Täglichlaufen als Anfänger?

Nahezu täglich gehen hier in der Formulierung die differenziertesten Suchanfragen ein – alle mit der identischen Fragestellung – ob man als Laufanfänger ein tägliches Laufen praktizieren sollte respektive kann. Und ist es gesund? Ja, ist es überhaupt sinnvoll? In meinem Trendsport-Artikel thematisierte ich einen ähnlichen Kontext, gleichwohl konzentriere ich mich mit meinem heutigen Beitrag explizit auf die Anfängerthematik. Natürlich kann man als Anfänger jeden Tag laufen, dies versteht sich von selbst. Demungeachtet bewerte ich diese Gedankengänge als befremdlich, denn die primären Fragen, die ich mir stellen würde, lauten: „Warum sollte ich als Anfänger täglich laufen?“ „Und worauf baue ich auf?“ „Was will ich damit für mich erreichen?“ „Habe ich Ziele und wenn ja, wie sehen sie aus und wie vereinbaren sie sich mit meinem Leben?“ Generell würde ich Täglichlaufen nie empfehlen, schließlich lebe ich diese Konzeption lange genug, um die Majorität der Vor- und Nachteile ein wenig überblicken zu können. Hier sei noch angemerkt, wenn ich vom Täglichlaufen spreche, meine ich damit nicht zwei Kilometer in dreißig Minuten gehen, denn das ist kein Laufen, sondern langsames Spazierengehen. Selbstverständlich bin ich ein überzeugter Verfechter jedweder Bewegung, die stets lobenswert ist, jedoch handelt es sich in dem Fall nicht um Täglichlaufen. Fünf Kilometer und mehr dürfen es im Laufschritt pro Tag schon sein, um einer gebührenden Ernsthaftigkeit ihren Tribut zu zollen.

Für einen Laufanfänger ohne jede Erfahrung, der sich und seinen Körper nicht kennt, geschweige ihm vertraut – in das Abenteuer Täglichlaufen zu stürzen, ist gänzlich kontraproduktiv. Was will man damit erreichen? Warum sich dieser Belastung – und das ist es für einen Neuling – aussetzen? Als Anfänger kann man die zwangsläufig auftretenden Widrigkeiten weder überblicken noch angemessen einschätzen. Ebenso verhält es sich mit der täglichen Intensität, die man dem eigenen Körper und Geist zumuten kann und darf. Die Gefahr einer – auch mentalen – Überlastung schwebt evident im Raum, zumal die Intention einer der Gesundheit unterstützenden Lebensweise konterkariert wird. Jeden Tag in die Natur zu gehen, um dort zu laufen, ist ebenso natürlich wie gesund. Der Körper erfährt die Wertschätzung, für die er konzipiert ist. Auf meine Person bezogen, kann ich das Fazit ziehen, daß der Stil im Hinblick auf die Gesundheit eminent förderlich ist. Allerdings zeichnet hier die Intensität kausal verantwortlich. Täglichlaufen ist wie ein Messer, fasse ich es am Griff an – nützt es mir, fasse ich es hingegen an der Klinge an – kann ich mich schneiden. Soll heißen, alles was man übertreibt, wandelt sich in Traurigkeit.

Ein anhaltendes Fortführen der Täglichlaufkonzeption bedarf einer gewissen Rücksichtslosigkeit, Disziplin wie Selbstdisziplin, Organisation und nicht zu vergessen, einer stabilen Konstitution. Der bedeutendste Faktor offenbart sich freilich im Willen. Ich muß wollen, tief aus meinem Innern heraus. Natürlich bedingen sich all diese Punkte und bauen gegenseitig aufeinander auf und produzieren bei einer individuell richtigen Verfahrensweise eine substanzielle innere Zufriedenheit, die wiederum den Grundstock der Permanenz bildet. Um eine ununterbrochene Täglichlaufserie zu generieren, bedarf es einer relevanten Erfahrung, einer sanften Entwicklung, die ein Neuling nicht vorweisen kann – ist er doch neu in diesem Metier.

Der Debütant im Laufsport sollte sich behutsam an das Laufen herantasten, um die Basis einer langfristigen Freude zu etablieren. Das Laufen muß gerade zu Beginn einfach nur Spaß bereiten, um somit eine innere Freude an der Bewegung auszulösen. Negiert man diese gewichtigen Facetten wird ein schleichender Druck erzeugt, der das Täglichlaufen später zu einem Zwang werden läßt – und zu einem logischen Schlußpunkt führen wird. Druck und Zwang bilden einen natürlichen Widerspruch zum Täglichlaufen. Nach meiner Definition muß man den Stil wahrhaftig lieben, bzw. lieben lernen, um der langfristigen Legitimation ihren Wert zu verleihen. Täglichlaufen kann man nicht versuchen. Entweder läuft man täglich – oder eben nicht. Ein Versuchen bildet keine Option. Die Gründe sich dieser Konzeption hinzugeben, mögen vielfältig sein, doch für Anfänger stellt sie kein probates Mittel dar, da die Kunst des Täglichlaufens ein respektables Maß an Erfahrung voraussetzt, die man als normaler Läufer sammeln sollte.

Meine Entwicklung zum Täglichläufer begann nach ca. 2 ½ Jahren als normaler – unregelmäßiger – Läufer. Hätte ich damals sofort mit dem Täglichlaufen begonnen, hätte ich weder mein zehnjähriges Jubiläum erlebt noch die grundlegende, natürliche Liebe zum Laufen in mir entdecken und fördern können. Heute betrachte ich das als eine Art Lebenseinstellung. Wenn ich auch meine Philosophie und den Stil sehr liebe und ihn auch in der Zukunft selbstredend weiter praktizieren werde – solange es mir möglich ist und ich die entsprechenden Aspekte bewußt kontrollieren kann – weiß ich nur zu gut, daß Täglichlaufen lange nicht alles im Leben ist. Es existieren weitaus bedeutendere Dinge – das Leben zum Beispiel.

38 Antworten zu “Täglichlaufen als Anfänger?”

  1. Ein Thema, wo ich nicht viel beitragen kann, da ich mich weder als Läufer noch als Täglichläufer bezeichen kann und will.
    Als ich damals die 22 Tage durchgehalten habe, war ich stolz darauf, aber für mich ist es einfach nichts. Schnell hab ich bemerkt, dass bei meinem Auf und Ab, diese Art Laufen nicht in mein Leben passt.
    Ich laufe dann, wenn es mir Spaß macht 🙂 Für mich wäre es ein Druck und ein Zwang.

    Du hast über dieses Thema sehr offen geschrieben, wird wohl Einigen nicht passen *g*. Aber ich weiß, das stehst du drüber.

    Ich kanns mir bei dir gar nicht mehr anders vorstellen, es gehört eben zu dir!

  2. Ja, ich weiß. Für Außenstehende ist die Thematik relativ schwer nachvollziehbar. Auf Deine 22 Tage blicke ich noch mit großem Stolz zurück – damit hast Du etwas erreicht, was nicht viele in ihrem Leben schaffen werden. Wenn es für Dich zum Druck werden würde, wäre das Ende sowieso nur eine Frage der Zeit. Täglichlaufen aus Zwang funktioniert langfristig nicht.

    Ach, was heißt schon passen? Es versteht sich eigentlich von selbst, daß ein Anfänger, der keine zwei Minuten durchlaufen kann, nicht mit dem Täglichlaufen beginnen sollte. Doch die Suchanfragen offenbaren das Gegenteil.

    Ja, das Täglichlaufen ist tief mit mir verwoben. Aber alles hat seine Zeit. 🙂

  3. Zwang und Druck kann ich eh nicht gebrauchen, da hab ich eh schon so genug.

    Ach stolz brauchst du deshalb nicht sein. Mir hat es jedoch gezeigt, dass ich doch einiges schaffen kann, wenn ich es nur will.

    Trotzdem werden einige über diesen Beitrag murren, ich hör das richtig 🙂

  4. Murren ist immer gut. *lacht* 😀

    Natürlich bin ich stolz auf Dich! Und ja, Du sagst es, „wenn ich es nur will“ – das ist es. Nur der Wille.

  5. Kommt Zeit, kommt mehr Lauf :), aber eben kein Täglichlaufen, sondern eher gemütlich meine 8 km, mehr brauchts nicht fürs Glücklichsein *g*, auch keine 50, 60 oder 100 km, denn das ist für mich Schwachsinn und das sag ich aus meiner Sicht, denn jeder muss wissen was er tut – wenn er es denn weiß 🙂

  6. Das ist mein Reden, wozu Täglichlaufen? Glücklich werden und sein, ist per se zu empfehlen und sollte vielleicht als persönliches Ziel definiert werden. Wie das jeder für sich erreicht, muß jeder wissen.

    Entsprechend auch Dein letzter Satz. Es existieren verschiedenen Welten im Mikrokosmos des Laufens – für mich steht das Täglichlaufen im Zentrum.

  7. Maaaaaaaaaaaan, Marcus…ich wollte mich gerade als Täglichläufer titulieren…gehe ich doch jeden Tag 3-5km mit meinem hund spazieren…und du sagst, das gilt nicht. Du bist ein Spielverderber…jawoll…:D

    Im ernst…nie und nimmer würde ich als Anfänger täglich laufen. Wen man, wie ich damals, nie Sport getrieben hat ist die Gefahr der Überlastung von Sehnen, Bändern und Gelenken viel zu groß. Das www. ist voll mit Wehwechen von laufanfängern die es sofort übertrieben haben. Erst mal laufen und sehen was der Körper so verkraftet…täglich laufen kann man später immer noch.

  8. Verzeih, liebe Anett, das war nicht meine Absicht! Es gibt aber durchaus Menschen, die das als Täglichlaufen bezeichnen würden. 😉

    Gerade das behutsame Entwickeln des Körpers ist das Wichtige, sich an seine Grenzen herantasten, dann eine Gewöhnung etablieren und sie sanft verschieben, bis er wieder mehr verträgt. Das ist durchaus eine heikle Angelegenheit, die man nicht einfach mal eben so praktizieren kann. Wie im Artikel angesprochen, frage ich mich immer, warum will ein Anfänger Täglichlaufen? Ich weiß es nicht.

  9. @Brigittchen: 100km? Ich kann das auch immer schlecht nachvollziehen und kann mir auch nicht vorstellen, daß das gesund für den Körper ist.
    So, ich wünsch euch noch eine schöne Adventszeit.

  10. Gesund ist relativ. Ich habe auch schon Sachen gemacht, da muß man sich fragen, ob das gesund ist. Manchmal muß man eben unvernünftig sein. Wobei das immer alles eine Frage der Intensität ist. Was ich mache, wäre für andere ungesund.

    Ebenfalls eine wunderbare Vorweihnachtszeit! Eine Frage noch, Anett. Wenn Du mit Deinem Ole täglich spazierst, ziehst Du ihm irgendetwas an? Heute früh bei -01 C° war das schon recht frisch.

    • Na manchmal ist es wohl alles andere als gesund, was du treibst, aber ich glaube, du hast dich dahin gehend gebessert…. kommt mir zumindest so vor.

    • Ich bin da ziemlich hartherzig. Solang es nicht wie aus Eimern kübelt, bekommt er nix angezogen. Wenn er sich bewegt, wird ihm warm. Wie uns doch auch. Wenn ich weis, wir sind länger unterwegs und es nieselt, dann bekommt er auch sein Mäntelchen an. Einzig aus dem Grund, er hat wenig Unterwolle und wäre somit schnell bis aud die Haut durchnässt und dann friert er logischerweise. Auf kurzen Runden gibts nix. Wie es wird wenn es richtig kalt ist, werden wir sehen. Dann nehme ich den Mantel mit und er bekommt ihn bei Bedarf. Heute bei 0 Grad gab es ihn nicht.
      Ich denke nämlich…etwas Gewöhnung und Abhärtung schadet ihm auch nicht.

  11. Ich kann mich deinen Auslegungen nur anschließen. Ich denke man wird von sich aus automatisch zum „Täglichläufer“ oder es wird nichts. Bewusst sich dazu entschließen finde ich persönlich problematisch.
    Das ist für mich eher eine Entscheidung die der Körper und der Geist selbstständig treffen. Da reicht ein „nur wollen“ nicht aus!
    Aber auch hier gibt es, wie immer, auch Läufer die das Gegenteil beweisen. 😉

  12. Genau Gerd, Ausnahmen gibt es immer. Das ist auch gut so!

    Und was Du hier ansprichst, da stimme ich Dir absolut zu. Das kann man definitiv nicht planen. Mit der bewußten Intention das über lange Zeit auszuüben, das kann nicht funktionieren. Ich bin ein gutes Beispiel – ich wollte nie täglich laufen und bin doch ein Täglichläufer geworden.

  13. @Anettchen, schon verrückt sowas oder? Und dann womöglich tagelang nicht bewegen können – nö nö nö!

    Ich wünsche dir auch eine schöne Adventzeit!

  14. Dann war die Intensität wohl zu hoch! 😉

  15. Lieber Marcus,

    wieder einmal findest Du exakt die passenden Worte zu einem komplexen Thema, besser hätte man es nicht formulieren und erklären können. Eine kleine Ergänzung möchte ich aber noch einbringen: Was dem Anfänger sicherlich ebenfalls hilft sich an das Laufen selbst erst einmal zu gewöhnen sind Erfolge. Und die sind erst einmal leichter mit anderen Zielen zu erreichen. Z.B. die ersten 10 Km an Stück zu laufen, vielleicht irgendwann einmal 20, dann eventuell einen 10 Km-Wettkampf, den man erfolgreich meistert. Das Alles sorgt für Zufriedenheit und Stolz. Das Täglichlaufen, wie auch der Ultramarathon, den irgendwo ähneln sich diese Dinge doch sehr, sind sie doch beide recht ungewöhnlich und nicht von jetzt auf gleich zu realisieren, entwickelt sich dann erst aus diesen kleinen Zielen. Warum? Weil man erst mit der Zeit feststellt, dass das Laufen an sich gut für mich ist, meiner Gesundheit zuträglich ist und mich glücklich macht. Man kann das nicht trainieren, man muss es für sich selbst entdecken, erfahren! Auch beim Ultra ist das so, nicht das 100 Km und mehr am Stück zu laufen gesund wäre, nein, aber das Training dort hin, das ist gesund. Der Ultra selbst ist dann für meine Seele und meinen Kopf gut, denn es beweist mir, zu was ich alles in der Lage bin wenn ich es nur will und was ich alles aushalten kann, auch an Schmerzen. Ich denke ähnlich ist es beim Täglichlaufen, auch hier bedarf es zuweilen enormer Willens- und Durchhaltekraft. Aber die Sache selbst ist es doch dann auch, die mich als Menschen wiederum davon profitieren lässt, indem sie mein Selbstbewusstsein und die Kenntnis um meinen eigenen Körper stärkt.

    Aber das alles bedarf enormer Erfahrung, und um die zu bekommen muss man mit Freude Kilometer sammeln, und das wiederum geht nur mit der entsprechenden Motivation, und diese muss ich mir erst einmal in kleinen, erreichbaren Zielen suchen.

    Ganz liebe Grüße, und herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag (wann erscheint Dein Buch??),
    Steffen

    P.S:: Ich habe meinen Bericht über meinen ersten Lauf in nahezu totaler Dunkelheit gefunden:
    http://runningfreaks.de/index.php?option=com_content&view=article&id=253:steffen-97-km-in-455&catid=40:blog-training&Itemid=120#comments

  16. Erstmal vielen Dank für den Link, lieber Steffen, im Laufe des Tages lese ich mir Deinen Bericht durch – ich bin schon gespannt! 🙂

    Deine Ergänzung fügt sich nahtlos in die Thematik ein. Ich kann Dir nur beipflichten. Als Anfänger muß man das Laufen lieben lernen, die Freude an der Bewegung zum einen entwickeln und zum anderen sie langfristig verinnerlichen. Dies erreicht man in der Regel über kleine Erfolge, wie zum Beispiel durch Wettkämpfe, ja. Mein Weg war allerdings ein anderer – ich bin da wohl die Ausnahme. Ich benötige weder ein Ziel noch Motivation.

    Ich bin kein Ultraläufer, aber Deine Gedankengänge treffen auch auf das Täglichlaufen zu. Die erforderliche Selbstdisziplin fordert hin und wieder ihren Tribut, mental wie körperlich. Nicht immer ist das gesund, muß es auch nicht, doch definiert das die persönliche Wertschätzung. Sich über diese Unzulänglichkeiten hinwegzusetzen und auch Schmerzen zu ertragen, wird zu einem erhebenden Gefühl. Interessant zu sehen, zu welchen Leistungen der Körper in der Lage ist, gell? Der Sieg über sich selbst, ja, ein Triumph des Willens.

    Ultra- wie Täglichlaufen sind zwei besondere Stile, die man nicht einfach mal eben so ausüben kann. Man muß eine langsame Entwicklung dahingehend durchleben und es wahrhaftig lieben lernen. Der Weg ist das Ziel. Ich persönlich betrachte mein Täglichlaufen als ein Gefühl.

    Und ja, das Buch. Ein schöner Gedanke, den ich nicht mehr ablehne. Wenn ich das realisiere, seid Ihr hier die ersten, die davon erfahren! 🙂

    • …und die ersten Käufer, garantiert, aber bitte mit persönlicher Widmung und Signatur!

      Ich wusste es, irgendwann bekomme ich Dich weich, oder anders, die Hoffnung stirbt zuletzt! Und, den Titel hast Du ja schon!

      Liebe Grüße,
      Steffen

  17. Brigitte, ja, das war schon – sagen wir – etwas seltsam.

    Brigitte, da hast Du Recht. So extrem wie früher bin ich nicht mehr. Heute trug ich sogar Handschuhe – das erste Mal seit dem Februar. Dennoch, kurze Hosen und T-Shirt sorgten heute dennoch für irritierende Blicke. 😀 😀 😀

    Anettchen, das ist doch nicht hartherzig. Das ist eine gesunde wie natürliche Einstellung. Also mag er Nässe wohl nicht so. Gestern stoppte mich Minihund Emma, danach kam Minihund Lily angetrottet – man hat ihr richtig angesehen, wie sie die Nässe haßt.

    Abhärtung ist immer gut!

    Das sieht gut aus, gell? 🙂

    Steffen, gutta cavat lapidem non vi sed saepe cadendo. Nicht ganz wörtlich, aber: steter Tropfen höhlt den Stein. 😉

    Widmung und Signatur versteht sich von selbst – Ehrensache! Aber nur für meine Stammleser. 🙂

    • Lieber Marcus,

      bei den vielen Tropfen kann man schon von einem Fluss sprechen, und der Stein ist wirklich schon sehr stark ausgehöhlt, es dauert nicht mehr lange und er ist durch!

      Vorfreude ist die schönste Freude!
      Danke Dir, lieber Marcus.

    • *lach*..er oder sie guggt wie Ole…arme gequälte Hunde….

  18. Öhm Spotzl, wenn du an die Stammleser ein unterschreibseltes Exemplar verschickst, so wird das ev. ein bissi arg viel, meinst du nicht? Du wolltest sicher StammPOSTER schreiben gell?

  19. Auch wieder wahr, lieber Steffen! Wann er endgültig ausgehöhlt ist, kann ich aber nicht sagen. Noch nicht! Betonung auf noch. 😉

    Anettchen, das Bild von Ole ist genial! Du hättest ihm keinen Spiegel hinstellen sollen; der Arme! 😀

    Brigittchen, danke für den Hinweis. *verneigt sich* Ich meinte natürlich Stammkommentatoren!

    Anettchen, Ihr drei seid die Ersten! Versprochen. 🙂

  20. Hallo, lieber Marcus,

    ein interessantes Thema, finde ich. Genauso interessant ist es sicherlich, wie jeder einzelne zum täglichen Laufen findet. Manchmal findet auch ein blutiger Anfänger gleich zum täglichen Laufen. Die Gefahr, dass man sich übernimmt, ist da sicher noch viel größer, als wenn man schon ein wenig Lauferfahrung hat. Doch wenn man keine Wettkampfambitionen oder sonstige hohen Ziele hat, es wirklich langsam angehen läßt, warum nicht? Ich stimme Dir jedoch zu, ich würde jemanden, der noch nie gelaufen ist, nicht dazu raten, direkt jeden Tag zu laufen. Körper und Geist brauchen ihre Zeit, um mit diesem Neuen klar zu kommen. Man muss das Laufen wirklich gerne mögen, sonst ist es mit der neuen Liebe auch ganz schnell wieder vorbei.
    Als ich das erste Mal vom täglichen Laufen las, hat mich das zunächst abgeschreckt. Ich hielt es für überzogen. Doch irgendwas hat mich daran fasziniert. Ich beschäftigte mich virtuell immer mehr mit diesem Thema und irgendwann auch mit der Frage, wie ich damit zurecht kommen würde. Ist Tägliches Laufen etwas für mich? Ich hatte zahlreiche Für und Wider parat. Es half alles nichts. Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszubekommen. Ich musste es einfach tun. Nun tue ich es immer noch tatsächlich jeden Tag, ich habe nicht mehr aufgehört damit. Ich habe das Laufen schon vor dem Täglichen Laufen geliebt und ein wenig befürchtet, diese Liebe könnte schnell vorbei sein. Doch so ist es nicht, ganz im Gegenteil. Diese Liebe ist noch viel stärker und intensiver geworden. Nur an wenigen Tagen gibt es ein wenig Liebeskummer, wo mir das Laufen nicht so recht Spaß macht. Doch ich führe mittlerweile Buch darüber, wie oft mir das Laufen Spaß macht. Du wirst nur ganz wenige Tagesnotizen finden ohne diesen „Spaß“-Vermerk.
    Bei Dir ist es nun schon viel mehr geworden. Vermutlich kannst Du Dir ein Leben ohne Deinen täglichen Lauf überhaupt nicht mehr vorstellen. Ist das eigentlich noch Sport oder nicht viel mehr geworden?
    Wie sehr zählt für Dich der sportliche Leistungsgedanke beim Laufen? Bist Du traurig, wenn Du vielleicht mal etwas langsamer unterwegs ist?
    Schönen Abend wünsche ich Dir noch
    und liebe Grüße
    Kornelia

  21. Liebe Kornelia,

    viel ist möglich und manche Ausnahmen bestätigen die Regel. Selbst im Täglichlaufen. Dennoch, warum sollten Anfänger damit beginnen? In sicherlich fast allen Fällen werden sie diese Entscheidung bereuen und bleiben dem Laufsport vielleicht für immer fern – und das wäre schade.

    Wenn ich damals bewußt vom täglichen Laufen gehört oder gelesen hätte, so hätte ich das garantiert nicht begonnen, geschweige denn durchgehalten. Wieso auch, damals wäre mir dies absurd erschienen. Und selbst heute noch, frage ich mich hin und wieder, warum ich das mache. Du nennst das Liebeskummer. Doch das gehört dazu. Aber das habe ich schon oft erwähnt.

    Ich führe zwar auch sehr detailliert Buch, aber ob mir das täglich Freude bereitet, erfasse ich nicht. Obwohl, an den Zeiten könnte man das ablesen (sofern keine Zwangspause erfolgte). 😉

    Ein Tag, ein Leben ohne Täglichlaufen? Nein, das kann ich mir nicht mehr im Ansatz vorstellen. Daher auch ein wenig meine Angst, wenn das irgendwann vorbei sein wird – das wird alles andere als leicht werden. Allerdings denke ich daran lieber nicht. Und lasse mich überraschen.
    Als Sport sehe ich das für mich nicht unbedingt, eher als Selbstdisziplin. Es geht in Richtung einer Art Lebenseinstellung. Nicht mehr, nicht weniger. Mein Leben dreht sich nicht um das Täglichlaufen, gleichwohl ist es ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens.

    Und sportlicher Leistungsgedanke? Das interessiert mich nicht weiter respektive danach strebe ich nicht. Hin und wieder lasse ich mich reizen und überhole Fahrradfahrer oder andere Läufer. Sagen wir so, wenn ich wollte, wäre ich bei Wettbewerben nicht der Letzte. 😉 Aber bei dem Trainingsgrad, den das Täglichlaufen offeriert auch kein Wunder.

    Ebenfalls einen schönen Abend!

  22. Gabriela Says:

    Hallo Marcus,

    ich kann gut verstehen, dass Du als erfahrener Täglichläufer als Ratgeber sehr gefragt bist, und Deine Hinweise oben klingen vernünftig und hilfreich.

    Ich selbst kann eigentlich nicht viel zu diesem Thema sagen, zum einen weil ich ohnehin nicht täglich laufe, zum anderen hab‘ ich mir bisher einfach keine Gedanken dazu gemacht … und werd’s wohl auch nicht tun 😉

    Ich walke/laufe einfach nach Lust und Laune … mal mehr mal weniger, mal langsamer, mal schneller ….
    Ich verlaß mich da ganz auf meinen Körper, der ist der beste Ratgeber. Er sagt mir, wenn es zuviel des Guten war genauso wie wenn ich mal wieder zu lange pausiert habe …. und er läßt mich von langsam und gemütlich gehen bis hin zu ordentlich laufen alle Möglichkeiten erfahren … ich bin manchmal selbst überrascht! Auf diese Art macht mir die Sache immer wieder neu Spaß 🙂
    Würde ich mir den Kopf darüber zerbrechen, was wann wie und wieviel „richtig“ ist, hätte ich vermutlich längst die Lust verloren …. (vermute ich jedenfalls.)

    In diesem Sinne wünsche ich Dir und allen Läufern und Walkern einfach vor allem immer wieder viel Spaß an der Freud‘ 🙂

    Lieben Gruß,
    Gabriela

  23. Gabriela, auf seinen Körper zu hören und ihm zu vertrauen – ohne großes Nachdenken, entspricht meiner Intention. Natürlich ist das auch eine Frage, ob und was man erreichen will.

    Sich die langfristige Freude zu erhalten, sollte Priorität haben. Es nützt nichts, wenn man nur noch aus einem Zwang heraus agiert. Und nach Lust und Laune zu laufen, ist sinnvoll. Ich mache im Prinzip auch nichts anderes. 🙂

    Möge Dir die Freude lang erhalten bleiben, einen schönen Tag und viel Spaß!

    • Gabriela Says:

      „Ich mache im Prinzip auch nichts anderes.“

      Ja, ich weiß …. deswegen lese ich ja Deine Artikel auch so gerne 🙂
      Da schimmert immer diese innere Haltung durch, die der meinen sehr ähnelt … wenn auch das äußerlich sichtbare Ergebnis anders ausschaut.

      Liebe Grüße!

      • „wenn auch das äußerlich sichtbare Ergebnis anders ausschaut“ – Auch dies ist bei mir sicherlich nicht anders. 😉

        Ich wünsche Dir einen wunderbaren Abend!

  24. Hallo lieber Marcus,

    in diesem Artikel hast du es wieder mal auf den Punkt gebracht… Ich habe beim Lesen meine eigene Entwicklung gedanklich verfolgt und mich gefragt, was passiert wäre, wenn ich als Anfänger täglich gelaufen wäre…
    Wahrscheinlich wäre ich jetzt schon wieder Stubenhocker…. 😀

    Nein im Ernst: Im nahhinein bin ich sehr froh, daß ich es langsam „wachsen“ lies. Stück für Stück habe ich mich weiter vorgetastet – erst war ich stolz, 3km am Stück geschafft zu haben, dann 5,6km, dann 10, dann ein Halbmarathon, ein Marathon…. und dann bin ich irgendwann aufs täglich Laufen gestoßen. Es war ein Prozesses, der sich langsam aufgebaut hat und seine Fortsetzung im täglichen Laufen fand und weiter findet.
    Allerdings war für mich war das täglich Laufen, als ich damit begann, ein Versuch. Ich wollte es einfach mal versuchen, weil ich der Meinung war, daß man nicht von etwas mitreden kann, wenn man es nicht probiert hat. Du schreibst zwar, daß man täglich laufen nicht versuchen kann – aber bei mir hat der Versuch funktioniert… Allerdings kann man heute nicht mehr von einem Versuch sprechen, über dieses Stadium bin ich wohl mittlerweile hinaus…

    Ich wünsche dir einen schönen Abend!
    Viele liebe Grüße
    Petra
    Ach – eh ich es vergesse: *willaucheinbuchmitsignaturhaben* 😀

  25. oooooooooooooooops – ich habe dich jetzt aus Versehen mit „k“ statt „c“ geschrieben . Sorry! 🙂

  26. Och, Stubenhocker muß nicht negativ sein. Ich bin gerne mal einer. 🙂 Aber ich weiß schon, was Du meinst. Diese gewachsene Entwicklung ist ein wahrer Weg. Ich hingegen, habe den Marathon aber ausgelassen. Natürlich begann mein Weg zum Täglichläuferdasein auch sehr langsam und zu Beginn lief ich nur fünf Kilometer pro Tag. Nach und nach wurde mehr daraus.

    Ja, nach meiner Betrachtung gibt es kein Versuchen. Wer so an die Thematik heran geht, hört bald wieder auf. Daß das bei Dir nicht der Fall war, bestätigt die Ausnahme der Regel.

    Ich wünsche Dir noch viele Jahre als Täglichläuferin!

    P.S. Ich war so frei und habe das „k“ in ein „c“ verwandelt. 😀

    P.P.S. Ich nehme Dich auch in den exklusiven Kreis der erlauchten Signaturbuch-Bevorzugten auf. 😀

  27. ich fasse mich kurz – sehr interessant ..aber ich denke man kann auch als anfänger täglich laufen – und wenns nur 2km sind.. obwohl für mich kommts nicht in frage habe jedoch größten respekt !!

  28. Hallo Marcus,
    ich kann nur bestätigen das es nicht sinnvoll ist als anfäger dem täglich laufen zu fröhnen.
    mir als läufer der jahrelang auf der piste war ist das täglich laufen am anfang seht schwer gefallen, mental wie körperlich. ich kann eigentlich nur abraten wenn nicht eine gewisse vorkenntnis im laufen vorliegt. aber wie hier schon oft geschrieben wurde bestätigen ausnahmen die regel.
    ultra und täglichläufer kann man eigentlich nicht miteinander vergleichen außer man sieht nur die mentale stärke die jeder von beiden haben muss um sein ziel zu erreichen.
    ein ultraläufer ist nicht gleich in der lage jeden tag 13 oder mehr kilometer laufen zu können und schon garnicht über so eine zeit wie marcus es tut.
    es sind quasi zwei verschiedene sportarten die mit den beinen ausgeübt werden.
    aber jede laufende bewegungsform egal ob ultra, streaker oder normaler läufer hat beachtung zu finden.
    lebt das leben, es ist lebenswert kann ich nur sagen.

    lg
    marco

  29. Geli, die Frage lautet, warum sollte man? Damit wird der Anfänger weder lange durchhalten noch tiefere Freude erfahren.

    Man muß sich auch fragen, was Täglichlaufen eigentlich bedeutet. Täglich zwei Kilometer zähle ich nicht dazu – sofern man nicht krank ist und die Intensität reduzieren muß. Ich las schon oft, wenn einige sogenannte „Täglichläufer“ krank sind, hoppeln sie dreimal um den Wohnzimmertisch und verkaufen das als Täglichlaufen. Da frage ich mich schon, was das soll – zumal, wenn ich erkältet bin und mich für langsame vier/fünf Kilometer in die Natur begebe. Das ist dann lächerlich, entzieht sich der Ernsthaftigkeit. Wenn es nicht mehr geht, sollte man zu sich selbst so ehrlich sein und damit aufhören. Auch Täglichlaufen fängt im Kopf an.

    Marco, vergleichen kann man die Stile vielleicht nicht, aber in bestimmten Bereichen ähneln sie sich oder überschneiden sich sogar. Wobei sich das mehrheitlich in Richtung der mentalen Welt konzentriert. Ich persönlich kann zu Ultras natürlich nichts sagen.

    Täglich 13 Kilometer zu laufen, ist für mich nichts Besonderes. Sofern die Zeit auch mitläuft, versteht sich. 😉 Der Körper gewöhnt sich an alles.

    Ja, jeder, der sich bewegt, verdient Respekt und besitzt meine Hochachtung. Das gilt selbstverständlich auch für Walker etc. Im übrigen eine besonders freundliche Spezies.

    Schönes WE!

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