Vom Schreckgespenst zum Schneeläufer
Nun ist das neue Jahr schon wieder zwei Tage alt, Zeit für einen ersten Laufbericht. Am frühen Silvesterabend bin ich tatsächlich ein zweites Mal gelaufen, wenn auch nur bescheidene fünf Kilometer. Der Lauf hat sich wirklich gelohnt, denn bereits um 19 Uhr wurde hier ein Feuerwerkszauber veranstaltet, als ob ein Munitionslager explodiert wäre. Ich wählte eine Strecke direkt neben dem Kanal, auf einem unbeleuchteten Weg mit kiesartigem Untergrund, an dem ich mich gut orientieren konnte. Auf der Rücktour, es herrschte tiefschwarze Dunkelheit, endete der helle Weg abrupt ein paar Meter vor mir. Bevor ich mehrere Personen erkennen konnte, hörte ich sie laut lachen und schon ging der erste Böller krachend in die Luft. So gesellte sich der Finsternis ein Nebelfeld hinzu. Ich hörte, „DA, da bewegt sich etwas“ – noch halb vom Qualm umhüllt, hielt ich auf die Gruppe zu, welche auf einmal verstummt war. In diesem Moment hätte ich zu gerne ihre Gedanken gelesen…
Der heutige Lauf fand bei 0 C° im Schnee statt. Wunderschön! Obwohl der Tag eine düstere Ausstrahlung versprüht, kompensiert der Schnee selbige. Besonders reizvoll kommt die weiße Pracht in den Wäldern zur Geltung. Die Äste, überzogen vom Schnee, das Knirschen unter den Schuhen, dazu eine Ruhe, die es einem leicht macht seinen Gedanken nachzuhängen. Meine Schafe standen alle am Zaun und auch der neue Schafbock flüchtete nicht mehr vor mir. Im Wald sah ich ein Reh, über einen Zaun springend, um anschließend gemächlich das Weite zu suchen.
Sehr interessant sind die Spuren, die man im Schnee zu lesen vermag. Hunde, Läufer, Radfahrer, bevor man auf sie trifft, ist ihre Anwesenheit längst enttarnt. Einige Zeit folgte ich den Spuren eines Schlittens, bis vor mir eine Familie auftauchte. Obwohl unbekannt, grüßten wir uns und meine Frage, ob sie mich auch ziehen möchten, wurde mit einem Lachen quittiert. Trotz der Absage grinste ich und genoß meinen Schneelauf, hinein in den tiefen Wald. Am Ende sind 15 Kilometer zusammen gekommen, in einer Atmosphäre, welche so nur die Natur bieten kann.
2. Januar 2008 um 16:10
Schön, Marcus,
der erste Schnee – wunderbar nach zu empfinden und mit zu laufen.
Was gibt es Schöneres, als in der Natur mit allen Sinnen unterwegs zu sein, fernab von Stress und allem Schlechten, das sich auf unserer Welt in jeder Sekunde ereignet.
Bei uns heute zwei bis drei winzige Flöckchen, mal sehen, ob es auch mehr werden.
2. Januar 2008 um 17:00
So ist es Margitta, einfach nur schön. Soll ich Dir ein Schneetief hochschicken? 😉
2. Januar 2008 um 18:12
Deine Schafe?
Wie nett.
Wieviele hast du denn? 😉
2. Januar 2008 um 18:15
Aber leite es ja nicht über Süddeutschland *schimpf 😉
Bis letzten Sommer lebten wir ja 3 Jahre auf der Alb- da hatte ich jedes Jahr Schnee bis zum Bauch und ums Haus verliefen tief geschaufelte Gräben- ich bin froh, dass ich das hinter mir habe…
Alllerdings war es schön, mit den Kindern lange Spaziergänge über die Schneelandschaft zu machen- eben, um Spuren zu suchen. Wir hatten immer viel Spass- die meisten Spuren kamen natürlich von uns *lach.
Ja- da oben hat auch mein Streak begonnen- mitten im Schnee- das war schön, weil es tief und knirschend war- hier jetzt in Stadtnähe ist alles nur rutschig!!!
Zum Sylvesterlauf- es macht Dir Spass, anderen einen Schrecken einzujagen??? 🙂
2. Januar 2008 um 18:54
Hase, Hase! Da setze ich „Meine Schafe“ einmal nicht in Anführungszeichen und dann so was… 😉 Zehn sind es bestimmt.
Zu spät Athena, ich habe Schnee für ganz Deutschland bestellt. 😉 Deine Beschreibung der Schneelandschaft ist natürlich sehr schön, aber zum Laufen unpraktisch. Da müßte ich jemanden haben, der erst einmal Gräben schaufelt, bevor es losgeht.
Schreck einjagen: Kommt drauf an, um wen es sich handelt. Wenn es extrem coole Typen trifft, dann schon. 😀
2. Januar 2008 um 21:53
Also ich hätte dich mit meinem Schlitten schon mitgenommen 🙂
3. Januar 2008 um 09:18
Dann sitzen wir beide auf und der, der die Gräben schaufelt, zieht uns. 😀
3. Januar 2008 um 09:20
Hihi gute idee. Aber einen schönen warmen Quilt zum Wärmen brauchen wir schon 🙂
3. Januar 2008 um 09:24
Dafür bist Du zuständig, ist doch Deine Auswahl unendlich. 😉
3. Januar 2008 um 09:25
Oki geht klar! Da findet sich sicher was 🙂
5. Dezember 2009 um 18:17
[…] – Das bin ich relativ häufig, […]