Die Ölkatastrophe der „Deepwater Horizon“ – Tum tua res agitur, paries cum proximus ardet.

Ich schäme mich. – Nun, ich wurde einfach nicht gefragt. Ich hatte keine Wahl. Ich wurde hineingeboren. In diese törichte, groteske menschliche Pseudogemeinschaft. Hätte sich mir die Option geboten, dieses einmalige Angebot abzulehnen, so gäbe es mich nicht. Freiwillig hätte ich das Leben als unintelligenter Homo sapiens – welch ironischer Terminus! – mit einem schwachen Körper wie Geist nicht gewählt. Ich hätte es nie angenommen. Wir sind eine höchst beschränkte Spezies, mit einem (selbst)zerstörerischen Potenzial, das seinesgleichen sucht. Eine unbedeutende kriegsgeile Rasse am Rande des Universums, die sich selbst für omnipotent hält und doch explizit das Gegenteil darstellt. Ja, ich schäme mich ein Mensch zu sein.

An dieser Stelle sei einmal mehr darauf hingewiesen, daß ich unsere Spezies nicht in diverse Völker oder sonstiger Charakteristika einteile. Nein, es interessiert mich nicht, ob jemand ein Deutscher, Türke, Iraner oder Russe ist. Es ist für mich irrelevant, ob jemand an das Judentum, den Islam, den Buddhismus oder sonstige Konstrukte glaubt. Es ist mir egal, welche politische Einstellung jemand hat; welch Unsinn, eine Art diesbezüglich zu unterscheiden – ich sehe die Menschheit als eine einzige Rasse – und an ihrem Handeln messe ich sie. An ihrem Agieren muß sich diese Gemeinschaft messen lassen. Wie sie mit sich und ihrer Umwelt interagiert. Doch wohin ich sehe, erspähe ich nur Kriege, Leid, Elend, Gewalt und Zerstörung. Ja, nicht einmal eine würdige Ernährung aller Menschen ist sichergestellt. Wenn man wollte, wäre das „Problem“ der Hungerproblematik leicht zu lösen, ein Kinderspiel. Aber dies soll nicht mein Thema sein.

Unsere Art erhielt einst ein einzigartiges Geschenk, das Habitat der Erde – als unsere Heimat. Ein formidabler Lebensraum, den wir respektieren und schätzen sollten und mit Milliarden anderen Lebensformen teilen. Und von denen wir im höchsten Grade abhängig sind. Doch was tut unsere nichtsnutzige Spezies? Sie versucht, wo sie nur kann – mit allen erdenklichen Mitteln den blauen Planeten zu zerstören. Ich gestehe, ich verstehe dies nicht, mir fehlt der geistige Zugang. Wenn mir jemand etwas sehr wertvolles schenkt, dann ehre und achte ich das Geschenk. Und wenn davon noch mein Leben abhängen würde, wie geistig umnachtet müßte ich sein, um das Geschenk permanent zerstören zu wollen?

Vor gut zwei Jahren fragte ich in meinem Artikel, Quo vadis, Homo sapiens sapiens? „Wieviel Mensch verträgt die Erde noch?“ Natürlich, das war eine rhetorische Frage. Bei unserer Lernresistenz war diese Fragestellung unsäglich vermessen. Es wird sich nie etwas ändern, sofern man mit der Ausrottung anderer Lebenswesen oder beispielloser Naturbiotope Geld verdienen kann, dann wird das gemacht. Wer interessiert sich schon für die armen Tiere und Pflanzen? Jene, die es tun – sind ohne Macht. Und werden nicht selten als Spinner diffamiert. Artenkorrelation? Egal. Seit einiger Zeit plante ich eine Neuauflage meines damaligen Artikels und auf der Seite des Nachrichtenportals Spiegel.de ließen sich zahllose Beiträge finden, die adäquat in diesen Kontext passen. Hier eine Auswahl.

05.06.2010 „Zum Schutz der Wirtschaft“ Kanada reduziert Klimaziele drastisch

04.05.2010 Britische Gewässer nahezu leergefischt

04.05.2010 Ölverschmutzte Vögel. Experten empfehlen Töten statt Putzen

26.04.2010 Ungebremster Ölfluß unter Wasser

23.04.2010 Kommerzielle Waljagd soll wieder erlaubt werden

13.04.2010 Havarierter Frachter: Schwere Schäden am Great Barrier Reef

04.01.2010 Schweden jagen wieder Wölfe

18.11.2009 Glattrochen ist akut vom Aussterben bedroht

17.07.2009 Tiger akut vom Aussterben bedroht

02.07.2009 17.000 Tierarten vom Aussterben bedroht

Ich nahm mir vor, diese Auswahl der sogenannten „Erfolgsmeldungen“ zu kommentieren. Doch jetzt erleben wir eine Katastrophe, gegen die der Unglücksfall der Exxon Valdez 1989 wie ein langweiliger Kindergeburtstag anmutet. Mittlerweile kann ich die Nachrichten nicht mehr ertragen. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich die Bilder von den armen Tieren sehe, die komplett vom Öl verschmiert sind und elendig zugrunde gehen. Und das ist erst der Anfang. Millionen Leben werden extrem qualvoll vernichtet – dank unserer neuerlichen Glanzleistung. Es tut mir in der Seele weh und treibt mir die Tränen in die Augen. Die Verantwortlichen hingegen, jammern widerwärtig umher, weil die Kosten in die Höhe getrieben werden. Unter welchen Umständen dieser Massenmord initiiert wurde, sei hier unerwähnt. Fatal genug, daß sie ihre Technologie nicht im Ansatz beherrschen und sich durch Inkompetenz auszeichnen. Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was die Medien publizieren, ist das ein Grund par excellence, den Konzern zu zerschlagen und die Verantwortlichen für ihr restliches Leben hinter Gittern zu bringen. Und angesichts dieses Dramas wäre das noch ein gnädiges Urteil.

Nur drei Beispiele, die mich sprachlos machen. Bild 1. Bild 2. Bild 3. Und wovon werden die Nachrichten dominiert? Von Kosten. Finanzielle Aspekte. Fischer, die nicht fischen können. Ihr wirtschaftlicher Ausfall. Ja, ich schäme mich, daß ich ein Mensch bin. Daß ich Teil dieser perfiden Rasse bin, die für Zerstörung und Vernichtung lebt. Darin ihr Heil findet. Doch irgendwann wird auch unsere Rasse erkennen müssen, daß wir nicht gegen die Natur leben können, sondern mit ihr. Freilich, die Natur ist auch nicht perfekt – sonst gäbe es uns nicht – doch sie wird diesen evolutionären Unfall – die Menschheit – wieder korrigieren. Und, tun wir nicht alles, ja, wirklich alles, um ihr dabei zu helfen? Die Konsequenzen unseres Handelns werden dereinst auf uns zurückfallen, aber dann haben wir den Punkt längst überschritten, um unsere kümmerliche Existenz in die Zukunft zu führen. Sicher, am Ende sind wir noch nicht, jedoch gewinnt unsere Reise dorthin immer mehr an Geschwindigkeit.

Und wenn unsere narrenhafte Spezies längst ausgestorben ist, sich die Erde von unserer temporären Anwesenheit wieder regeneriert hat, verrotten vielleicht in irgendwelchen gut gesicherten Depots bunte Papierbildchen mit Zahlen darauf. Die auch nicht mehr helfen konnten. Weil es uns nicht mehr gibt. Denn das Leben ist nicht käuflich. Es ist einzigartig. Also, zerstören wir es! Wo wir nur können! Ja, ich schäme mich zutiefst, was wir unseren Mitbewohnern auf diesem Planeten antun.

44 Antworten to “Die Ölkatastrophe der „Deepwater Horizon“ – Tum tua res agitur, paries cum proximus ardet.”

  1. Was soll man dazu noch schreiben? Es ist alles so wahr, und das ist es, was so unheimlich schmerzt und traurig macht.
    Ich verstehe das auch alles nicht mehr, schon lange nicht mehr, solange aber Neid, Missgunst und das ständige Streben nach immer mehr Profit unser Handeln bestimmt, wird sich niemals etwas ändern.

    Der Mensch ist niemals mit dem zufrieden, was er hat, niemals! Und solange das so ist, solange hier kein Umdenken stattfindet, weiterhin das mehr, höher, schneller und weiter dominiert, werden wir uns weiter zerstören.

    Wachstum, das ist das Stichwort für mehr Wohlstand – und unseren Untergang!

    Ich wünsche Dri trotzdem ein schönes Wochenende,
    Steffen

  2. Wie wahr! Da kann man nichts zu schreiben und doch sind Deine Worte sehr gut gewählt und sehr treffend. Das Fazit am Ende ist höchst banal, Änderungen wird es nicht geben. Nur eine, in der Zukunft – von finalem Charakter.

    Der Mensch ist niemals mit dem zufrieden, was er hat, niemals! Und solange das so ist, solange hier kein Umdenken stattfindet, weiterhin das mehr, höher, schneller und weiter dominiert, werden wir uns weiter zerstören.

    Da kann ich nichts mehr hinzufügen.

    Danke für Deine Antwort, lieber Steffen – trotz des ungewöhnlichen Themas; auf der Seite eines Täglichläufers.

    Genieße das sonnige Wochenende!

    • Ein ungewöhnliches Thema auf der Seite eines Täglichläufers? Bist Du verrückt? Marcus, was ist daran ungewöhnlich, wir, die wir die Natur so sehr lieben und schätzen beschäftigen uns doch täglich mit diesen Dingen, ständig kreisen unsere Gedanken um die Schönheit und Herrlichkeit dieser Welt. Und ständig müssen wir mit ansehen, wie wir unsere Welt zerstört bekommen, da ist es doch wirklich nicht ungewöhnlich das auf seiner Seite anzusprechen, oder?

      Uns bluten die Herzen, unsere Seelen schreien ob der ständig neuen Hiopsbotschaften, ein kaum zu beschreibender Zustand, es macht uns rasend, zornig und wütend und doch müssen wir tatenlos dabei zusehen wie die Menschen ohne Unterlass immer größere Schaden an Mutter Natur begehen.
      Nein, da muss man sich Luft machen und ich bin froh darüber das Du es getan hast.

      Danke Marcus, auch mir hat es gut getan.

  3. Ungewöhnlich für einen Läuferblog, ja. Mehrheitlich finden derlei Themen eher selten Eingang. Aber genau das waren meine Gedanken meines heutigen Laufes. Ich lief an Rehen vorbei, die mit ihren Kitzen gemütlich auf der Wiese in der Sonne standen, an zahlreichen Graugänsen und Enten, meckernde Fischreiher und am Himmel kreisende Raubvögel. Und ich konnte die Schönheit nicht genießen, im Gegenteil, ständig hatte ich die mit Öl verschmierten Pelikane etc. vor Augen. Einen Großteil meiner Runde war ich mit meinen Gedanken vollkommen entschwunden und ich lief nur noch automatisch. Mit einer großen Wut im Bauch.

    Uns bluten die Herzen, unsere Seelen schreien ob der ständig neuen Hiopsbotschaften, ein kaum zu beschreibender Zustand, es macht uns rasend, zornig und wütend und doch müssen wir tatenlos dabei zusehen wie die Menschen ohne Unterlass immer größere Schaden an Mutter Natur begehen.

    Absolut richtig. Ich bin bereits dazu übergegangen, die Nachrichten zu meiden. So weit möglich; zumal das eigentlich nicht meinem Denken entspricht. Dennoch, es tut zu sehr weh, das Leiden der wunderbaren Tiere zu sehen. Und alle Welt redet vom Geld. Das ist so widerwärtig. 😦

  4. Ein sehr trauriges Thema an diesem wunderschönen Tag. Ein Thema, das wirklich nachdenklich macht und doch sind wir im Großen und Ganzen machtlos. Wir sind kleine Staubkörner in dieser industrialisierten Welt in der es nur um Macht und Geld geht.

    Eigentlich wurde hier schon alles gesagt, da kann ich kaum noch was hinzufügen. Bis auf einen Liedertext von meinem amerikanischen Freund. Ein Songtext, der mir immer wieder, wenn ich das Lied höre, die Tränen in die Augen treibt. Passt perfekt zu deinem Thema.

    Hear our Mother crying in silent tears
    For she can’t speak, she only cries She cries to me
    Draw the final curtain, for senseless thoughts
    And senseless hands have shaped the future
    Is it not what you thought would come?
    Or maybe people no longer care for Mother Earth
    Earth Mother is screaming, we can’t live without her
    No time left for dreaming here, she knows Have we forgot our future?
    Earth Mother, life giver, we can’t live without her
    So foolish, men who say they don’t care
    They’ll be gone anyway
    Feel our
    Mother nurture, for we are the children
    Suckling at her breasts she gives us life, she give us all we need
    What do we give in return for life we take from her?
    Oh, forgive us Mother, forgive us
    For we know what we do We’ve blistered and burned you
    Our kind may soon be through, we’ve raped you Earth Mother is screaming,
    we can’t live without her
    No time left for dreaming here, she knows
    Have we forgot our future?
    Earth Mother, life giver, we can’t live without her
    So foolish, men who say they don’t care
    They’ll be gone anyway Earth Mother is screaming,
    we can’t live without her No time left for dreaming here, she knows
    Have we forgot our future?
    Earth Mother, life giver, we can’t live without her
    So foolish, men who say they don’t care
    They’ll be gone anyway
    Think of our little ones,
    for whom the world has just begun

  5. Das stimmt leider. Weil wir eben nicht als Gemeinschaft agieren, um etwas zu bewegen. Wenn jeder für sich allein Trübsal bläst, wird das natürlich nichts ändern. Und Geld bedeutet alles für die Menschheit. Schwer, eine gegenteilige Erkenntnis zu generieren.

    Vielen Dank für den Text, der fügt sich wirklich nahtlos in das Thema ein. Sehr traurig, aber doch sehr real. Beruhigend, daß es Menschen gibt, die ähnlich denken.

    Wie wahr: “Hear our Mother crying in silent tears
    For she can’t speak, she only cries She cries to me”

    “Have we forgot our future?” – Ja!

  6. Der Text ist wirklich gut und auch nach vielen Jahren mehr denn je aktuell. Leider ist das halt nicht gerade die Musik die dir gefällt. Dafür mir umso mehr *gg*.

    Wir vergessen nicht nur unsere Zukunft, wir haben keine! Und das macht mich mehr als nachdenklich und auch oft sehr traurig. Die Zunkunftsängste werden immer größer.

    Weil ich mich grad so schön ärgere (hat zwar nix mit der Umwelt zu tun). Ich haben mit der Krankenkasse einen vertragslosen Zustand, weil die alle den Kropf nicht vollbekommen können und kann mir krank-sein mal nicht leisten! So siehts aus, alles geht den Bach runter.

  7. Du könntest ihm sagen, daß er das Lied neu einspielt und vielleicht etwa in einem Balladen-Stil – etwas langsamer, dafür umso trauriger. Dem Inhalt entsprechend.

    Ja, korrekt. Wir haben keine Zukunft. Um beim Geld zu bleiben, das sieht man in Deutschland auch sehr gut. Ein superreiches Land, was sein Geld für Unsinn verpulvert und dann beim Bürger sparen will und Schulden aufnimmt, die die nächsten Generationen kaum zurückzahlen können. Wenn da nur mal ein Verantwortlicher NACHDENKEN würde, würde die Politik eine andere sein. Aber was erwarte ich da nur? Ich Narr.

    Da paßt Dein Krankenkassenbeispiel auch sehr gut, schlimm alles!

  8. Ich werde es mal weiterleiten. Aber… es ist eh eine Ballade – für mich jedenfalls *lach*.

    Tja hier ists nicht anders. Aber das Thema Krankenkasse hat schon was!! Da zahlst dich dumm und dusselig und dann bleibst auf der Strecke. Die Krankenkassen haben angeblich kein Geld, bauen aber ständig neue Gebäude. Bissi komisch würd ich meinen. Und müsste ich jetzt zum Arzt, so müsste ich den bar bezahlen und wenn ich Glück habe bekomme ich von der KK ca. 60 – 80 % zurück. Ist doch klasse oder? Das betrifft soweit ich mich erinnere über 400.000 Österreicher! Eigentlich müsste man einfach keine Beiträge mehr bezahlen.

    So nun lieber wieder Themenwechsel. Heute ist ein so schöner Tag!

  9. Die Vorstände und der Verwaltungsapparat müssen doch standesgemäß residieren. Sei mal etwas rücksichtsvoller hinsichtlich der armen Führungsebene. Ich gehe jetzt mal nicht explizit darauf ein, dieses Thema ist auch sehr ärgerlich. Aber mit unglaublichem Sparmöglichkeiten.

    In Wahrheit haben unsere Länder null Geldprobleme, nicht im Ansatz, allein die Verteilung – ich sage nur, „sinnvoll“. Im Sinne der Bürger. Hoffnung treibt das Schiff der Narren!

    Nun ja, aber Krieg spielen in Afghanistan macht ja auch mehr Spaß. Wie ich einst schrieb, müßte der Bundestag am Hindukusch die Drogenplantagen beschützen, vor den Taliban – was meinst Du, wie schnell der Einsatz beendet wäre?

    Wie dem auch sei, das ist nicht mein Thema, Du hast Recht. Genießen wir die Sonne!

  10. Hallo Marcus,
    bei den Bildern von verelenden Tieren mit unvorstellbarem Leid sehe ich schon lange nicht mehr hin. Ich kann die Bilder einfach nicht ertragen. Ich mag auch die ganzen Diskussionen über die finanziellen Auswirkungen dieser fürchterlichen Katastrophe nicht mehr hören. Auch wenn es womöglich nicht richtig ist. Ich versuche es aus meinem Leben auszublenden.
    Was soll man von Menschen halten, die fürchterliche Waffen produzieren, die das Leben auf dem gesamten Globus vernichten können? Man sieht so häufig, wie grausam die Menschen sein können, sowohl gegen ihre eigenen Mitmenschen aber erst recht gegen Tiere und Pflanzen. Vor nichts und niemanden, vor keinem anderen Lebewesen haben sie Respekt. Der fehlende Respekt vor allem anderen, was in irgendeiner Form lebt, ist das Grundübel meiner Meinung nach.
    Doch was nützt es, wenn ich und vielleicht noch ein paar andere das erkennen. Selbst wenn viele von uns sich zusammen rotten würden, um auf der ganzen Welt dagegen zu protestieren. Wir würden nichts erreichen, das ist das Schlimme. Sieh Dir nur an, wie die Menschen dastehen, die gegen den Gorleben-Wahnsinn protestieren und protestiert haben. Sie werden teilweise wie Verbrecher an den Pranger gestellt. Doch ich frage mich, wer sind die eigentlichen Verbrecher unseres Globusses und was wird dagegen unternommen? Gegen die Dummheit der Mächtigen sind wir leider hilf- und machtlos. Deswegen mag ich einfach nicht mehr hinsehen.
    Liebe Grüße
    Kornelia

  11. Tja, was heißt schon „richtig“. Ich mache es genau so. Zumindest versuche ich das, aber es gelingt mir nicht wirklich. Wie auch? Wenn ich täglich in der traumhaften Natur unterwegs bin, muß ich automatisch an den Massenmord denken. Zum Weinen!

    Deiner Antwort kann ich nur zustimmen, in allen Punkten. Als Grundübel betrachte ich auch das Geld an sich. Das ganze menschliche Leben basiert eigentlich nur auf Geld. Und das ist ein Weg, der in den Abgrund führt. Eine andere Alternative existiert gar nicht. Diese Abhängigkeit ist tödlich. Nun ja, so ist das nun einmal – die Geister, die ich rief – am Ende erhalten wir auch die Rechnung dafür. Denn was wir jetzt den Tieren und Pflanzen antun, fällt auf uns eines Tages zurück. Wir sind zwar kein Teil der Natur mehr, gleichwohl können wir ohne Natur nicht überleben.

    Sieh Dir nur an, wie die Menschen dastehen, die gegen den Gorleben-Wahnsinn protestieren und protestiert haben. Sie werden teilweise wie Verbrecher an den Pranger gestellt.

    Ja, das hat Methode. Taktisch gesehen, ist das eine gute Möglichkeit, „Feinde“ und Störenfriede auszuschalten.

    Verbrecher sind in meinen Augen schon die Politiker, die NICHT handeln. Nicht handeln wollen. Beispielsweise Klimakonferenz. Lächerlich.

    • Da mir das Ausblenden auch nicht immer und schon gar nicht perfekt gelingt, habe ich von „versuchen“ geschrieben. Es ist natürlich nicht möglich, es völlig zu ignorieren. Da muss ich nur an meinen kleinen See laufen und sehen, welchen Müll die Menschen hinterlassen. Den kann man nun wirklich nicht übersehen. Schon ist man wieder bei diesem Thema.
      Ich glaube auch, dass sich die Natur irgendwann fürchterlich an dem, was wir ihr antun, rächen wird. Vielleicht richtet sich der Mensch aber auch schon vorher mit seinen Wahnsinns Waffen zugrunde?
      Wenn ich noch länger über dieses Thema nachdenke, weiß ich irgendwann nicht mehr, ob es sich lohnt, wirklich alt zu werden. Ist aber auch nicht richtig, weil es gibt so viele Dinge, die Spaß machen.
      Schade, dass wir die Welt nicht wirklich ändern können. Sie könnte in vielen Punkten eine wirklich bessere sein. Wenn das, was da ist, besser vor allem gerechter verteilt würde und der Respekt vor jedes Leben hier auf diesem Planeten das Wort wirklich verdiente. Es könnte so einfach sein…

      Liebe Grüße

      Kornelia

      • Fast alles, was wir machen – global betrachtet – zeichnet sich durch Kurzsichtigkeit und finanziellen Aspekten aus. Das Ausblenden ist nicht möglich, betrifft es doch uns alle. Und den Kopf in den Sand stecken, ist auch nicht hilfreich. Zum Thema Müll fällt mir spontan dies hier ein, was mir ebenfalls das Herz zerreißt: http://www.3sat.de/nano/news/62987/index.html – das sind Endlosthemen.

        Die Natur wird sich eines Tages rächen, ja, sie kann gar nicht anders. Ein kleines Beispiel. Ich sah mal einen Bericht über einen Wald, ich glaube, in den USA war das. Dort war angeblich eine Insektenart oder so zu dominant. Allein, wer entscheidet das? Absurd. Jedenfalls wurde eine fremde Art bewußt ausgesetzt, um jene zu dezimieren. Das Ende von Lied war, daß der gesamte Wald, das komplette Ökosystem zerstört wurde. Eben weil wir keine Ahnung haben, wie die Artenkorrelation wirklich funktioniert. Und unsere eigene Selbstzerstörungslust wird das ihre fordern.

        Wir bekamen einen einzigartigen Lebensraum geschenkt. Unser Handeln setzt sich zum Ziel, selbigen zu vernichten. Doch damit vernichten wir nur uns. Eigentlich logisch. Es ist einfach. Zu einfach wohl.

  12. Ich finde es auch beschämend für uns Menschen, dass wir die Gier über alles stellen. Meine Kinder können den Salat dann mal ausbaden. Und ausbaden ist wohl ein Ausdruck der gerade beim Öl gut passt leider…

    Lg
    RunningWilli

  13. Schlimmer geht immer, Willi. Ich frage mich auch, ob die verantwortlichen Politiker, Unternehmensvorstände, Lobbyisten etc. p. p. auch an ihre Kinder denken? Vermutlich nicht. Zwar sind jene Kasten finanziell alle abgesichert, gleichwohl führen sie mit ihrem Handeln die Welt in eine Zukunft, die nicht existiert. Nicht mehr so, wie wir sie kennen. Da wird auch das Geld nichts mehr nutzen.

  14. Eben online gelesen und das raubt einem jedes Wort….

    Es gibt jemanden, der im Umgang mit der US-Ölpest keinen Fehler beim Mineralölkonzern BP und dessen Chef Tony Hayward erkennen kann: Hayward selbst. Gegenüber dem britischen „Sunday Telegraph“ meint er, er habe „keinen Gedanken“ an einen möglichen Rücktritt verschwendet. Vertuschungsvorwürfe, geschmacklose Äußerungen und nun bekanntgewordene rätselhafte Aktiendeals bereiten Hayward laut eigenen Aussagen „keine schlaflosen Nächte“. Mehr als selbstbewusst „schwört“ er, er werde auch noch in einem Jahr im Amt sein.

    http://news.orf.at/100606-52063/index.html

  15. Nun, da sage ich jetzt nichts. Meine wahre Meinung kann ich hier nicht schreiben. Da verweise ich nur auf die drei verlinkten Bilder.

  16. Noch ein Nachtrag. Thema menschliche Geldgeldheit:

    Flugzeugabsturz von Smolensk – Russische Polizisten bestahlen Unglücksopfer

    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,698992,00.html

  17. Christian Says:

    Lieber Marcus,

    Du bist nicht alleine mit Deiner Scham und Deiner Wut sowie der Ohnmacht mit der wir dem Geschehen gegenüber stehen.

    Meine Kinder animieren uns täglich dazu, das Auto stehen zu lassen und viele Wege werden nur noch per Rad und zu Fuss zurück gelegt, z.B. mein 16 km Arbeitsweg, , nicht aus dem Grund, dass es gesünder ist, sondern, weil meine drei Kinder aufgrund der schockierenden Bilder den Zusammenhang mit unserem Verhalten teilweise aus Bequemlichkeit Benzin zu verschleudern erkannt haben. Ohne die Nachfrage nach Benzin und Rohstoffen im allgemeinen, wären solche Unfälle gar nicht möglich, da die Profitsucht auf keinerlei Abnehmer stossen würde. Ich finde kaum die richtigen Worte und bin fassungslos ob der Katastrophe. Ich denke die direkten Folgen für die Natur werden wir auch zu spüren bekommen, wahrscheinlich nicht sofort, aber die Zeit wird es zeigen…

    Trotz allem noch einen schönen Sonntag Abend

    Salut

  18. Lieber Christian,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ja, Du hast Recht, wir stehen erst am Anfang des Leidens; die wahren Konsequenzen (für uns alle) werden sich noch offenbaren. Aber bei dem Ausmaß, was jetzt bereits zu erkennen ist, jagt mir das pure Angst ein.

    Und ja, die Profitgier ist die eine Seite – ohne die allumfassende Abhängigkeit unserer Gesellschaft wäre das so nicht möglich. Nicht nur auf Öl bezogen, sondern auch auf die zahllosen Produkte, die darauf basieren. Selbst wir wollten, so wäre eine Umstellung nur schwer realisierbar, aber langfristig betrachtet, bleibt gar keine andere Alternative. Ich persönlich fahre auch eher selten Auto und nutze mehr die öffentlichen Verkehrsmittel; wenn ich die Wahl habe, noch lieber per Fahrrad oder eben zu Fuß. Wenn wir auch nur kleine Rädchen im System sind, kann sich dieses einzelne Verhalten doch auswirken, denn viele, kleine Rädchen haben auch ihre Kraft. Wobei dies im Einzelnen nicht gleich sichtbar ist.

    Ich werde weiterhin Spinnen und andere Putzels retten, die in das Regenfaß fallen – und mich freuen wie ein Schneekönig, wenn sie überleben. Die brutalen Bilder der Ölkatastrophe hingegen, tja, ohne Worte.

    Ich wünsche Dir eine angenehme Woche!

  19. Lieber Marcus
    wo Du Recht hast da hast Du recht, leider gibt es immer noch so viele Firmen die es noch nicht begriffen haben. Es gibt aber auch Hoffnung, den immer mehr Firmen begreifen, dass wenn die Natur kaputt ist, dann geht alles den Bach runter, leider auch wir.
    Die Zeit ist der beste Lehrmeister, nur schade sie tötet ihre Schüler
    liebe Grüsse zentao

  20. Ausnahmslos tötet sie alle Schüler, lieber Zentao, wie wahr, wie wahr! In vielen Unternehmen hat schon ein Umdenken eingesetzt, aber nach meiner Betrachtung sind das eher nicht die, die für solchen Massenmord stehen. Und wenn ich mir das Verhalten von dem Chef von BP ansehe, der hat nichts gelernt – und will auch nicht.

    Was muß noch passieren? Traurig.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,699019,00.html

    • leider wird noch viel passieren, wenn nicht in allen Chefetagen ein Umdenken geschieht. Aber das Umdenken muss sich auch bei uns kleinen Konsumenten durchsetzen. Indem wir andere Produkte kaufen. Beispiele gibt es zu genüge.
      Gruss zentao

      • Korrekt, der Anfang beginnt auch bei uns selbst. Der konsumierende Endverbraucher hat eine gewisse Macht. Aber ist er sich dessen auch bewußt? Wie Ramona schrieb, beispielsweise das Auto stehen lassen, ist ein guter Anfang.

  21. Tja, lieber Marcus-

    das Ganze zu begreifen, ist nicht einfach…

    Ich selber habe vom Leben auf dieser Erde eine sehr spirituelle Einstellung- nämlich die, dass unsere Seele bewusst dieses Leben hier zum Lernen auf der Erde wählen.

    Aber das, was wir alle draus machen ist fatal…

    Ob das unsere Gesundheit ist- ob das der Umgang mit Mensch – Tieren oder Mutter Erde ist…

    Nämlich so, sollten wir es sehen- es ist die Mutter Erde, die wir respektieren und schützen sollten- aber wer sieht das schon so?

    Wir kommen unschuldig und rein auf die Erde- mit einer Unzahl von Möglichkeiten und wählen den Weg des geringsten Widerstandes- den Weg zum schnellen Geld- ohne Verstand…

    Ich schaue längst keine Nachrichten mehr, weil es mir so geht wie Dir- es zerreißt mich. Ob ich von Morden höre- von Unglücken- von Schandtaten an der Erde- es ist schlimm…

    Mögen wir Menschen irgendwann geläutert und vernünftig sein. Ich leide auch mit den Tieren und die armen Menschen am Meer- die jetzt ohne Arbeit stehen…

    Aber all diese Katastrophen rächen sich…

    Kopf hoch- ich bin davon überzeugt- wir, die wir anders denken, können für uns doch viel tun… und ich tue, was ich kann… der Rest, lieber Marcus- der wird es von uns nicht lernen…

    Alles Gute von Ines!

  22. Ein Drama, das sprachlos macht und mir die Tränen in die Augen treibt. Unfaßbar, liebe Ines! Ich weiß um Deiner spirituellen Einstellung, die ich schön finde. Aber mich deucht, nur die wenigsten Menschen überhaupt, lernen wirklich etwas in ihrem Leben. Du weißt, wie ich das meine.

    Nämlich so, sollten wir es sehen- es ist die Mutter Erde, die wir respektieren und schützen sollten- aber wer sieht das schon so?

    Ja, das ist ein Anachronismus und doch sollte es so sein. Wird es aber nie mehr sein. Leider.

    Ich fürchte, wir Menschen lernen nur durch Gewalt. Die sterbenden Tiere sind uninteressant, erst wenn es direkt auf uns zurückfällt, dann wachen wir auf. Soll heißen, wenn beispielsweise die ersten Trinkwasserreservoire kontaminiert werden.

    Ja, jeder sollte seine Möglichkeiten nutzen. Wenn sie auch bescheiden scheinen, sind sie dennoch sinnvoll und besser als nichts.

    Kopf hoch- ich bin davon überzeugt- wir, die wir anders denken, können für uns doch viel tun… und ich tue, was ich kann…

    Vielen Dank für diese Einstellung, sie zeigt, wohin der Weg gehen sollte – der Weg des Einzelnen…

    Aktuell: 😦 http://www.stern.de/panorama/golf-von-mexiko-oel-drama-dauert-noch-monate-1572007.html

  23. Hallo Marcus, es ist ein Jammer, was hier passiert! Der Mensch sägt an dem Ast, auf dem er sitzt (und das am falschen Ende). Und das erkennt man an vielen Dingen. Diese Ölkatastrophe ist eine von vielen kleineren Katastrophen, die sich täglich ereignen, ohne dass Mensch sie noch wirklich wahr nimmt. Diese „Geschichte“ ist schon so weit fort-geschritten, dass eigentlich ein Zurück gar nicht mehr möglich ist. Aber das liegt ja auch nicht im Interesse. Es geht doch eigentlich nur um Geld. Und um dieses zu erlangen, wird über Leichen gegangen. Dabei ist es egal, um welche Lebewesen es geht. Eigentlich darf man gar nicht weiter drüber nachdenken, es zieht einen nur noch weiter runter. Hier können wir nur eins tun: bei uns selbst anfangen, etwas zu verändern. Das wird insgesamt nichts verändern, aber wir können ein Zeichen setzen.

    Das Auto stehen lassen und zu Fuß auf Arbeit zu gehen bzw. mit dem Rad fahren ist ein guter Anfang!

    Lieber Marcus, Du hast da wieder ein Thema aufgegriffen, welches so kompakt ist, dass es noch lange nicht beendet ist. Und wenn man weiter“spinnt“ umfasst es alle unsere Lebensbereiche. Da könntest Du ein Buch schreiben.

    Liebe Grüße
    Ramona

  24. Früher haben wir mit Steinwerkzeuge auf den Ast eingeschlagen, mittlerweile laufen die besten Kettensägen und sägen und sägen und… Du hast Recht, es ereignen sich zahllose Katastrophen, tagtäglich – in diesem Kontext betrachtet, ist es „gut“, daß das derzeitige Großdrama sich im Raum der USA abspielt. Nicht falsch verstehen. Das Ereignis an sich, ist das pure Grauen und jeder Lebensraum der Welt würde extrem leiden. Aber leider gibt es in der menschlichen Wahrnehmung Orte, die komplett herausfallen würden – im Golf von Mexiko ist die Aufmerksamkeit entsprechend gegeben.

    Was ich auch ganz fatal finde, wenn das Leck irgendwann einmal, vielleicht mit Glück – eventuell usw. gestopft ist, werden weitere Tiefseebohrungen erfolgen. Diese Bohrungen werden andernorts weiter praktiziert und nicht in Frage gestellt. Das ist bedenklich.

    Darüber könnte mit wirklich ein Buch schreiben. „Das Buch des Grauens“ könnte man als Titel beispielsweise wählen. Ja, das Thema wird nie beendet sein. Denn so extrem wie diese Katastrophe ist – das wird nicht die letzte in dem Ausmaß bleiben.

    Folgender Artikel ist auch sehr interessant:

    http://www.stern.de/wissen/natur/oelpest-im-golf-von-mexiko-diese-katastrophe-betrifft-uns-alle-1571115.html

  25. Stille Zustimmung und der Wunsch nach Liebe!

  26. Hallo Marcus, da ich wiedermal einige Tage ohne Netz war konnte ich leider nicht auf diesen doch recht heftigen Artikel reagieren.
    Nun bin ich wieder da und hole es auch gleich mal nach.
    Im Großen und Ganzen stimme ich mit deiner Meinung überein. Die Menschheit wird sich auf Grund ihrer vermeintlichen Inteligenz irgendwann selbst zerstören und somit das Ende einer Erdepoche einleuten welche für unseren Planeten sehr schmerzhaft war.
    Nur sehe ich das halt eben so das man nicht alle Menschen über einen Kamm schehren sollte und auch nicht kann. Leider ist es in dieser Welt eben so das die Menschen die Geld und Macht haben diese zu oft ausnutzen und nicht darauf hinarbeiten die Menschheit zu einem riesigen gemeinschaftlichen wesen werden zu lassen sonder eben als wohlhabene Einzelkämpfer ihre Trümpfe srupellos ausspielen und nur dann wann die Kacke wiedermal am dampfen ist nach Hilfe jammern. Und sich für „Ihre Gerechtigekeit“ einsetzen.
    Es gibt viele Menschen auf der welt die sich liebend gern um die gerechte Nahrungsverteilung auf der Welt kümmern würden wenn sie es nur finanziel könnten.
    Das zuviel Inteligenz oft schädlich ist sehen wir bei Menschen die nicht so schlau sind aber eben auf grund dessen viel natürlicher handeln und glücklicher leben als wir alle.
    Die Einfachheit der Dinge ist es eben die zufriedenheit ausmacht wie wir Läufer zum Glück alle wissen.
    Ich hoffe dass das was ich hier geschrieben habe nicht zu verworren ist und mann verstehen kann was ich meine.

    Der Mensch ist leider das inteligenteste Lebewesen der Erde. Und das wird unserem Planeten womöglich noch mal zum Verhängniss.
    Lasst uns alle bei uns selber anfangen den Geist zu reinigen und unseren kleinen Beitrag dazu zu leisten das es vieleicht doch noch mal einen kleinen Funken Hoffnung für unsere Spezies gibt.

    Liebe grüße

    Marcel

  27. Christine, das wünsche ich mir auch!

    Marcel, besten Dank für Deine Antwort. Du formulierst einen interessanten Ansatz, der mir sehr gefällt, dazu später mehr.

    Wie in meinem Beitrag schon gesagt, existieren sehr viele Menschen, die sich engagiert, vorbildlich und auch intelligent für die Natur einsetzen. Das Problem ist nur, daß jene nicht die Möglichkeiten besitzen, dieses Handeln auch nachhaltig zu betreiben. Beispiel deutsche Politik. Wenn da mal eine halbwegs gute Idee umgesetzt werden sollte, kamen sofort die Lobbyisten, als Vertreter der (Wirtschafts)Macht und schon knickten alle ein. Das war nur ein kleines Beispiel.

    Der Mensch ist intelligent? Da muß ich Dir vehement widersprechen. Kein Wesen, daß den Ansatz von Intelligenz zeigen würde, würde niemals Atombomben oder ähnliches gegen die eigene Art richten. Respektive solch einen ausgewiesenen, geisteskranken Schwachsinn ersinnen, entwickeln und bauen. Und über Jahrhunderte ihre Lebensberechtigung durch Krieg legitimieren. Weiterhin würde keine Lebensform ihren eigenen Lebensraum zerstören – von dem sie absolut abhängig ist. Ich bitte mich zu korrigieren, aber so weit ich weiß, machen das nur Parasiten, bzw. Viren.

    Die Einfachheit der Dinge ist es eben die zufriedenheit ausmacht wie wir Läufer zum Glück alle wissen.

    Das gefällt mir und birgt einen interessanten Ansatz. Wir sind wenige Wesen, die ihre Zufriedenheit zu einem Großteil durch den banalen Laufsport generieren. Das Gros der Verantwortlichen generiert ihre scheinbare Zufriedenheit durch die Gier nach Geld. Und mich deucht, dieses Verhalten kann nur durch Gewalt durchbrochen werden. Wie jetzt die Ölkatastrophe; die wird vermutlich mittelfristig zum Untergang von BP führen. Das wahre Leben liegt in der Einfachheit der Dinge.

  28. Nun bleibt die Frage zu klären wie mann eigendlich Inteligenz definieren möchte.
    Inteligentes Verhalten schließt meines Erachtens nicht aus sich dumm zu verhalten und sich selbst zu vernichten.
    Wenn ich bei Wikki nach dem Begriff Inteligenz schauhe kann ich lesen
    “ Es gibt keine von Wissenschaftlern einheitlich geteilte Definition dieses Begriffs“
    Daraus schließe ich dass es einfach verschiedene Arten von inteligentem Verhalten gibt.
    Der Mensch an sich ist ein inteligentes Lebewesen. Daran lässt sich nun mal nicht rütteln.
    Das er die ihm gegebene Inteligenz vollkommen falsch einsetzt steht auf einem anderen Blatt und ist ebenso unbestreitbar.
    Wir können nur hoffen dass durch Katastrophen wie diese die Menschheit nicht zu Grunde geht sondern vieleicht irgentwann mal beginnt zu lernen.
    Wie du siehst bin ich da eher optimistisch eingestellt was sicherlich mit meiner eigenen Vergangenheit zu tun hat.
    Ich habe auch aus meinen Fehlern gelernt, warum also sollten es andere nicht auch können.
    Nur leider ist eines dazu unbedingt von Nöten.
    Unbedingter Wille was zu ändern.
    Und der fehlt sicherlich bei den Meisten.

    Liebe Grüße

    Marcel

  29. Ach so,
    Uns jedoch mit einem Virus oder Parasit bzgl. des Gesammten erdzeitallters zu vergleichen finde ich interessant und auch gar nicht weiter schlimm oder abwägig. 😉
    Dahin gehend erhälts du meine Zustimmung

  30. Jetzt willst Du es aber wissen, gell? 😉

    Zugegeben, diese Betrachtung manifestiert in der Tat ein Dilemma. Wie wird Intelligenz definiert? Wie differenziert wirken die unterschiedlichen Formen, als da wären soziale, mathematische Intelligenz etc. p. p. Zu einem expliziten Fazit werden wir nicht gelangen. Deine Betrachtung verstehe ich durchaus, gleichwohl kann ich mich aber nicht dazu durchringen Dir beizupflichten.

    Die menschliche Spezies kann ich nicht als intelligent bezeichnen, weil ihr Agieren seit Jahrtausenden dem widerspricht. Siehe meinen Artikel:

    Spezies Mensch: Tod. Leid. Trauer. Verzweiflung. Wahnsinn.

    Dort formulierte ich: „Basierend auf einer Liste über geführte Kriege in einer bekannten Enzyklopädie im Internet gab es über 400 Kriege seit der Spätrenaissance bis heute. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges starben weltweit mindestens 25 Millionen Menschen, im 20. Jahrhundert insgesamt geschätzte 150 bis 200 Millionen Menschen durch Kriege.“

    Allein dieses Verhalten belegt par excellence unsere Lernresistenz. Wir lernen nicht dazu. Freilich, neue Waffentechnologien entstehen; wir lernen, wie wir effektiver und industrieller töten können – aber ist das intelligent? Nein. Nach meiner Betrachtung sind wir weit von Intelligenz entfernt. Das soll nicht beleidigend wirken – ich selbst schließe mich da auch mit ein. Da hilft mir mein akademischer Grad auch nicht weiter. 😉

    Deine optimistische Einschätzung finde ich toll. Ich selbst bin zwar nicht pessimistisch, allerdings hochgradig realistisch eingestellt. Und sollte bei mir eines Tages doch der Optimismus überwiegen, informiere ich mich in den Nachrichten und werde in die brutale Realität zurückgeholt, leider.
    Parasit war nicht ganz korrekt gewählt, da in der Regel Parasiten ihren Lebensraum, Wirt nicht töten, zumindest nicht direkt als Primärziel.

    Nochmals danke für Deine Antwort, lieber Marcel, wenn ich Dir auch nicht in allen Punkten zustimmen kann, ist die Diskussion sehr interessant.

    Trauriges zum Thema:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,699632,00.html

  31. Da bin ich wieder, und wiedermal angeregt diese kleine Diskusion mit dir weiter zu verfolgen.
    Leider habe ich nicht viel Zeit und kann daher erst mal nur auf ein hervorstechendes Thema eingehen welches mir ins Auge gestochen ist.
    Wenn man bzw. du dich durch die Meinungsmache in den Nachrichten wieder in die sogenannte Realität zurückholen lässt, kann ich dir nur davon abraten.
    Ich bin mir sicher das du es sicherlich besser weist, und das nicht wirklich ernst gemeint hast. Auch wenn ich mir mit der Aussage vermutlich ins eigene Fleisch schneide so kann ist doch eines klar:
    Der Mensch ist nun mal sensationsgeil und ergötzt sich am Grausamen und bösen sowie der manifestierung des Todes mehr als an guten Taten die täglich von vielen tausenden Menschen auf der Erde vollbracht werden.
    Das fürt letztendlich dazu dass in den Medien nicht zum tausendsten Male von den Menschen berichtet wird die täglich durch gute Taten auffallen.
    Diese Menschen gibt es. Und zwar auch wenigstens genau so viele wie es die Menschen gibt die eben ihre Macht zum Negativen für den großen Rest der Menschheit ausnutzen. Das ist zugegebener Maßen Traurig, aber die Realität

    Bis zum nächsten Mal und eine gute Nacht. 😉

    Marcel

  32. Diesmal stimme ich Dir in allen Punkten zu. Der manipulierende Charakter der Medien ist bekannt. Gar nicht mal in dem Kontext, daß sie irgendwelche Themen nicht senden, nein, im Gegenteil, sondern in einem Informationsüberangebot, so daß eine sinnvolle Selektion nur schwer bis gar nicht möglich ist. Für den unkritischen Medienkonsumenten erst recht nicht.

    Mein Satz zielte im besonderen Maße auf das austretende Öl – wenn ich das sehe, bleibt mein Herz fast stehen. Welch Drama!

  33. Ja, das ist absolut unglaublich und eine unvergleichliche Schweinerei, die mit keinem Geld der welt je wieder in Ordnung gebracht werden kann.
    Die Natur die wir so lieben wurde und wird mit diesem Mist leider so nachhaltig verändert und auch an vielen Stellen vollkommen zerstört.
    Wir werden erst in vielen Jahren das volle Ausmaß der Zerstörung durch die sogenannten Unfälle zu spüren bekommen wenn die Verantwortlichen längst nicht mehr leben oder sich so in Ihrem Reichtum suhlen dass sie von den Auswirkungen nichts mehr mitbekommen.
    Ich hoffe stark das die Verantwortlichen dieser Katastrophe zur Rechenschaft gezogen werden, und zwar nicht nur finanziel.

    Liebe Grüße und einen tollen Tag bei Tropischen Verhältnissen.

    Marcel

  34. Ja, das wäre mehr als wünschenswert, wenn die Verantwortlichen persönlich einstehen müßten. Nicht nur finanziell. Aber das sind Wunschträume, leider.

    Immerhin merken sie das Desaster bereits an den Aktienkursen – und das ist das einzige, was diese Personen wirklich interessiert. Vielleicht wird der Konzern zerschlagen – ich würde das begrüßen.

    Einen schönen Abend, Marcel, viel Spaß in den Tropen! 😉

  35. Hi Marcus,
    habe grad gehört, dass BP durch die fürchterlichen Kosten aus der Erdölkatastrophe leider dieses Jahr keine Dividende ausschütten wird … sagt doch alles oder? Auf’s Wesentliche konzentriert, das Geld … ich bin sprachlos.
    Solange es noch etwas Natur gibt, versuche ich jetzt auch sie täglich zu erlaufen: http://www.torstenglorius.de/iblog/2010/06/streak-running-ein-selbstversuch/

    Alles Gute,

    Torsten

  36. Hallo Torsten,

    ja, BP ist wahrlich arm dran. Mir kommen schon die Tränen! Ich bin überzeugt davon, daß der Konzern mittelfristig nicht überleben wird. Das Gebaren der Verantwortlichen ist nur widerwärtig.

    Für Deine Täglichläuferzukunft alles Gute – ich besuche Dich gleich.

  37. Habe die gleichen Gedanken in Sachen „Ich schäme mich ein Mensch zu sein“. Was ich mir allerdings beim lesen des Artikels dachte: „Sollten wir den Spieß nich umdrehen und diejenigen, die solche Taten ausführen, sei es Tierquälerei, Umweltzerstörung und auch Menschenfolter, dass wir diese Menschen als Nicht-Menschen deklarieren ? – Wenn ich das tue, laufe ich dann Gefahr mich auf die gleiche Stufe wie die zu begeben ? – Oder müssen wir diese wirklich im Sinne des spirituellen Gedankengutes des Gesetzes der Polarität als einen Teil der anderen Seite der Medaille von uns akzeptieren. Gutes kann es nur geben, wenn es das Böse gibt. Ich tu mich unendlich schwer das zu aktzeptieren. Es würde aber auch heißen, dass wenn das Böse größer wird, dass wir dem etwas entgegensetzen müßten. Tatsache ist, dass wir in einer Schöpfung leben, die durch den Regelmechanismus „fressen und gefressen werden“ funktioniert und so eine knallharte Aussortierung vornimmt. Wer schwach ist überlebt nicht all zu lange. Von daher bin ich auch im Klinsch mit dem Schöpfer und werde das nach meinem Tod auf alle Fälle mit Nachdruck monieren.

  38. Schön, daß es noch Menschen gibt, die das ähnlich sehen – das läßt doch ein wenig hoffen.

    Ja, der Stärkere überlebt – Fressen und gefressen werden. Das war eine allgemeingültige Regel. Wobei ich hier einen Rahmen etablieren möchte, der sich nur auf die Natur bezieht. Unsere Spezies hat diesen Rahmen, die Natur längst verlassen und steht nun über den Regeln. Nun heißt es nicht mehr, Fressen oder gefressen werden – sondern, der Mensch frißt alle. Spezies Mensch gegen den Rest der Welt.

    Gut und Böse gibt es nach meiner Betrachtung nicht. Gutes kann gleichzeitig böse sein und umgekehrt, je nach Situation. Das ist eine menschliche Definition der Moral, ohne die unser „zivilisatorisches“ (Zusammen)Leben nur noch schwerer wäre – als es ohnehin schon ist. Wie ausgeprägt unsere Moral ist, sieht man in Katastrophensituationen, dann fällt die Maske der Zivilisation.

    Bei realistischer Betrachtung kann man den Menschen nur akzeptieren, wie er ist. Eine (selbst)zerstörerische Spezies, die für Gewalt existiert und ihren einzigartigen Lebensraum vernichten will – und übersieht, daß sie sich damit ihrer eigenen Existenz beraubt. Freilich gibt es Ausnahmen, aber das sind selten jene, die über Einfluß verfügen.

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