüber nach, laufe weiterhin losgelöst von allem und ohne jeden Druck und es wird dir gelingen!

        Das ist es! Nicht darüber nachdenken und einfach laufen lassen – täglich. Wobei ich im Schatten von Jubiläen mein Handeln immer hinterfrage, was ich auch sehr wichtig finde. Dubito, ergo sum.

        • Sein Handeln ab und an zu hinterfragen war schon immer gut.
          Oh, ich glaube eben habe ich dich mal wieder zitiert 😉

          • Ja, das habe ich schon öfter gesagt. 😉 Und dazu stehe ich auch; gerade bei dieser genußvollen Herausforderung, die es doch ist.

            Zitat von mir: „Ich vergleiche Täglichlaufen mit einem Messer. Es kann mir nutzen oder aber, ich kann mich schneiden – die Frage ist nur, ob ich das Messer am Griff oder an der Klinge berühre.“ — Manchmal muß ich überlegen, an welcher Stelle ich das Messer gerade berühre.

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  4. Lieber Marcus,
    die Zehn-Jahres-Marke ist ein sehr gutes Ziel. Ich wünsche Dir sehr, dass Du dieses erreichst. Es wäre zu schade, so kurz vor dem greifbar nahem Ziel abbrechen zu müssen.
    Ich wünsche Dir die nötige Gesundheit und vor allem viel Spaß bei Deinen täglichen Läufen! Ich bin mir sicher, Du wirst Dein Ziel erreichen.
    Alles Gute wünscht Dir

    Kornelia

  5. Vielen Dank, liebe Kornelia! Freilich muß man täglich mit einem Ende der Konzeption rechnen und wer weiß schon, was die Zukunft bringen wird; dennoch hoffe ich, daß mir das gelingen wird. Immerhin konnte ich in der Vergangenheit alle Widrigkeiten meistern und so wird es sich vielleicht fortsetzen.

  6. Running Otto Says:

    Alles erdenklich Gute auf deinem Weg zum 10. Streakerjubi! Ich kann dir nur Gesundheit wünschen, der Rest liegt an dir.

    Du wirst das schaffen Marcus, anders gehts nicht. Wer 9 Jahre Streaken durchhält schafft auch 10 Jahre. Besorg schon mal die Getränke für die Party. ^^ 😉

    Keep on STREAKrunning

    MfG

  7. Vielen Dank, Mr. Running Otto! Das ist wohl wahr, zum Glück wirkt sich Täglichlaufen höchst positiv auf die Gesundheit aus, sofern man es nicht übertreibt.

    Mit den neun Jahren habe ich ein recht annehmbares Fundament geschaffen und vielleicht wächst es weiter.

  8. Mein lieber Spotzl! Würdest du dir dieses Ziel NICHT wünschen – 10 Jahre Täglichlaufen – so wäre das ein bisschen eigenartig. Ich wünsche es dir vom ganzen Herzen, dass du dieses Ziel gesund und ohne Zwischenfälle erreichst.

    Dass du im Moment lustlos bist, tut mir leid, aber es kann nicht immer nur schön und toll und klasse sein. Wer das sagt, der lügt einfach nur. Ich glaube dir fehlt jetzt schon der schöne und heisse Sommer 🙂

  9. Herzlichen Dank, meine liebe Brigitte! Da sprichst Du ein wahres Wort. Es wäre absurd, wenn ich mir das nicht wünschen würde. In einem guten halben Jahr wissen wir mehr.

    Nach der schwachen Phase folgt eine starke. Der Lauf des Lebens. Ich denke da nicht weiter nach – das war schon immer so. Der heiße Sommer fehlt mir? Na ich weiß nicht. Obwohl, schön war es schon, so rückblickend betrachtet. 🙂

  10. Ich glaub an dich und du schaffst es auch. Aber das Leben spielt halt nicht immer mit.

    Auf und ab gehört einfach dazu. Klar fehlt dir der Sommer, da ist doch alles viel schöner. Aber etwas Besonderes bietet deine Laufstrecke zur Zeit doch noch – das Babyschaf *freu*

  11. Merci für Dein Vertrauen! Wenn mich das Leben so wie bisher unterstützt, reicht mir das schon. 🙂

    Der Herbst hat aber auch seine Reize, aber darüber habe ich mich schon sehr oft geäußert. Hier eine Sommererinnerung: https://blacksensei.files.wordpress.com/2010/07/4_2010_juli_frosch.jpg

    Das Babyschaf ist einfach nur goldig; vielleicht erklärt es sich doch noch zu einem Photo- oder Videotermin bereit. 😉

  12. Jaaaaaaaaa, das ist schön, da sieht man direkt wie warm es war! Jetzt müssen wir wieder 10 Monate drauf warten.

    Ich hoffe doch sehr, dass sich das Lütte bald hier verewigen lässt!

  13. In der Zwischenzeit genießen wir den leisen Schneefall im Winter, das Knirschen der Schuhe auf den verschneiten Waldwegen und den Kerzenschein im wohl duftenden, gemütlichen Heim. 🙂

    Tja, ich bin gespannt!

  14. Pah! Jetzt hast mir den Tag versaut *heul*

  15. Ach, ich hätte das auch anders beschreiben können. 😉

  16. Richtig, mit Palmen, Strand und Meer. Ev. noch eine einsame Insel in der Karibik 🙂

  17. Das ist die Luxusversion. Die gibt es hier erst nach dem 18.03.2011. 😀

  18. ramonarun Says:

    Ohne viele Worte – Du schaffst die 10 Jahre lächelnd und in Deiner ruhigen, ausgeglichenen Art!

    LG, Ramona

  19. Ich hoffe, Deine Worte in die Realität heben zu dürfen, liebe Ramona! 🙂

  20. Ganz ehrlich Marcus,
    beim lesen deiner heutigen Zeilen beschleicht mich ein ungutes Gefühl im Bauch. Warum?

    a) du hast dir NIE Ziele gesetzt und jetzt muß ich auf einmal einen ganzen Artikel bei dir lesen der sich nur um ein Ziel beschäftigt.

    b) Du hast zur Zeit ein Tief muß ich lesen. Ich glaube ich weiss warum! DAS Ziel nagt an dir und lässt dich nicht mehr du selber sein. Das macht dich Mental und Körperlich müde.

    c) es liest sich so für mich als ob du die 10 Jahre nur vollmachen willst um eine ZAHL zu haben mit der Du es beenden kannst.

    d) du redest am Ende von dekaden!!! Das sagt mir einiges Marcus, wo in den Geschichtlichen Zeiten wird von Dekaden geredet?!? Du kennst die Antwort gell.

    Ich lebe von meinen Bauchgefühl und auch wenn wir úns noch nie Auge in Auge gegenüber standen weiss ich dich durch unsere Telefongespräche ein wenig zu kennen.

    Lieber Marcus ich hoffe für dich das du deine leichtigkeit wiederfindest und Dein Ziel nicht nur als Ziel im Sinne von „wenn ich es erreicht habe, ist Schluß“ betrachtest und entgegensiehst.

    Dieser Artikel wird mir sehr viel am morgigen 67,7 Kilometer Natur-Ultra in Plettenberg zu denken geben, positiv wie negativ.

    Liebe Grüße
    Marco

    • P.S. – Tanja hatte gestern ihren 45. Tag !!! Ich kann es immer noch nicht glauben wie sehr sie es schon verinnerlicht hat. Das macht mich Stolz und Nachdenklich. Aus jemanden der das Laufen nie gemocht hat ist jemand geworden der jetzt das tägliche Laufen als innere Ausgeglichenheit zum Selbstverständnis gemacht hat.

      Respektvoll kann ich das nur bvetrachten, weil mir selbst dazu die inner Einstellung fehlt.

      Liebe Grüße
      Marco

  21. Vielen Dank für Deine ehrliche Meinung, lieber Marco – aber ich erwarte nichts anderes von Dir. 🙂

    Du kennst seit langer Zeit meine Beiträge und Du weißt, daß sich positive wie negative Phasen im Täglichlaufen abwechseln, ja, vorkommen müssen. Mein jetziges Tief ist wieder einmal so ein Beispiel dafür, das hat mit zukünftigen Jubiläen nichts zu tun, außer, daß es zeitlich mit dem nächsten zusammenfällt und ich mich gedanklich intensiver damit beschäftige. Allein, es ist unbedeutend.

    Daß ich mir das Ziel setze, ist nach meiner Betrachtung eine logische Konsequenz meiner Entwicklung. Da pflichte ich Brigitte bei, es wäre absurd, die Zehn – die langsam leuchtet – nicht erreichen zu wollen. Zehn Jahre haben einen ganz anderen Wert als neun oder acht. Und sie bilden nun einmal eine Dekade. 😉

    Du kannst mir glauben, daß ich auch danach noch mein Täglichlaufen praktizieren werde, sofern mir das Glück hold sein wird – wovon ich jetzt einfach mal ausgehe. Ich habe nicht vor, meinen Weg der Zufriedenheit zu verlassen und werde es auch zukünftig entspannt absolvieren.

    Ich hoffe, daß Dein morgiger Naturlauf nicht in negativer Weise von meinem Beitrag tangiert wird. An dieser Stelle viel Freude – um die Naturerlebnisse morgen beneide ich Dich jetzt schon.

    Daß es bei Tanja so gut läuft, freut mich wirklich. Wobei ich von einer Verinnerlichung noch nicht sprechen würde; als Verinnerlichung habe ich das bei mir erst nach Jahren definiert. Vorher hatte ich andere Gründe und sah es mehr als Ritual an. Wie auch immer, ich hoffe, sie bleibt dabei und lernt die grandiosen Vorzüge kennen! Und daß sie das Laufen nie mochte, ist doch positiv – da kann ich ihr die Hand reichen. 😉

  22. Ich bin mir ganz sicher, das Ziel wirst Du mit einem Lächeln erreichen und dann werden noch weitere Jahre tägliches Laufen folgen. Da gibt es überhaupt keinen Zweifel dran.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. 🙂

  23. Ich hoffe, das Leben wird Deine Worte mit ähnlicher Sicherheit in die Realität umsetzen! Mein Wunsch ist es und ich bemühe mich. 🙂

  24. Zehn Jahre bald Täglichlaufen ist echt beachtlich. Sag mal hast du da nie ans Aufgeben gedacht?

    Lg
    Willi

  25. Nie. Zweifel, ja, aber nie mehr. Am Samstag mehr zu meinem Halbjahresjubiläum.

  26. Lieber Marcus,

    du wirst dein Ziel erreichen – davon bin ich fest überzeugt und ich werde dir alle Daumen drücken.
    Sich dieses Ziel zu stellen – das ist jetzt völlig normal und ich freue mich, daß du es auch jetzt so mit aller Deutlichkeit formuliert hast.

    Marcus – du schaffst das!

    Viele liebe Grüße
    Petra

  27. Vielen Dank, liebe Petra!

    Ich hoffe, ich werde Dein Vertrauen nicht enttäuschen! Doch erst folgt das Halbjahresjubiläum und das ist bereits greifbar. Mehr am Samstag. 🙂

  28. […] 09.09. gab ich – entgegen meiner Standardintention im Hinblick auf das Täglichlaufen – mein Ziel bekannt. Zehn Jahre Täglichlaufen in Serie. Ich habe diesbezüglich viele Worte geschrieben; Fakt […]

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