Täglichlaufen. Ein Gedankenspaziergang.

Wer möchte, darf folgenden Beitrag als Plädoyer für das Täglichlaufen interpretieren. Das dürfte keine Überraschung sein, schließlich impliziert das bereits der Titel meiner Seite. Demungeachtet bin ich versucht den Artikel nicht mit der Feder der Schönfärberei zu formulieren, soll heißen, daß auch Kritik einfließen wird.

Es ist keine Kunst täglich zu laufen. Es ist eine Kunst täglich zu laufen. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen diesen Sätzen. Die natürlichste Sache der Welt. Auf Grund unserer Erziehung, unseres Lebensstils und unserer gesellschaftlichen Entwicklung betrachten wir es heutzutage als suspekt und unnatürlich. Doch nur weil die Majorität dieses Denken hofiert, ja, als nicht salonfähig deklariert, ist es nicht korrekt – sie wissen es nur nicht besser. Meine Einstellung diesbezüglich muß ich nicht weiter erläutern. Ich praktiziere es, definiere es aber nicht zum einzig Wahren – denn das ist es nicht. Gesunde Zweifel schützen vor Fanatismus. Ich würde Täglichlaufen nie zur Nachahmung empfehlen, bin ich doch selbst auch nur hinein gestolpert. Wie könnte ich dann andere Menschen davon überzeugen wollen? Eine Konzeption, die Pro und Contra in sich vereinigt. Wie im Leben, kein Licht ohne Schatten – keine Berge ohne Täler. So wie alles im Sein. Denn nichts hat eine Seite im Leben, nur manchmal sieht man die versteckte nicht, doch sie ist da.

Man läuft täglich oder eben nicht. Ein Versuchen gibt es nicht. Unzählige Aspekte bedingen diesen Stil. Einige kann man beeinflussen, andere nicht. Genau das macht es zu einer Herausforderung. Und all diese Punkte stehen auf einem Fundament – Gesundheit als essentiellste Basis. Wer Täglichlaufen langfristig ausüben will, darf sich nicht der Vorstellung hingeben, möglichst lange durchhalten oder sehr viele Tage zu einer Serie aneinander reihen zu wollen. Dieser nächstliegende Weg kann funktionieren, aber wahrscheinlich wird er sehr schwungvoll zu einem furiosen Ende führen. Das geheimnisvolle Mysterium liegt in der Erkenntnis, heute laufen zu wollen. Weil es Freude bereitet. Weil man das Laufen liebt. Weil es einem gut tut. Weil es der Gesundheit dient. Weil es stark macht. Weil es ein phantastisches Gefühl in einem auslöst. Das gilt aber nur für diesen einen Tag. Ist der nächste Tag da – darf man wiederum nur an das Heute denken, nicht an das Morgen. Das Morgen ist nur eine Vision.

Hat man diese Intention in allen Facetten verinnerlicht, steht einer langen Serie nichts mehr im Wege, sie fällt als unbedeutendes und irrelevantes Nebenprodukt automatisch an – die entsprechende Gesundheit als fundamentales Zentrum seiner Selbst vorausgesetzt. Totale Konzentration auf das Sammeln von Tagen als reinen Selbstzweck führt ebenfalls zu einem Finale. Eine weitere Folge manifestiert sich in der Enttarnung der Motivation als Illusion. Wozu sich noch zum Laufen motivieren, wenn auf Grund des Stils der tägliche Lauf fester Bestandteil des Tages ist? Allein der Zeitpunkt stellt oft ein Problem dar, jedoch ein lösbares.

Diese Einsicht gelebt, wird zum langfristigen Erfolg führen. Und gleichzeitig stellt sie die größte Gefahr dar. Denn wer zahllose Tage oder bereits Jahre absolviert hat, wird nicht mehr ohne besonderen Grund sein Tun beenden. Bei erfreulicher Gesundheit ist das obsolet. Aber wenn man krank ist, neigt man dazu seine Serie aufrecht zu erhalten, obwohl der Verstand und die Vernunft durchaus koexistieren und evident zum Ausdruck bringen, daß ein Ende einfach nur adäquat und sinnvoll wäre. Die Crux liegt darin, zu erkennen, wie weit man gehen darf, bevor es kontraproduktiv und damit schädlich für sich und die Gesundheit wird. Härte gegen sich selbst? Bis zu einem gewissen Grad besteht die Option, danach wird sich die vermeintliche Härte in das Gegenteil verkehren. Gleichwohl reduzieren sich nach meiner Erfahrung Verletzungen und ähnliche Unwägbarkeiten immens. Insgesamt betrachtet, war ich nie so gesund wie in meinen Jahren als Täglichläufer. Nicht zu vergleichen mit den Schwierigkeiten als „Normalläufer“. Maßvolles Praktizieren als Essenz. Glücklicherweise lehrt einem das Täglichlaufen ein besseres Verständnis zu seinem Körper, man muß sich nur vertrauen.

Der nächste Schwerpunkt liegt in den absolvierten Kilometern. Im Laufe der Zeit erreicht man eine Ebene, auf der man mindestens eine selbst definierte Kilometerzahl täglich laufen möchte. Erst wird es zur Gewohnheit, später mutiert es zum Ritual. Paßt man nicht auf, so werden diese Spinnweben der Ritualität zu festen Drähten aus Metall, denen man sich nur noch schwer widersetzen kann. Man unterschätzt sich. Man überschätzt sich. Ein Weg voller Hürden, Hindernisse und offener Türen, die man nicht sieht oder nicht sehen will.

Den Pfad der steten Gesundheit mußte ich temporär verlassen, partiell wurde es kritisch, doch letztlich war mir das Glück hold. Mein größter Vorteil liegt einleuchtend auf der Hand. Ich wollte nie ein Täglichläufer werden, was mir eine gewisse Distanz ermöglicht. Zumal ich mir das nie hätte vorstellen können. Eigentlich absurd. Und doch hat mich das Leben zum Täglichläufer gemacht. Ich liebe es. Ich lebe es. Und ja, ich bin ehrlich – ich gebe es zu – von Zeit zu Zeit wird es mir zu viel, nicht nur körperlich, vor allem auch mental. Dann wünsche ich mir, unvorstellbar, Ruhetage – nur einen! – einfach mal nicht laufen. Doch, ich kann dem nicht nachgeben, weil ich schwach bin. Auch das gehört dazu. Oft fehlt mir die Kraft für eine Fortsetzung, denn es bedarf nicht wenig davon. Der schwierigste Prozeß besteht darin, nicht aufzugeben. In der Theorie simpel, die Praxis ist das Leben. Diese Phasen lassen sich mit noch so viel Disziplin nicht vermeiden; das wäre auch unlogisch und irreal.

Meine bisherigen Jahre waren sehr erlebnisreich. Im Guten wie im Schlechten. Ich will mich nicht explizit festlegen, doch bin ich sicher, daß ich erneut so handeln würde. Letztendlich hat mich mein Täglichlaufen zu einem anderen Menschen gemacht. Ich werde nie wieder so sein wie vorher. Ja, es ist eine Art von Geschenk, welches jedoch seinen Preis hat, seinen Tribut fordert. Es hat sich in mir die Fähigkeit entwickelt, die Natur in ihrer atemberaubenden Schönheit täglich neu beobachten zu können. In all ihrer Vielfältigkeit. Es hat mich einfühlsamer und sensibler werden lassen. Durch die tägliche Dokumentation bin ich mir meiner selbst viel mehr bewußt. Auch ist mein Augenmerk auf die Zeit konzentriert, auf unsere kurze, vergängliche und unwiederbringliche Existenz in dieser Welt, in diesem Leben. Meine Wahrnehmung hat sich verschärft, ich achte mehr die kleinen Dinge des Lebens, weiß das Unscheinbare zu schätzen und genieße den Moment. Allein dafür hat sich der Pfad des täglichen Laufens schon gelohnt und unendlich oft ausgezahlt.

Und jeden Tag frage ich mich, wie lange noch? Wie weit werde ich diesen Weg noch beschreiten? Ich weiß es nicht. Die Zukunft ist noch nicht geboren. – Täglichlaufen. Ein besonderer Stil. Mit Vor- und Nachteilen. Natürlich. Eine Leidenschaft. Meine Leidenschaft. Man muß sein Herz daran binden, ohne das Herz und sich selbst darin zu verlieren.

Leben heißt Lernen

Leben heißt lernen,
daß wir uns Zeit nehmen müssen,
wenn wir welche haben wollen,
daß wir verantwortlich sind
für Gedachtes und Nichtgedachtes,
Gesagtes und Nichtgesagtes,
Getanes und Nichtgetanes,
daß der Sinn des Lebens
darin liegt, immer die Liebe
und das Leben im Sinn zu haben.

Leben heißt lernen,
daß es nicht darauf ankommt,
ob wir uns etwas schenken,
sondern darauf, ob wir imstande sind,
uns gegenseitig etwas zu geben;
daß das Wesen des Lebens
die Veränderung ist;
daß wir Liebe säen müssen,
wenn wir Liebe ernten wollen.

Leben heißt lernen,
die Kunst der Gelassenheit auszuüben:
das Weglassen, das Zulassen,
das Loslassen,
daß die schwierigste Aufgabe
unseres Lebens darin besteht,
nie aufzugeben,
daß unser Menschsein untrennbar
mit dem Menschwerden verbunden ist.

(Ernst Ferstl)

40 Antworten zu “Täglichlaufen. Ein Gedankenspaziergang.”

  1. Wunderbare, sehr interessante Zeilen – danke für einen weiteren Denkanstoß! – Ich habe noch Fragen zu deinem Täglichlaufen: gibt es nie einen Tag, an dem du einfach nicht laufen kannst (wir sind z.B. alle 8 Wochen für ein paar Tage bei meiner 87-jährigen Mutter zu Besuch, um ihr ein wenig zu helfen – sie wäre tödlich beleidigt, wenn wir dann laufen würden , es kämen Sätze wie: „ihr habt ja gar keine Zeit für mich“, „ihr könnt doch sonst immer laufen“…würden wir es tun, wenn sie schläft, würde sie sagen „ich konnte nicht schlafen, weil ich euch kommen bzw gehen gehört habe“ etc; mich ärgert diese Zwangspause jedes Mal, aber ich habe auch nicht die Kraft da gegen zu ‚rebellieren‘ – das habe ich schon als Kind so anerzogen bekommen, dass „sich das für einen Gast nicht gehört, dass er nicht uneingeschränkt für den Besuchten da ist“) – gibt es solche Tage in deinem Leben nie, dass du aus beruflichen oder persönlichen Gründen nicht laufen kannst??
    Eine weitere Frage: wie lange bzw wie viele km läufst du so pro täglicher Einheit? – Kommt deine Familie, deine unmittelbar mit dir Lebenden mit dem Täglichlaufen gut klar?
    Viele Fragen – ich weiß, aber das Thema interessiert mich sehr.
    Liebe Grüße Eva

  2. Eva, mein letzter wirklicher Ruhetag war am 17.03.2001. Das ist so lange her, ich kann mir das gar nicht mehr vorstellen. Ich habe auch nicht die Kraft ein Tag zu pausieren. Wahrscheinlich würde mich das verrückt machen. 😉 Wer weiß.

    Wenn Dich diese Zwangspause ärgert, schaff sie ab. In Wirklichkeit hindert Dich niemand daran. Tue das, was Dir gut tut, nicht, was andere Menschen von Dir erwarten. Aber ich verstehe Dich, ich bin ähnlich erzogen. Wie erst neulich geschrieben, ich ordne dem ziemlich viel unter. Zeichnet sich ab, daß es von der Zeit nur schwer lösbar ist, laufe ich eben nachts oder ganz früh. Irgendwie geht das immer.

    Die Kilometer schwanken ständig. Ich will nicht unter 10 KM fallen, passiert auch selten. In den letzten Jahren hat es sich so zwischen 10 bis 18 KM eingependelt (Standardrunde sind 13 KM). Hin und wieder schlägt es nach oben aus. Oder auch mal nur vier Kilometer, einfach weil keine Zeit ist. Da spielen viele Faktoren eine Rolle.

    Die letzte Frage ist gut. Hm. Sagen wir so, sie haben es alle akzeptiert, kennen es nicht anders. Manche innerhalb der Familie ignorieren das und wiederum andere Personen sind durchaus genervt. Ist ja klar, wenn ein Fest oder so ansteht, überlege ich meistens als erstes, wie ich dann meinen Lauf unterbringe. Das kann nur nerven. Aber so ist das nun mal. 🙂

  3. Ich bin immer wieder über deine Worte erstaunt. Es ist herrlich deine Beiträge zu lesen!

    Weisst du eigentlich, dass ich dich, seit ich dich kenne, bewundere? Ich bewundere dein Beharrlichkeit, ich bewundere deine Diziplin und deine Härte zu dir selbst. Und doch bist du der einfühlsamste Mensch den ich kenne. Und trotzdem ist es für mich seit Jahren normal, dass du jetzt mal laufen gehst. Diesen Satz höre ich jeden Tag und jeden Tag frage ich dich, wie es denn war. Dein Täglichlaufen gehört auch in meinen Alltag – witzig!

    Gerne hätte ich nur ein bisschen was von dir und schon würde mir einiges leichter fallen.

    Du findest für dich nie eine Ausrede einmal einen Tag auszusetzen. Ich hingegen schon und das ärgert mich. Aber so sind wir Menschen nun mal verschieden.

    Bleib so wie du bist! Du bist ein wundervoller, wertvoller Mensch!! HDSL

  4. Brigitte, Du machst mich ja ganz verlegen! Zumal ich das nicht geschrieben habe, um Lob dafür zu erhalten. Ich wollte nur ein paar Gedanken zum Ausdruck bringen. Dankeschön!

    Es ist eigentlich erstaunlich, daß Du das witzig findest und nicht ebenfalls genervt bist. Es kommt vor, daß es mich selber nervt. 😉

    Es mag sein, daß meine Beiträge „Stärke“ implizieren, aber das bin ich nicht. Wäre ich wirklich stark, hätte ich die Kraft einfach mal nicht zu laufen. Das Gegenteil ist natürlich leichter.

    Nicht vergessen, jeder Mensch ist perfekt so wie er ist! Nie vergessen! Und wenn wir schon beim Loben sind, ich bewundere Dich für Deine künstlerischen Talente. Laufen ist nun wirklich simpel – das kann jeder ohne Probleme. Aber Deine Talente sind schon grandios! Ebenfalls HDSL!

  5. Ich mache dich doch nicht verlegen! Ist ja kein Grund dafür da. Sicherlich hast du das nicht geschrieben um Lob zubekommen, das hast du nicht nötig.

    Anfangs hats mich immer gewundert, ab und zu hab ich mich geärgert, seit langem gehört es halt dazu – und aus! 😉

    Doch du bist schon stark! Es hat nichts mir Stärke zu tun, einmal nicht zu laufen. Es gehört zu deinem Tagesablauf dazu, wie das Zähneputzen oder Duschen…

    Mag sein, dass ich künstlerische Talente habe, aber diese rächen sich jetzt auch ganz gewaltig und ich hoffe, dass das nicht das Ende sein wird :(.

    Aber wird schon passen. Positiv denken 🙂

  6. Genau, der letzte Satz ist schön, bzw. die Denkweise dahinter. Ich drücke Dir die Daumen, daß sich nichts rächen wird, gell? Letztendlich darfst Du nur das Schöne darin sehen. Nicht zweifeln oder so. Und schon gar nicht damit aufhören! 🙂

  7. Dein Beitrag ist wieder wundervoll! Von der ersten bis zur letzten Zeile dachte ich nur: Danke! Danke, Marcus! 🙂

  8. Merci, Ramona! Es sind zwar meine Erfahrungen verarbeitet, aber eine Täglichläuferin kann das natürlich sehr gut nachvollziehen. Mehr als ein Normalläufer.

  9. Ich bewundere deine Stärke, deine Ausdauer, dein Durchhaltevermögen und kann voll und ganz verstehen, dass es dich sicherlich verrückt machen würde, einen Tag zu pausieren! Solange es dir gut tut, besteht ja auch kein Grund dazu…

    Die Kraft, mich gegen den Willen – z.B. meiner hochbetagten Mutter – zu stellen und in den paar Besuchstagen bei ihr zu laufen, obwohl sie kein Verständnis dafür hat, die habe ich noch nicht – weiß auch nicht, ob ich sie in diesen paar Jahren, die ihr noch bleiben werden, haben werde. Leider – für mich, ich weiß! (Wie gesagt, nachts würde auch nicht gehen, weil es – angeblich – ihren schlechten Schlaf stören würde etc etc etc)

    Deine Kilometerumfänge sind aber auch nicht ohne – und das täglich, ich bin ziemlich sprachlos!

  10. Früher konnte ich mir nicht einmal vorstellen, fünf Kilometer zu laufen. Ergo konnte ich es nicht, wollte auch nicht. Die Zeiten ändern sich, der Körper gewöhnt sich an alles – solange man eben nicht übertreibt.

    Die Kraft ist bei Dir sicher vorhanden, tief im Innern ist sie verborgen. Du mußt sie nur freilegen. Und für ein kleines Stündchen zu verschwinden, fällt doch kaum auf, oder? 😉

    Nur ein Vorschlag, egal was Du tust, es ist richtig!

  11. Marcus, den Satz „egal was du tust, es ist richtig“, werde ich mir künftig mehr verinnerlichen – danke! Schönen Abend und liebe Grüße Eva

  12. Eva, wenn Dir das gelingt, wirst Du vielleicht nicht glücklicher werden, aber sicher zufriedener. Alles Gute! 🙂

    Hast Du Ambitionen täglich zu laufen? Ein wenig lese ich das heraus oder irre ich mich? Obwohl Du ja fast schon eine Täglichläuferin bist.

  13. Hallo lieber Marcus,
    ich danke Dir vielmals für deinen wunderschönen Artikel übers täglich laufen. Ich bewundere Dich, wie Du dies praktizierst und lebst. Ja – Du lebst das Laufen, läufst nicht für Rekorde oder Spitzenzeiten. Du läufst, weil es dir Spass macht und Du das Laufen liebst. Das spürt man in Deinen Zeilen.

    Womit ich mich immer noch stark beschäftige ist die von Dir aufgeworfene Frage, „wie weit man gehen darf, bevor es kontraproduktiv und damit schädlich für sich und die Gesundheit wird.“

    Ich hatte diese Situation in meinen bescheidenen 49 Tagen bereits einmal. Ich hatte das Gefühl, es ist nicht gut, was ich tue. Ich habe es trotzdem getan und gespürt, daß mir das Laufen trotz Schmerzen gut getan hat. Ich habe versucht, an diesen kritischen Tagen mit positiven Gedanken ans tägliche Laufen heranzugehen. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie der Körper den Sauerstoff aufnimmt und mir damit hilft, schneller gesund zu werden – und es hat geklappt.
    Vielleicht können ja diese positiven Gedanken tatsächlich Einfluß auf den Heilungsprozess ausüben?
    Ich wünsche Dir alles, alles Gute und viel Gesundheit, damit Du noch ganz lange täglich laufen kannst. Ich freue mich sehr, wenn Du uns an Deinen Gedanken teilhaben läßt. Es ist einfach wunderschön, wie Du schreibst.
    Viele liebe Grüße
    Petra

  14. Sepp (OberpfalzLäufer) Says:

    Besser kann man es nicht beschreiben.

  15. Petra, danke! Die Menschen sind verschieden. Manche jagen Zeiten nach, andere nicht. 🙂

    Positive Gedanken beeinflussen den Heilungsprozeß auf jeden Fall. Das wird oft unterschätzt. Schön, daß Du Dir darüber Gedanken machst, denn einfach ist das nicht. Wenn Du ein gesundheitliches Problem hast, würdest Du normalerweise pausieren – das sagt Dir auch Dein Geist. Als Täglichläuferin in dem Zustand nun zu laufen, ist neu für Dich. Daher kannst Du es nicht einschätzen. Abhängig vom Krankheitsbild kann maßvolle Bewegung sich sehr gut auf die Heilung auswirken. Nur kennst Du das halt noch nicht. Wie gesagt, so lange man nicht übertreibt, ist viel möglich. Mit der Zeit wirst Du Deinen Körper besser einschätzen können. Von daher ist es wichtig, am Anfang eher wenig zu wagen, also Deine Grenzen vorsichtig zu ertasten.

    Ich wünsche Dir ebenfalls stete Gesundheit – nur das zählt!

    Sepp, danke für Deine Zustimmung!

  16. Ich bewundere Dich nicht. Nicht so schlimm, oder? 😉
    Aber es war sehr angenehm, Dich auf diesem Spaziergang zu begleiten. 🙂
    So in etwa hatte ich es Anfang Herbst gemeint, als ich einmal anmerkte, dass ich in der dunklen Jahreszeit einiges von Dir erwarte.
    Spazier schön weiter! 🙂
    Lieber Gruß
    von Phönix

  17. Bewunderung ist irrelevant. 😉

    Der Spaziergang war nur ein kleiner Einblick in das schöne und unschöne Leben eines Täglichläufers.

    Ebenfalls schöne Spaziergänge, genieße sie! 🙂

  18. Danke für den satz, dass Du Dir bei einer Einladung erstmal überlegst wie Du deinen Lauf unterbringst! Das ist genau die Frage, die ich mir manchmal stelle…Als wir dieses Jahr nach Schweden und Frankreich fuhren habe ich gemerkt, dass ich erstmal und unbedingt die dortigen Schwimmbäder per Internet suchen musste und dann gedacht habe: kannst Du nicht mal ein paar Tage nicht schwimmen? Ist das so wichtig? Aber nö, kann ich vielleicht, aber will ich nicht!!!! Nach einem Tag Pause habe ich ja schon schlechte Laune….und ich sage mir evtl. ist so einen Denken problematisch, aber andere denken bei jeder Einladung daran, dass sie etwas im TV verpassen oder schleppen dtsch. Bratwürste um die Welt..DANKE, es ist wirklich gut zu wissen, dass man nicht alleine solche Überlegungen anstellt.

  19. Marlene, ich bedanke mich bei Dir für Deinen wunderbaren Kommentar! Du hast genau mein Denken auf den Punkt gebracht. Schön, daß es noch mehr Menschen so geht. Klar könntest Du auf Dein Schwimmen verzichten, nur, warum? Dafür existiert kein Grund! Deutsche Bratwürste um die Welt schleppen? 😀 Das gibt es wirklich. Viele bereisen andere Länder, Kulturen – verlangen aber, daß alles so wie in Deutschland oder ihr Heimatland ist. Grotesk!

    Viel Freude beim Schwimmen, laß Dich davon nicht abbringen. 🙂

  20. Danke, dass du das „Mysterium Täglichlaufen“ in so treffende und erhellende Worte gepackt hast. In Vielem von dem, was du geschrieben hast, finde ich mich wieder. Und wenn ich bisher dachte, ich würde das Laufen „von der anderen Seite“ (also als ehrgeizige Nicht-Täglichläuferin im Ergebnis-Fieber) betreiben, so weiß ich spätestens durch diesen Text (wieder), dass es nicht stimmt. Ich „brauche“ meinen regelmäßigen Sport, aber nicht in der Art eines unbändigen und grundsätzlich nicht vom Geist kontrolliebaren Verlangens, sondern als eine Form des Dialogs zwischen Körper, Geist und Seele, bei denen alle drei lernen, in vernünftigem Maß auf einander zu hören und Einfluss auszuüben. Wenn ich dennoch nicht täglich laufe, dann, weil sich mein „Gleichgewicht“ aufgrund der Erfahrung in anderer Weise eingependelt hat.

  21. Der Geist als kontrollierendes Element mag zwar eine große Bedeutung spielen, doch letztendlich ist es auch hier ein Dialog – so wie Du beschrieben hast. Wenn Du Dein Gleichgewicht in einer anderen Form finden konntest, ist das toll. Manch einer weiß nicht einmal, daß das Gleichgewicht bei sich nicht vorhanden ist.

  22. Hi, also nach wie vor wirklich Respekt!

    Ich „finde“ immer wieder unfreiwillig Ausreden, wie Familie, Job oder allgemeine Verfassung. Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit sich zu disziplinieren und es ebenso anzugehen wie Du … wobei ich per se schon ein komplett anderer Mensch bin.

    Also weiterhin viel Spaß bei Deinen Läufen und wir sehen uns sicher mal wieder „online“.
    Gruß, der Breiti

  23. Schön, wieder von Dir zu lesen, Breiti! 🙂

    Vielleicht ist das Täglichlaufen gerade deswegen ideal, weil man keine Ausreden mehr findet. 😉 Einen Versuch hast Du bereits hinter Dir, gell?

  24. stimmt …. nur geht es leider dem Schweinehund z.Zt. einfach zu gut 🙂

    Vielen Dank für Deinen Link, habe Dich ebenfalls verlinkt.

    weiterhin viel Spaß beim Laufen und ich werfe jetzt ersteinmal den Schweinehund raus …

  25. Bring Dein Schweini mal zu mir. Ich werde einen Monat mit ihm gnadenlos laufen. Anschließend kommt er in meine Auffangstation. 😀 😉

  26. … der Arme 😉 Ich bekämpfe ihn ersteinmal alleine und bringe ihn Dir dann vorbei …
    Das Dumme ist nur :
    1. früh um 5 Aufstehen
    2. Abends ab 20 Uhr motivieren
    3. ….

    Ich werde von meinem „Kampf“ berichten … und danach bring ich ihn Dir 😉

  27. Ein hochinteressanter Beitrag. Ich kann mir gut vorstellen, dass das täglichen Laufen manchmal unheimlich belastend ist. Weniger körperlich, sondern eher mental. Sogar richtiger Stress. Du musst heute noch Laufen. So lange der Spaß und die Freude am Laufen nicht im Vordergrund steht, kann ich mir es teilweise als echte Belastung vorstellen.
    Ich denke nicht jeder ist dafür bereit. man muss sich intensivst mit sich selbst befassen um mit Freude täglich laufen zu können.
    Laufen als Meditation? Laufen um zu sich selbst zu finden?
    Lohnt sich darüber öfters nachzudenken!

  28. Breiti, ich weiß, bei derartigen Bedingungen fällt das mehr als schwer. Umso kürzer fallen auch die KM aus. Aber ein schönes Gefühl letztendlich, wenn man sich doch aufgerafft hat.

    Und Schweini ist doch auch nur ein Mensch. 😉

    Gerd, körperlich ist es selten ein Problem. Laufen an sich ist nicht weiter anstrengend. Aber mental, ja, zum Vorprogramm zwingen usw. Obwohl das in einer Art „Sandbox“ abläuft. Letztendlich tue ich es doch – was sowieso klar ist.

    Laufen als Meditation. Ja, das kommt dem schon sehr nah. Du hast ja selbst Ambitionen, oder?

  29. Für mich ist es ja schon eine Art Meditation. Eine Art der Entspannung die ich nicht missen möchte. Aber ich muss mir Alternativen aufhalten. Das mit dem Biken zum Beispiel. Oder was mir in Zukunft an Sportarten sonst noch über den Weg läuft. Da ist das mit dem Täglichlaufen natürlich nicht ganz so einfach.
    Zumal mir die Grundstrecke von 1 Meile dann doch zu wenig wäre. Also sollte es schon ein wenig mehr sein. Und schon wird es in Kombination mit meinen anderen Interessen ein wenig eng.
    Aber man weis ja nie was noch wird. Ich steh der Sache jedenfalls positiv gegenüber. 😉

  30. Die eine Meile ist ja nur eine Ausrede, wenn man keine Lust hat oder man krank ist. Im Prinzip läuft das niemand. Du darfst gerne mehr laufen. Aber schon klar, wenn Du noch andere Sportarten praktizierst, kann es eng werden, was bei mir nicht der Fall ist. Laufen nimmt den weitaus größten Teil ein.

    Wer weiß, vielleicht versuchst Du es irgendwann dennoch… 😉

  31. Ein wunderbares Pläydoyer für das Täglich-Laufen, das du jedoch auch in und wieder hinter fragst.

    Auf der einen Seite finde ich es sowieso (keine Frage !) gut, dass du läufst, auf der anderen Seite verfolge ich deine Worte genau, und der Leser kann sehr wohl immer wieder gewisse Zweifel erkennen, insbesondere hinsichtllich des Nur-einmal-nicht-Laufens, des Sich-ständig-Antreibens, des Jeden-Tag-Müssens, du musst, ob du willst oder nicht, du musst laufen.

    Das ist der einzige Aspekt, den ich nicht nach vollziehen kann, muss ja auch nicht, aber für mich stellt es Zwang dar, Zwänge gibt es in meinen Augen genug tag-, täglich, dann möchte ich ihn mir in meiner privaten Zeit ersparen, auf meinen Körper hören, der mir immer wieder mal sagt: “ Lass es sein, gib mir Zeit zum Regenerieren, lass mich ruhen „.

    Diese Zweifel lässt du verstandesmäßig zu und weißt ebenso nicht genau, ob und wie lange du diesen Streak unter welchen Bedingngen aufrecht erhalten wirst.

    Aber die Jahre des Durchhaltens üben ebenso einen gewissen Zwang auf dich aus.

    Lieber Marcus, du erscheinst gesund, munter, realistisch, offen und setzt dich mit deinem Tun selbst auseinander, wer macht das schon ?

    Man muss lernen, Anderes, einem selbst Fremdes und unwahrscheinlich Erscheinendes zumindest zu verstehen – das versuche ich – wer sonst als wir Läufer könnte den anderen besser verstehen.

    Ich gönne dir von Herzen alles, was dir gut tut, und gerade darum wage ich leichte Zweifel zu hegen , insbesondere dann, wenn du gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm bist und – wie du selbst sagst – manchmal die Grenzen überschreitest.

    Ein Hin und Her, du wirst immer das tun, was du für dich für richtig empfindest, das ist gut so, auch wenn es andere nicht verstehen, das wird jeder von uns schon in dieser Weise erfahren haben.

    Pass gut auf dich auf, gell ❓

  32. Danke Margitta! 🙂 Wie schon oben formuliert, ohne das eigene Tun zu hinterfragen und daran auch mal zu zweifeln, kann man es nicht langfristig praktizieren, finde ich zumindest.

    Das Wort „Zwang“ finde ich nicht schön. Jedoch erscheint es durchaus treffend. Es ist schwer zu erklären. Ich hatte gestern mit einer Bekannten darüber geredet, sie sagte exakt das gleiche – wie Du es hier in dieser Antwort formulierst. Die „Jahre“ fordern schon ihren Tribut – ohne Frage. Ich liebe das Täglichlaufen und stehe absolut dahinter, aber ganz ehrlich, pst – das ist nur für Dich bestimmt – manchmal geht es mir ziemlich auf die Nerven. Es ist so, aber das ist normal.

    Herzlichen Dank für Deine Worte – sie sind so wahr wie das Leben.

  33. Versprochen, ich werde es nicht weitersagen ! 😉

    Ehrensache !

  34. Merci Margitta! 😀 😉

  35. Uiih, ich hab‘ s mitgehört und sage natürlich auch nichts weiter.
    Und ich würde auch hier nichts sagen, wenn ich nicht über den „Zwang“ gestolpert wäre.
    Auch wenn Du es selbst ebenso siehst, sensei, möchte ich doch kurz anmerken, dass es aus meiner – natürlich sehr beschränkten – Sichtweise auf Dich kein Ausdruck ist, den ich mit Dir in Verbindung bringen kann. Zwang von außen – Stichwort Bundeswehr – ja, Zwang von innen – aus Dir selbst – nein. Dem würdest Du Dich meinem Empfinden nach widersetzen. Auf mich wirkst Du frei. Aber dennoch „getrieben“ —- Lange Pause grins … Ich war eben auch getrieben oder unter Zwang oder so: Vor rund einer Stunde klingelte es an der Tür. Dann fragte jemand: Muss das sein, dass bei euch alles brennt?“ Nein musste es nicht! 😮 Jede Menge Wasser geschleppt und gelöscht. Zum Glück ging’s gerade so eben noch ohne Feuerwehr. — Lange Pause zu Ende. —-
    So, das war nun wirklich ein „Zwang“. 😀
    Was ich bei Dir zu sehen glaube, würde ich „Sucht“ nennen – im positiven Sinn, mit Schwerpunkt auf „Sehnsucht“ und „Suche“.
    Ich würde nie behaupten, dass das so stimmt. Es nur mein Eindruck.
    Und jetzt geh ich wischen. Nebenbei wurde nämlich das Haus geflutet.
    Gruß vom zwangshandelnden Feuervogel 🙂

  36. Du machst Deinem Namen offensichtlich alle Ehre. 😉 Im Ernst, ich hoffe, es ist nicht so dramatisch wie es klingt. In der Regel entsteht bei einem Feuer der größte Schaden durch das Löschwasser. Sicherlich durch eine Kerze, gell?

    Zu Deiner „Zwanganalyse“. Ich wundere mich eben, wie treffend ich doch eingeschätzt werde. Sollte ich Angst bekommen? 😉

    Folgenden Satz habe ich vorhin an anderer Stelle geschrieben: Denke nicht über das Täglichlaufen nach, lebe es, denn verstehen wirst Du es nie. Treffender geht es nicht.

    Zwang. Sucht. Das sind alles so endgültige und schwere Worte. Sucht im positiven Sinn – exakt der Wortlaut meiner Bekannten. Ich kann es nicht widerlegen, aber auch nicht bestätigen. Ich bin ehrlich, wahrscheinlich weiß ich es selbst nicht bis ins kleinste Detail. Es ist, wie es ist. 🙂

  37. Nein, keine Kerze. Unbemerkte Restglut in der Ofenasche.
    Alles wieder in Ordnung. Danke. Kein Schaden, nur Arbeit.

    Zur „Zwangsanalyse“: Ja, ich fühlte mich fast wie gezwungen, obwohl ich der Meinung bin, dass man solchen Zwängen nicht nachgeben sollte. 😉
    Es ist, wie es ist. Auch wenn Du es nicht bis ins Detail weißt, so wirst du es selbst am allerbesten wissen.
    Zur Abwechslung (und zur Strafe :D) analysiere ich mich jetzt mal ein bißchen selbst.

  38. Freut mich, daß wieder alles paßt. Paß schön auf, gell?

    Das Ergebnis Deiner Analyse kannst Du bitte hier veröffentlichen – wir sind ja neugierig! 😉

  39. Aufs Feuer explizit nicht gut genug aufgepasst. 😦
    Aber ich hätte geschworen, dass es aus war. War es auch. Als ich gegen Mitternacht von einem Klaus-Hoffmann-Konzert kam, war alles in Ordnung.
    Um vier, halb fünf heute morgen dann Großeinsatz der Feuerwehr. :0
    Aber jetzt passt wieder alles. 😉
    Schönen Sonntag!

  40. Da sieht man wieder, wie unberechenbar Feuer ist. Ich wünsche Dir keine derartigen Erlebnisse für die Zukunft, jedoch einen schönen Sonntag! 🙂

    Ich hoffe, das Konzert war vorher entsprechend schön!

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