Mein 200. Regenlauf. Oder die Verkörperung von Frieden, Harmonie und Zufriedenheit.
Obacht! Ich muß Sie warnen. Ja, Sie! Sollte sich jetzt die Welt verdunkeln, ein starker Sturm aufziehen, der heulend seinen Wehmut klagt und sich unter ihrem Flachbildschirm Rinnsale von Wasser bilden – ja, dann ist das von mir gewollt. – – –
Welch ein pathetischer Titel für ein wenig schnöde Statistik, die nur partiell korrekt ist. Freilich durfte ich am vergangenen Donnerstag meinen 200. Regenlauf absolvieren – auf Basis meiner Daten, die im Jahr 2000 ihren Ursprung haben. Doch auch 1998 und 1999 erlebte ich bereits die ersten Regenläufe, welche ich damals jedoch nicht gesondert in meiner Laufstatistik erfaßte, schließlich war ich nur ein schwächlicher Schönwetterläufer. Ergo bezieht sich die nasse Zahl 200 nur auf ein Jahrzehnt, meine Laufjahre zuvor – wabern hinter einem nebulösen Schleier. Verborgen im Reich der Erinnerungen. Für immer.
Der 23. Regenlauf in diesem Jahr sollte also mein 200. nach der Zehnjahreszählung werden. Und ja, er ist formidabel gelungen – der scheinbar affektiert formulierte Titel erreicht die Realität bei weitem nicht. Der Tag begann dunkel, er wollte nicht erwachen; eine düstere Morgenwelt umhüllte mich – während es leise regnete. Sehr verhalten, der Horizont weinte still und lautlos, nur die belebenden Windböen entführten mich in eine fast totale Einsamkeit. Trotz der gelebten Bescheidenheit der nassen Witterungsmächte war ich nach wenigen Minuten durchnäßt, was mich nur beflügelte. Belebende Kraft. So ging es fort und ich folgte den zahlreichen Wolken, die von einem imaginären Künstler schwungvoll voller Nuancen in den Himmel gezeichnet wurden. Die Intensität des Regens blieb nicht statisch, sie verstärkte und verringerte sich nach Belieben, doch ließ sie während meiner 15 Kilometer nie wirklich nach, wenngleich die Eindringlichkeit ein ausgewogenes Maß nicht überschritt.
Mein treuer Begleiter, die Einsamkeit, ließ mich nicht los. Allein und fernab von Menschen durchstreifte ich im Laufschritt mein geliebtes Hochwasserschutzgebiet mit seinen angrenzenden Wäldern und nur zahlreiche Tierbegegnungen beeindruckten mich zutiefst. Der leise Regen, die finsteren Wolken und die Unendlichkeit am Firmament verkörperten eine pure Harmonie des Seins, die tief in mir eine tiefe Zufriedenheit und Frieden auslösten. In diesen Minuten des schweigsamen Laufens durchströmte mich die nicht greifbare Aura des Glücks, ja, der pure Genuß obsiegte. Jedwede Beschreibung dieser Wonne wäre nur unzureichend, so daß ich mir diese erspare. Was sind auch Worte im Vergleich zu Empfindungen, zu Gefühlen! Der 200. Regenlauf war ein zufriedener Genußlauf par excellence, wie er nur von der Glücksseligkeit höchstselbst geschrieben werden kann. So stehe ich erstarrt am Ufer, verharre in diesem Wimpernschlag des Lebens; während unaufhörlich die Tropfen hernieder trommeln, die Wellen durch den steten Sturm an den Strand getragen werden, die facettenreichen Wolken in der weiten Ferne melancholisch von dannen ziehen und hoffe auf mehr Läufe in dieser von mir so geschätzten Witterung. Wie wertvoll ist dieser eine erfüllende Moment! Als lächelnde Reminiszenz schließe ich mit erinnernden Eindrücken aus vergangenen regnerischen Täglichlauftagen, die ich einst in den entsprechenden Berichten in Worte gegossen habe – von Freude bis Trauer. – Dunkelheit. Regen. Wind. Starkregen. Sturmböen. Einsamkeit. Abgeschiedenheit. Melancholie. Tränen im Regen. Willkommen. In meiner Welt!
Das T-Shirt durchweicht in wenigen Sekunden, die Haare weinen durch das nasse Stakkato, feinste Rinnsäle bahnen sich ihren natürlichen Weg vom Kopf und perlen Tränengleich mein lächelndes Antlitz herab.
Die Welt ist eine andere geworden; der Regen hält die Scheuen und Ängstlichen zurück, er sorgt dafür, daß diese berauschende Atmosphäre nur von wenigen Menschen gefühlt werden wird. Die Welt ist zärtlicher geworden, getragen von einer sanften, behaglichen Ruhe. Eine leise Stille, die sich erst in der Nässe offenbart. Der prosperierende Herzschlag des Lebens pulsiert langsamer und zugleich schneller, einer leidenschaftlichen Liebe geschuldet.
Es war ein Gefühl, als ob sich diverse Energieteilchen des Lebens, unbedeutende Partikel nur – in mir sammelten und eine Art Strom bildeten, ihre Kraft an mich transmittierten, die sich mit meinem Geist, meiner selbst verbanden und Verborgenes mobilisierten. Scheinbar an der elementaren Substanz des Lebens selbst partizipieren. Ein Gefühl, was sich nicht beschreiben läßt.
So stand ich erstarrt am Ufer des im Sturm aufgewühlten Sees, die Regentropfen suchten sich ebenso wie die unbarmherzigen Wellen ihren Weg und ich sah nur schweigend auf das Wasser hinaus – zugleich streichelte mich unablässig der behagliche Wind. Mein Körper glich einer Dampfsäule, während der liebevolle Niederschlag stetig zunahm. Die Zeit vergessend, sämtliches Denken auf ein absolutes Minimum reduziert. Nur noch fühlend.
Bedecktes Land. Leere Weite. Ungestüme Freiheit. Beherrschende Einsamkeit, trotziger Regen und leiser Sturm arbeiteten Hand in Hand und hielten jeden aufmüpfigen Besucher von meiner Welt entfernt, was ich sehr zu schätzen wußte. Die Tiefe des Waldes wirkte durch die konzentrierten Regentröpfchen weitaus finsterer als es sonst die Regel ist. Eine aussichtslose Dunkelheit streckte ihren Arm nach mir aus – ich wehrte mich nicht – sie umarmte mich und zog mich in den schwarzen Wald.
Das Bewußtsein tritt in den Hintergrund, nur die elementaren Empfindungen sind noch von Bedeutung – durch die Welt laufend, mit dem Geist unbewußt fliegend – stürme ich durch die Wälder, nur die grundlegendsten Dinge fühlend.
Ich verlasse den ersten Wald und beobachte die unendlich leere Weite des Himmels. Jener zeigt sich von seiner zutiefst düsteren Seite, gleichwohl die Grauschattierungen sich in mannigfaltigen Nuancen stufenlos voneinander absetzen. Die Finsternis sollte weiterhin das Zepter der Herrschaft tragen, was ich von Herzen begrüßte; ich gönne es ihr.
Just in dieser Sekunde verschärften sich die grauen Schatten am Firmament und transformierten sich in schwarze Nuancen. Der illusionäre Regenkünstler bot mir einen nassen Pakt an, den ich nicht ausschlagen konnte. Ich akzeptierte und gestand mir den Regenlauf ein – plötzlich setzte eine Sturmböe ein, strich um mein Gesicht und riß mich willensstark mit sich – vielleicht als Symbol für das soeben vollzogene Bündnis. Der feine Niederschlag wurde durch kräftigen Regen ersetzt; sämtliche Geigen, die vorher den Himmel bevölkerten, entluden sich mit Macht.
Nachdem mein 162. Regenlauf beendet war, stand ich auf der Straße, ca. eine Minute mit geschlossenen Augen. Regungslos. Mein Geist löste sich augenscheinlich vom Körper und in Gedanken absolvierte ich den Lauf erneut – nur in einer viel höheren Geschwindigkeit.
Gewaltige Flotten von Wolkengaleonen präsentierten sich in einer prächtigen Parade – auf facettenreichen Graunuancen basierend – und demonstrierten der entfernten Erde ein kräftiges Regenkonzert. Eine bis in das kleinste Detail abgestimmte Symphonie, welche stakkatoartig die Regentröpfchen in die ehedem sommerliche Welt entließen. Einmalig komponiert – eine Ode an das Leben.
Ich verlasse die Wälder und laufe ausnahmsweise entlang der Straße, was mir natürlich nicht gefällt. Unendliche Autokolonnen, Abgase und Lärm – nicht meine Welt. An einer Bushaltestelle warten eine Frau und ein Mann im Rollstuhl. In der Regel handelt es sich um starke Charaktere, die mitnichten bedauert werden wollen. Dennoch, der Mann tut mir leid. Blickkontakt. Augen sagen mehr als Worte. Laufen bei dieser Witterung bedeutet für mich die Erfüllung meiner Laufintention schlechthin und dieser Mensch ist augenscheinlich am Rollstuhl gefesselt. Der traurige Blick des Mannes macht mich betroffen. Was mich jedoch über alle Maßen ärgert, ist die Tatsache, daß die besagte Bushaltestelle nicht überdacht ist. Die beiden stehen im Regen, wortwörtlich.
Nach 200 Metern bin ich komplett durchnäßt; auf der Brücke breite ich meine Arme aus, gucke in den Himmel, nehme die Wolken in ihren differenzierten Grauschattierungen wahr und kann nur noch lächeln. Die vorbei fahrenden Autofahrer denken sicherlich, „So ein Spinner“. Ja, sollen sie ruhig. Je größer die unverständlichen Blicke, desto mehr sagt das über diese Personen aus und umso ausgeprägter mein Lächeln.
An dieser Stelle muß ich nochmals meinen Dank an Hauptfeldwebel Gl. aussprechen, seines Zeichens damaliger Scharfschützenausbilder in meinem Panzergrenadierbataillon, der diese Liebe zum Regenlauf in mir entzündete. Wenngleich er das wohl nie lesen wird, mein verbindlicher Dank ist ihm sicher.
Als ich zu Hause ankomme, ist nichts mehr an mir trocken. Die Kleidung ist schwer geworden und klebt am Körper. Der Lauf war schön, ein sehr nachdenklicher Lauf, durchwoben von Melancholie und Freude – die unterschiedlichsten Gefühle. Begegnungen wie die heutige reißen mich aus der Routine und offenbaren, wie fragil die Endlichkeit doch ist. Ich habe unverschämtes Glück, daß ich schon so lange täglich laufen darf. Wir sollten jeden einzelnen Lauf genießen, wer weiß, was das Leben für uns noch bereithält.
29. August 2010 um 08:34
Guuuuuuuten Morgen *Augenribbelt*!
Eine stolze Zahl – 200 mal im Regen gelaufen! Man liest wieder aus deinem Bericht heraus, wie sehr du den Regen magst.
Fast könnte man wieder meinen selbst im Regen dabei gewesen zu sein. Stichtwort – Buch! *lach*.
Ich wage zu behauten, hier hättest du schon deinen 300. Regenlauf absolviert. *grummel*!
Also auf zum nächsten Jubilauf – egal welcher 😉
29. August 2010 um 08:38
Einen wunderschönen guten Morgen, meine liebe Brigitte!
Mittlerweile 201 und heute folgt wohl 202. Natürlich liebe ich das, was könnte schöner sein, als im strömenden Regen die Welt zu erobern? 🙂
Ja, ja das ominöse Buch. 😀
Was man übertreibt, wandelt sich in Traurigkeit – soll heißen, bei Dir würde mir das kein Spaß mehr machen oder ich würde die Sonnenläufe zählen. *lacht*
Der nächste Jubilauf ist bald – Neun Jahre, sechs Monate Täglichlaufen…
29. August 2010 um 08:43
Oh schon wieder Regen? Hier scheint ausnahmsweise die Sonnen – noch!
Hihi, genau, hier wären Sonnenläufe eher aussergewöhnlich.
Puh, die Zeit vergeht, das ist unglaublich!
29. August 2010 um 08:44
Die Welt ist naß geworden, herrlich. Dieses Jahr verspricht in der Tat sehr viel – und dabei hat der Herbst noch gar nicht begonnen. Nun ja, irgendwie doch. 😉
Tja, unser kurzes Dasein auf diesem Planeten ist sehr begrenzt.
29. August 2010 um 10:38
Du kannst einen Lauf mit all seinen Eindrücken und Gefühlen wirklich so plastisch schildern, dass man beim Lesen das Gefühl hat, nass zu werden: wirklich hervorragend! Und glaub mir: ich habe mich an Dich erinnert, als ich diese Woche ein paar Stunden lang durch Wind und Dauerregen lief. Und dabei konnte ich Deine positive Einstellung zu diesem Wetter auf mich übertragen:
Dankeschön!
29. August 2010 um 16:12
Seh ich auch so!
29. August 2010 um 12:00
Ich hoffe, die Wasserlachen, die beim Lesen entstanden sind, ließen sich einigermaßen problemlos beseitigen. 😉
Ich freue mich, Eddy, daß meine Regenliebe Dich ein wenig motivieren konnte, Deinen grandiosen Lauf zu vollenden. Mittlerweile bin ich nun bei 202 angekommen.
29. August 2010 um 12:18
[…] This post was mentioned on Twitter by Marcus, Marcus. Marcus said: N E U: Mein 200. Regenlauf. Oder die Verkörperung von Frieden, Harmonie und Zufriedenheit. http://dld.bz/tEVv […]
29. August 2010 um 16:11
Hey Marcus, congratulation zum Regenlaufjubi! 200 ist eine Hausnummer, nur gut, dass die nicht hintereinander zu laufen waren, oder?
Davon zu lesen, macht viel Spass. Wie Eddy antwortete, sehr plastisch, als ob ich mitgelaufen wäre.
Die Pfütze unter meinem TFT ist weniger schön. ^^ lol
Keep on running, aus 200 werden 250!
MfG
29. August 2010 um 16:12
Danke Otto! Zweihundert Regenläufe nacheinander wären wohl nicht so schön gewesen, bzw. wären es nie so viele geworden.
Viel Spaß beim Wischen! 😉
29. August 2010 um 16:19
schöner text.
29. August 2010 um 17:28
Danke Guido!
29. August 2010 um 18:38
Im Regen laufen ist einfach was schönes, 200 mal so etwas zu erleben ist was ganz besonderes. Ich gönne Dir das Erlebnis. 🙂
29. August 2010 um 18:39
Aktuell bin ich bei 202 angekommen; dieses Jahr ist nicht so enttäuschend wie 2009 – und der Herbst kommt erst noch. Allerdings, heute früh 09 °C, er ist wohl schon da.
29. August 2010 um 19:40
Ob Du es nun glaubst oder nicht! Just in dem Moment, wo ich Deinen Artikel las, war es hier wirklich duster und es regnete recht heftig, natürlich nur draußen und nicht im Zimmer. Fand ich schon witzig.
200 Regenläufe in 10 Jahren – ich hätte auf mehr getippt. Das zeigt aber auch, dass Regenläufe tatsächlich etwas Besonderes sind.
Du beschreibst Deine Empfindungen dazu immer sehr eindrucksvoll.
Wünsche weiterhin viel Spaß bei Deinen Regenläufen.
Liebe Grüße
Kornelia
29. August 2010 um 19:41
Dann hat meine Zauberformel nur zur Hälfte funktioniert. Das Sturmtief sollte sich im Raum ausbreiten. 😉
Ja, Regenläufe sind sehr selten. Zumal man auch nicht immer sofort laufen kann, wenn es einmal regnet. Ich bin gespannt, wie es heute werden wird, dunkel genug ist die Welt, allein, ob es regnet – das ist hier die Frage!
29. August 2010 um 20:47
[…] Mein 200. Regenlauf. Oder die Verkörperung von Frieden, Harmonie … […]
29. August 2010 um 21:17
Lieber Marcus,
ich habe deinen wunderschönen Bericht heute morgen gelesen – dabei hat es unaufhörlich geregnet… Ich habe dir nachgefühlt und mich mit dir gefreut.
Als ich dann loslaufen konnte, war der Regen vorbei.
Vielen, vielen Dank für die schöne Beschreibung deines Laufes. Das Buch sollte nun endlich in Angriff genommen werden. 😉
Liebe Grüße
Petra
30. August 2010 um 08:16
So ist das bei mir sehr oft. Draußen stürmt und regnet es und sobald ich laufe, hört es auf. Ich habe schon die Vermutung angestellt, daß die Regenkommandeure mich nicht mögen. 😉 Gestern hat es nach ca. 40 Minuten aufgehört; von mir aus hätte es weiter gießen können.
Das Buch, ja. „Waschelnasse Bekenntnisse eines Täglichläufers“. 😯
30. August 2010 um 09:14
Guten Morgen Marcus,
welch grandiose Bilder zu einen mehr als Grandiosen Beitrag der Gefühle.
Naturläufer verstehen einander ohne Worte und ich durchaus verstehen was du gefühlt hast in diesen einen Regenlauf. Man kann diese Gefühle der inneren Ruhe und Glückseligkeit mit sich nicht beschreiben. Man muß es erleben!
Gestern bei meinen Rund um Ennepetal Lauf hatte ich das vergnügen komplette 7 Stunden, 59 Kilometer im Regen durch meine Wälder zu laufen. Alles hat das Wetter verflucht und damit gehadert, nur ich wurde immer schneller und fröhlicher gerade wegen DIESEN Wetter.
Ich lief durch Knöcheltiefen Matsch und nahm jede tiefe Pfütze mit. Ich nahm immer den direkten Weg und schlängelte mich nich um die Morastlöcher. So sind wir halt, so sind Naturläufer… sie machen sich der Natur und ihrer Gegebenheiten zu nutze und hadern nicht mit ihnen.
Ich freu mich immer wenn ich hier bei dir die wunderschönen Berichte lesen darf.
Mach weiter so und erheiter unser Dasein mit deinen Artikeln.
liebe Grüße
Marco
P.S. – ich komme leider zur Zeit wenig zum Kommentieren auf den Blogseiten, das heisst aber nicht das ich nicht täglich hier bin. 🙂
30. August 2010 um 09:15
Exakt Marco. Regenläufe sind wie das Täglichlaufen selbst – ein Gefühl. Und was für eines! Die größten Empfindungen, die wirklich tief gehen, sind meistens besonderen Witterungsverhältnissen geschuldet. Ich schließe hierbei auch Schneestürme mit ein, die sind gleichsam grandios. Wie der Wind die Schneewirbel kreisen läßt, die Flocken behutsam zu Boden gleiten, ach ja…
Von Deinem Lauf habe ich heute früh schon gelesen, sehr beeindruckend. Wobei mir persönlich 60 KM im Regen doch ein Tick zu viel wäre. 😉 Nicht hadern, richtig. Wenn ich mich über das Wetter beklage, darf ich so einen Lauf nicht mitmachen. Entweder ich genieße das und erkenne die Freude darin oder ich laß es sein. Aber wozu jammern?
Zum Kommentieren. Die virtuelle Welt ist eben nur virtuell, das wahre Leben geht immer vor; ergo antworte, wenn Du Zeit und Lust hast, sonst nicht. Das ist kein Zwang. Meine Zeit ist auch begrenzt und ich antworte auch nicht immer. Also keine unnützen Gedanken machen, gell? 🙂
30. August 2010 um 11:22
Hallo Marcus, wieder mal ein wunderschöner Bericht mit phantastischen Bildern! Auf dem zweiten Foto fehlt nur noch die Giraffe, dann könnte man meinen, du warst in der Serengeti. Womit fotografierst du? Mit einer Kompakten habe ich solche Bilder noch nicht hinbekommen und die Spiegelreflex ist leider etwas schwer. 🙂
Auch ich fühle mich beim Laufen im Regen einfach nur lebendig. Seitdem ich täglich laufe, habe ich mich noch nicht einmal wieder über das Wetter beschwert. Ein bißchen Angst habe ich allerdings vor Gewitter, bzw. vor den Blitzen. Was machst du, wenn du gerade tief im Wald bist und ein Gewitter zieht auf? Solche Gedanken stören dann leider hin und wieder meinen inneren Frieden bei Regenläufen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß bei deinen täglichen Lauferlebnissen und werde sicher bald wieder hier vorbeischauen.
Liebe Grüße
Tanja
P.S. Deine Statistik ist wirklich der Hammer!
30. August 2010 um 12:40
Hallo und vielen Dank für Deine Antwort, Tanja!
Die Giraffe stand weiter rechts, die wollte nicht auf das Bild. 😉 Das Photo entstand nicht mit einer DSLR, sondern mit einer kompakten, die aber recht gut ist. Von einer bekannten Firma, sie mit S anfängt. Mittlerweile nutze ich eine andere, die von der Qualität ein Rückschritt ist, allerdings habe ich seit damals auch keine Wolken mehr in dieser Intensität gesehen.
Da Du meine Statistik gelesen hast, sind Dir sicher die wenigen Gewitterläufe aufgefallen; welche ich vermeide – soweit möglich. In der Regel trete ich den Rückweg an, wenn es in der Nähe stark donnert. Und da ich mehrfach fast von Ästen erschlagen worden wäre – das war sehr knapp – fordere ich nichts heraus. Zum Glück treten Gewitter nicht allzu oft auf. In manchen Jahren mehr, dieses Jahr weniger.
Ich habe es auf Eurer Seite bereits geschrieben, ich finde es gut, daß Du täglich läufst. Vor allem, wenn sich das einfach so aus dem Nichts entwickelt. Ich kenne da noch jemand, bei dem es ähnlich war. 😉 Allerdings ist Deine Serie jetzt schon bedeutend länger als es meine erste damals war.
Viel Freude und Spaß auf Deinem Weg des Täglichlaufens und ich bin auf Deine Berichte und Erkenntnisse diesbezüglich gespannt!
30. August 2010 um 15:15
Man merkt richtig wie du den Regenlauf liebst. Und das ist ja bereits Nummer 200. Gratulation dazu!
Lg
Willi
30. August 2010 um 18:44
Danke Willi! Nichts ist schöner – wie ich finde. 🙂
31. August 2010 um 08:40
Lieber Marcus,
erst einmal meinen herzlichen Glückwunsch zu deinem 200. Regenlauf, welch eine gigantische Zahl!
Und jetzt zu deinem Bericht. Marcus, spätestens zu deinem 10 jährigen Täglichlaufjubiläum MUSS einfach ein Buch von dir erscheinen, bitte, muss! Die Art und Weise, mit der du mich immer und immer wieder alleine mit deinen Worten mit auf deine Läufe nimmst ist einfach unbeschreiblich. Man schließt die Augen und hat das Gefühl, man liefe direkt neben dir, so wunderbar kannst du Situationen und Gefühle in Worte fassen. Man liest deine Berichte nicht nur, nein, sie werden regelrecht zu einem Erlebnis!
Ich danke dir dafür, für diesen Bericht, für all deine früheren Berichte, für fast 10 jahre Täglichlaufen und überhaupt – ich freue mich schon auf Berlin, du weißt warum!
Du bist einfach aussergewöhnlich, unbeschreiblich, einzigartig, du bist Täglichläufer, du bist einfach Marcus!!
Herzliche Grüße,
Steffen
P.S. Von den fantastischen Bildern rede ich erst gar nicht, alleine die sind schon ein Buch wert!
1. September 2010 um 09:12
Vielen Dank für Deine Antwort, lieber Steffen! Ja, 200 ist eine recht ansehnliche Zahl, vor allem, wenn man den zeitlichen Rahmen betrachtet – auf ein Jahrzehnt bezogen. Letztendlich sind es nur wenige Regenläufe pro Jahr; auch ein Grund für jene Besonderheit respektive besondere Wertschätzung meinerseits.
Und ja, mein zehnjähriges Jubiläum – sofern ich es denn erreiche – wäre durchaus ein Grund, um so ein Projekt zu realisieren. Vor einiger Zeit schrieb ich bereits, die Idee gefällt mir grundsätzlich auch ganz gut. Allerdings ist das eine Thematik, die sich wohl nicht so einfach in die Tat umsetzen läßt, außerdem obsiegen auch diverse Zweifel, die ich diesem Vorhaben noch entgegen setze. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt. 🙂
1. September 2010 um 18:05
Tolle Fotos lieber Marcus, ich habe nur wenig Zeit weil ich bei Steffen gerade so rumgetrödelt habe 😉
daher werde ich den Text später noch lesen. nur so viel mal vorab, ich habe auf Usedom den Tornado beim Laufen gesehen und keine Kammera dabei gehabt. Dumm gelaufen, Aber der regen der da runter kam, hat alles bisher gekannte in den Schatten gestellt.
Bis später,
Marcel
2. September 2010 um 13:03
Sei froh, daß Dir nichts passiert ist! So ein Tornado würde sich in meiner Statistik auch gut machen, aber nein, – darauf verzichte ich mit Freuden, wenn ich an die Schäden denke, die damit einhergehen.
Einen ähnlichen Regenlauf hatte ich 2001, wenn auch nur für kurze zwei Kilometer. Das war nicht Laufen, sondern Schwimmen. 😉
3. September 2010 um 12:29
Ja, kann man so sagen, ich habe noch nie in meinem Leben solchen Regen erlebt und mich dementsprechend auch ein wenig über die Radfahrer welche es auf Usedom ja reichlich gibt und die dann vergebens versucht haben sich schnell genug die Regenjacken überzuwerfen oder sich vollkommen sinnloser Weise unter einen der Bäume zu stellen welche nicht den Hauch von Schutz bieten konnten. ich hingegen zog einfach mein Oberteil aus und habe alles was es da so gab mit Freuden Genossen.
Das sind Momente die einfach nur toll sind.
Liebe Grüße und ein tolles Wochenende,
Marcel
3. September 2010 um 17:31
Solch einen Regen kann man nur genießen. Wobei ich hier zugeben muß, als Radfahrer würde mir so ein Wetter auch nicht sonderlich gefallen. Als Läufer hingegen… 🙂
Ich kenne Stellen in den Wäldern, da kann es noch so gießen – da kommt nur sehr wenig Wasser durch.
Ebenfalls ein wunderbares Wochenende!
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1. Oktober 2010 um 09:47
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